Am Montag wurden die neuen Airpods Pro angekündigt, am Mittwoch wurden die ersten Exemplare ausgeliefert. BLICK hat die neuen Super-Kopfhörer von Apple bereits ausprobiert und sagt, wo sie überzeugen – und wo nicht.
Design: Mit kürzerem Schaft, aber wuchtigerem Ohrteil sehen die Airpods Pro in der Hand merkwürdig aus. In den Ohren allerdings sind sie dezenter und unauffälliger als die alten Modelle. Was weiter fehlt: eine andere Farbe als Weiss. Das Ladecase ist breiter und insgesamt etwas voluminöser, was aber nicht gross stört.
Sound: Mit klarem Klang und für In-Ear-Kopfhörer recht voluminösem Bass tönen die Airpods richtig gut. Ob der Sound wirklich besser ist als bei den normalen Airpods, kommt sehr auf die Ohren des Users an. Wer bisher «echte», grosse Kopfhörer genutzt hat, muss sich aber bewusst sein, dass auch der beste Stöpsel bei der Soundqualität nicht an ähnlich teure Over-Ear-Headphones herankommt.
Auf Knopfdruck wirkt es so, als habe man keine Airpods im Ohr
Noise Cancelling: Die Airpods Pro können erstmals dank Mikrofonen und Software externe Geräusche unterdrücken. Dieses Noise Cancelling funktioniert gut, aber nicht besser als etwa bei der Konkurrenz von Sony. Grosse Kopfhörer mit derselben Funktion sind auch hier wieder deutlich überlegen. Was positiv ist: Die Geräuschunterdrückung ist angenehm und führt nicht zu einem Rauschen, auch wenn man keine Musik hört.
Sehr gut gelungen ist Apple der «Transparenz»-Modus. Hier werden die Aussengeräusche verstärkt, und man hat im ersten Moment den Eindruck, man habe gar keine Kopfhörer in den Ohren. Toll vor allem, wie natürlich das klingt. Man kann so auch ganz normal mit jemandem sprechen und Musik hören, dem fällt das gar nicht auf. Obs höflich ist, die Stöpsel drin zu behalten, sei mal dahingestellt.
Installation: Wie gewohnt kann man auch die neuen Airpods mit wenigen Klicks mit dem iPhone koppeln. Auch mit Android-Geräten klappt das recht gut über die normalen Bluetooth-Einstellungen. Allerdings: In Kombination mit Apple-Geräten kann man die Geräuschunterdrückung auch am Phone umstellen und einen Test starten, der überprüft, ob alles gut sitzt und genug abschirmt. Schade ist dieser Menüpunkt total versteckt und nur über die Bluetooth-Einstellungen aufrufbar, wenn man dort auf die Airpods klickt.
Bedienung: Apple hat eine neue Art Touch-Bedienung eingebaut. Bei den alten Airpods muss man nur tippen, nun mit zwei Fingern am Schaft drücken. Das ist zwar präziser, aber auch etwas mühsamer und kniffliger. Dafür kann man neu die Musik auch stoppen und zwischen den Tracks wechseln. Und natürlich auch die Geräuschunterdrückung und den «Transparenz»-Modus einschalten.
Die Pro passen trotz drei Aufsätzen nicht in jedes Ohr
Tragekomfort: Apple liefert drei Aufsätze mit. Mittel ist bereits montiert, man kann diese leicht gegen grössere und kleinere austauschen. Aber: Auch das garantiert nicht, dass die Airpods Pro bequem sind. Das ist bei In-Ear-Kopfhörern eine sehr persönliche Sache. Der Tester etwa musste die grössten Aufsätze nehmen und die Stöpsel richtig eindrehen, damit der Klang stimmt und Noise Cancelling funktioniert. Trotzdem wirken die alten Airpods kraftvoller und bequemer. Bei anderen Testern ist es genau umgekehrt. Was daher einfach wichtig ist: Man muss In-Ear-Kopfhörer immer selbst ausprobieren und kann sich nicht auf Urteile anderer verlassen.
Akkulaufzeit: Im Test erreichten wir mit eingeschalteter Geräuschunterdrückung knapp die versprochenen viereinhalb Stunden. Das ist in Ordnung, aber gerade für längere Reisen nicht wahnsinnig viel. Die Konkurrenz bietet allerdings auch nicht viel mehr.
Preis: Die 279 Franken sind ein fairer Deal. Kein anderes Modell bietet Noise Cancelling, eine ähnliche Akkulaufzeit und drahtloses Laden zu einem deutlich tieferen Preis.
Das BLICK-Testfazit: Wenn die Airpods Pro passen, dann gehören sie zu den besten kabellosen In-Ear-Kopfhörern auf dem Markt. Wenn nicht, sind vielleicht die normalen Airpods eine Alternative. Die gibts weiterhin zu Preisen ab 179 Franken.