In der Schweiz gibt es eine neue Nummer 1: Mit 2,9 Millionen Nutzerinnen und Nutzer (42,2 Prozent der Bevölkerung) ist die Fotoplattform Instagram neu an der Spitze. Die Plattform legte letztes Jahr 150'000 Nutzerinnen und Nutzer zu. Facebook verliert hingegen 180'000 User und kommt noch auf 2,8 Millionen. Während Instagram bei den 15 bis 24-Jährigen bereits 2017 Facebook als beliebteste Plattform abgelöst hatte, ist die Plattform nun auch gesamthaft die Nummer 1.
Dahinter folgen Linkedin mit zwei Millionen, Pinterest mit 1,5 Mio. und Snapchat mit 1,2 Millionen. Tiktok wächst und erreicht 1,1 Millionen. Twitter, nun mit dem neuen Namen X, verzeichnet nach einem Verlust 740'000 User. Der Altersdurchschnitt variiert stark, heisst es im Digimonitor der Interessengemeinschaft elektronische Medien (Igem) und der Werbemedienforschung Wemf, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Die 290'000 User von Bereal sind mit durchschnittlich 21 Jahren am jüngsten. Die User von Snapchat sind im Schnitt 24 Jahre alt und jene von Tiktok 27. Bei Facebook und Linkedin liegt der Altersdurchschnitt hingegen bei 46 Jahren.
ChatGPT mit steilem Aufstieg
Einen steilen Aufstieg hingelegt hat der mithilfe von künstlicher Intelligenz betriebene Chatbot ChatGPT. Im ersten Jahr des Bestehens wird er in der Schweiz bereits von über einer Million Personen genutzt, davon sind 680'000 Männer und 360'000 Frauen. Grossen Zuwachs verzeichnete laut dem Digimonitor auch Teletext. Die Nutzung stieg gegenüber dem Vorjahr um 520'000 Personen auf 2,5 Millionen. Während das Durchschnittsalter der Chat-GPT-Nutzenden bei 28 Jahre liegt, beträgt es bei den Teletext-Nutzerinnen und -Nutzern 54 Jahre.
Youtube und Netflix verlieren Reichweite
Beim Audio-Streaming haben die Websites und Apps von SRF/RTS/RSI mit insgesamt 2,84 Millionen Hörerinnen und Hörern knapp die Nase vorn. Die Plattform Spotify gewann 140'000 neue Nutzende und rangierte mit 2,8 Millionen Hörerinnen knapp hinter den öffentlich-rechtlichen Angeboten. Innerhalb des Audio-Streamings verzeichneten Podcasts mit 270'000 zusätzlichen Personen den grössten Reichweiten-Zuwachs.
Reichweiten-Verlust von 300'000 Personen und mehr mussten laut Digimonitor dafür die beiden grossen, internationalen Video-Streaming-Plattformen Youtube und Netflix hinnehmen, wobei Letztere noch immer mit Abstand an der Spitze der kostenpflichtigen Angebote liegt. Bei den Video-Streaming-Angeboten aus der Schweiz dominieren jene der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) deutlich.
Klassisches Fernsehen beliebt
Rund 6,3 Millionen Personen ab 15 Jahren (93 Prozent dieser Bevölkerungsgruppe) schauen in der Schweiz zumindest gelegentlich fern, 4,2 Millionen davon tun dies gar täglich, wie aus der Studie hervorging. An zweiter Stelle betreffend Reichweite liegt das Radio mit 6,1 Millionen Nutzerinnen und Nutzern ab 15 Jahren. Noch immer informierten sich aber mehr Personen über klassische Newsportale als über Social Media. 5,8 Millionen Personen, also 86 Prozent der befragten Bevölkerungsgruppen, lesen mindestens gelegentlich Nachrichten im Internet, wobei lediglich 1,4 Millionen – tendenziell Besserverdienende – auch dafür bezahlen.
Für die Studie Digimonitor wurden zwischen April und Mitte Juni dieses Jahres 2087 Personen ab 15 Jahren aus allen Landesteilen befragt. Das Vertrauensintervall liege bei maximal plus/minus 2,2 Prozentpunkten. Die Studie sei repräsentativ, so der Digimonitor. (SDA/bot)