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Mails belasten den CEO
Facebook-Chef Zuckerberg vor dem Aus?

Hat Facebook-CEO Mark Zuckerberg schon lange von Verstössen gegen Datenschutz-Richtlinien gewusst? Das sollen neu aufgetauchte Mails beweisen.
Publiziert: 13.06.2019 um 11:06 Uhr
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Aktualisiert: 13.06.2019 um 12:59 Uhr
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Facebook-Chef Mark Zuckerberg, hier bei einer Anhörung beim «Commerce and Judiciary Committee», ist wegen der Datenskandale weiter unter Druck.
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Lorenz Keller

Seit 2012 arbeitet Facebook mit der US-Aufsichtsbehörde FTC zusammen und muss Datenschutzverletzungen jeweils sofort bekannt geben. Aktuelle Ermittlungen über die unrechtmässige Freigabe von Nutzerdaten sollen nun aber zeigen, dass diese Vorgaben mehrmals nicht eingehalten wurden.

Mehr noch: Laut einem Bericht des «Wall Street Journals» sind gar interne E-Mails aufgetaucht, die CEO Mark Zuckerberg (35) schwer belasten. Sie sollen belegen, dass Zuckerberg von Verstössen gegen Regulatorien gewusst hat, diese aber nicht der Behörde gemeldet hat.

Laut Insidern versuche Facebook nun, die Untersuchungen schnell abzuschliessen, damit diese Mails nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Sie könnten nicht nur das Image des Konzerns weiter schädigen, sondern den Chef auch in Erklärungsnot bringen.

Ist gar der Job des Facebook-Chefs bedroht?

Falls er vom laxen Umgang mit den Daten der Facebook-User gewusst und nichts dagegen unternommen hat, könnte ihn das durchaus auch seinen Posten kosten.

In einem Mail soll Zuckerberg bei einem Mitarbeiter nachgefragt haben, ob es tatsächlich möglich ist, dass externe Apps über Millionen von Userdaten von Facebook verfügen und diese auf der eigenen Seite nutzen. Der Angestellte bejahte dies und schriebt, es gebe viele Anbieter, die das so machen. Im weiteren Mailwechsel soll weder Zuckerberg noch sonst jemand vorgeschlagen haben, dies genauer anzuschauen oder gar zu melden.

Die US-Aufsichtsbehörde FTC untersucht derzeit den Skandal rund um Cambridge Analytica. Die Datenfirma hatte Millionen von Userdaten von Facebook abgegriffen und damit gezielt Wahlwerbung betrieben.

Facebook hat bereits auf die Enthüllungen reagiert und bekräftigt, dass sie in allen Bereichen mit den US-Behörden zusammenarbeiten. Zudem habe der gesamte Vorstand, also auch Mark Zuckerberg, alle Gesetze befolgt und nie wissentlich gegen die Vorgaben der FTC verstossen.

Allerdings: Für ein Aus müsste massiver Druck von aussen kommen. Denn Gründer Zuckerberg ist bei Facebook (Börsenwert 500 Milliarden) Alleinherrscher und besitzt 57 Prozent der Stimmanteile. Zum Facebook-Imperium gehören auch WhatsApp und Instagram.

Mark Zuckerberg in Brüssel
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Facebook-Gründer:Mark Zuckerberg in Brüssel
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