Erste Tester haben Apple-Neuheiten ausprobiert
Lob fürs günstige iPhone 11, das Pro sei aber «dreist»

Auch wenn Apple die teuren Pro-Modelle in vielen Bereichen verbessert hat, ist das günstige iPhone 11 der beste Deal. Das zeigen erste Tests vor dem Verkaufsstart. Kritisiert werden Betriebssystem-Abstürze und der Preis.
Publiziert: 17.09.2019 um 16:17 Uhr
|
Aktualisiert: 18.09.2019 um 14:02 Uhr
1/28
Digital-Redaktor Lorenz Keller beim Hands-on mit dem neuen iPhone 11.
Foto: Lorenz Keller
Lorenz Keller

Am Freitag stehen die drei neuen iPhone-Modelle in den Läden. Bereits konnten einige Fachpublikationen und Digital-Experten die neuen Apple-Modelle eine knappe Woche ausprobieren. BLICK fast die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und sagt, für welchen Nutzer sich ein neues iPhone lohnt – und ob überhaupt. 

Kameras:

Gelobt wird die Weitwinkel-Linse, die in allen drei Modellen neu dazugekommen ist. Die Techexperten von «Engadget» bemängeln aber, dass Fotos damit etwas detailarm sind. Viel wichtiger aber ist, dass die Bildqualität in allen Bereichen besser geworden ist. Das US-Fachmagazin «The Verge» etwa hatte letztes Jahr massiv die verfälschten Farben und die unausgewogen verarbeiteten Fotos kritisiert. Nun heisst es: «The iPhone 11 Pro is the best smartphone camera on the market right now.»

Schwächen haben die iPhones weiter bei hellen Hintergründen. Zudem ist der Nachtmodus laut den Testern nicht besser als jener der Android-Konkurrenz – aber sehr farbecht und nicht zu künstlich. Das gilt auch fürs iPhone 11, dem nur die Zoom-Linse fehlt, das aber sonst problemlos mit dem Pro mithalten kann. 

«Gute Idee, das iPhone für mehr Akku dicker zu machen» 

Akkulaufzeit:

Auch hier hat Apple grosse Fortschritte gemacht. «The Verge» hat etwa hat beim 11 Pro Max statt 8 bis 10 Stunden Laufzeit wie beim Vorgänger nun 12 bis 14 Stunden gemessen. Sprich: Der Durchschnitts-Nutzer kommt mit einer Akkuladung durch den Tag. Das war vorher nicht der Fall. «Es war eine gute Idee, das Gerät dicker zu machen und dafür eine grösseren Akku einzubauen», schreibt «The Verge».

«Engadget» urteilt: «Die Batterielaufzeit ist deutlich verbessert.» Beim normalen iPhone 11 hat man wie beim XR eine sehr gute Batterielaufzeit. Einziger Ärger: Nur bei den Pro-Modellen gibts ein Ladegerät inklusive, das auch wirklich schnell lädt. 

Display:

Die Pro-Modelle haben einen verbesserten Screen. Der ist deutlich heller und dank HDR farbechter – etwa bei Filmen. Doch laut «The Verge» hat Apple zwar zu Samsung aufgeholt, sich aber nicht von der Konkurrenz abgesetzt. Erstaunlich ist, dass, wegen des fortdauernden Streits zwischen Google und Apple, das iPhone weiter keine 4K-Videos von Youtube anzeigen kann.

«Spiegel Online lobt die klaren Farben des Phone-11-Bildschirms, sagt aber auch, dass zwischen den hochwertigen Oled-Screens in den Pro-Modellen und dem günstigen LCD-Display ein sichtbarer Qualitätsunterschied besteht – vor allem wenn man sie nebeneinander vergleicht. Viele Tester sagen aber auch: Im Alltag fällt einem der Unterschied dann kaum mehr auf. 

«Dreist, ein iPhone mit 64 GB Speicher Pro zu nennen» 

Leistung:

Kaum ein Tester konnte die Leistungsgrenzen des neuen A13-Bionic-Prozessors wirklich ausreizen. Da gibts enorme Reserven für AR, Games oder Foto- und Video-Apps. Und damit auch die Garantie, dass das Gerät in ein paar Jahren noch sauber läuft. Dagegen berichtet etwa «The Verge» von massiven Problemen mit dem neuen Betriebssystem iOS 13. Gar nicht Apple-Like gabs etwa Abstürze und Neustarts. Das dürfte mit Updates aber schnell besser werden.

Kritik gibts auch für die Politik von Apple, weiterhin Smartphones mit 64 GB Speicher zu verkaufen, den man nicht erweitern kann. Der «Tagesanzeige etwa wird deutlich: «Dass es sich Apple traut, ein über tausend Franken teures Smartphone mit 64 GB zu verkaufen und dann auch noch Pro zu nennen, ist reichlich dreist.» 

Preis:

«Ein teures Handy» schreibt etwa «The Verge» zum iPhone 11 Pro. Fast alle Experten sind sich darin einig, dass das normale iPhone 11 ab 809 Franken die bessere Wahl ist als die Pro-Modelle, die mindestens 1199 Franken kosten. Für die fast 400 Franken Aufpreis bekommt man einen besseren Display, die zusätzliche Zoom-Linse und eine bessere Mobilfunk-Antenne. Wer das kompakteste iPhone möchte, zahlt ebenfalls einen Aufpreis. Denn das iPhone 11 Pro ist etwas kleiner als das iPhone 11. 

Das Fazit der ersten Tests:

Die neuen Modelle seien besser, aber nicht wegweisend, schreibt «Engadget». Trotz vielen Kritikpunkten urteilt «The Verge»: «Das iPhone 11 Pro sticht als eines der besten Flaggschiffe des Jahres heraus. » Anders sieht es das Fachmagazin «Techradar», das vor allem das günstigere iPhone 11 lobt: Es sei Apples Topgerät für 2019. Und auch der Tages-Anzeiger schliesst sich diesem Urteil an: «Das iPhone 11 ist das aktuell beste iPhone für die ganz grosse Mehrheit.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?