Mit Kerbe im Display
Neue Handys sehen aus wie das iPhone X

Dieser Trend sticht ins Auge: Viele neue Handys sehen aus wie ein iPhone X. Der «Notch», also die Aussparung für Selfie-Cam und Sensoren, wird salonfähig.
Publiziert: 13.03.2018 um 17:59 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:50 Uhr
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Eine Zusammenstellung aller neuen Smartphones mit «Notch» von Designer Ben Geskin, darunter Konzeptbilder des Huawei P20 und des LG G7. Beides sind offiziell gar noch nicht angekündigt.
Foto: @VenyaGeskin1
Lorenz Keller

Was wurde Apple kritisiert für den «Notch». So nennt sich die Kerbe oben im Display des iPhone X, wo die Selfiekamera und Sensoren untergebracht sind. Unschön sei sie. Ein Design-Frevel – und so störend, dass die schwarze Aussparung im Screen jedes Mal ins Auge sticht, wenn man das Smartphone in die Hand nimmt.

Doch schon nach einigen Wochen im Test veränderte sich dieser Eindruck – nicht nur bei den Kritikern, sondern auch bei den Käufern. Der «Notch» gehörte plötzlich zum Gerät, wurde gar das Markenzeichen des iPhone X. Einzig beim Videoschauen im Querformat fiel der schwarze Balken manchmal negativ auf.

Eigentlich war Apple beim iPhone X nur konsequent. Die Kunden wollen immer grössere Bildschirme, aber keine grösseren Geräte. Also muss man die verfügbare Fläche optimal ausnutzen. Beim iPhone X ist praktisch die gesamte Vorderseite vom Bildschirm bedeckt. Allerdings brauchen die Selfiecam und die Sensoren für die Gesichtserkennung nach wie vor etwas Platz – und der wird im «Notch» geschaffen.

Das Konzept ist so überzeugend, dass es viele Nachahmer findet. Am Mobile World Congress in Barcelona waren ein halbes Dutzend neue Smartphones mit Kerbe zu sehen. In ganz unterschiedlicher Ausprägung.

Das Leagoo S9 ist ein sehr günstiges Smartphone und demensprechend auch nicht ganz randlos.
Foto: zVg

Chinesen kopieren schamlos das iPhone X

Da gibts einmal die kleineren chinesischen Hersteller, die ziemlich schamlos das iPhone X kopieren. Zum Beispiel das Leagoo S9, das mit nur 150 Franken billigste Android-Phone mit «Notch». Die Aussparung ist allerdings ziemlich massiv geworden und auch die Gehäuseränder sind ziemlich dick.

Das Oppo R15 soll ebenfalls mit einem randlosen Design auf den Markt kommen.
Foto: Zvg

Etwas schicker ist das Doogee V mit riesigem 6,2-Zoll-Bildschirm (Preis noch offen). Richtig schön ist das Ulefone T2 Pro und das Oppo R15 geworden. Beide Smartphones waren aber erst als Konzepte zu sehen, dementsprechend gibts auch noch keine fixen Preise. Das Ulefone soll aber rund 400 Franken kosten.

Beide haben einen deutlich kleineren «Notch» als das Original, sind gross, schlank und dünn. Eigentlich schon recht eigenständig im Design.

Kommen auch Huawei und LG mit einem «Notch»?

Dass es auch noch andere Möglichkeiten gibt, zeigt Wiko mit dem View2 für 300 Franken. Hier wird das Essential Phone als Inspiration genommen und die Kerbe ist nur noch ein schwarzer Kreis für die Linse der Selfie-Kamera. Auch das ist richtig hübsch geworden.

Das Asus Zenphone 5 sieht dem iPhone X erstaunlich ähnlich.
Foto: zVg

Es sind übrigens nicht nur kleinere Hersteller, die sich von Apple inspirieren lassen. Mit dem Zenfone 5 für rund 450 Franken hat auch Asus ein Gerät an der Messe vorgestellt, das verdächtig ans iPhone X erinnert. Die Erklärung von Asus: Die Marktforschung hätte ergeben, dass die Kunden so ein Design wollen.

Es wäre daher nicht verwunderlich, wenn die Gerüchte stimmen, dass auch die neuen Flaggschiffe von Huawei und LG mit Randlos-Display und «Notch» auf den Markt kommen. Apple hätte so definitiv einen Trend gesetzt, den so vor ein paar Monaten noch niemand erwartet hätte.

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