BLICK hatte es bereits in der Hand
So gut ist das Samsung Galaxy S8

Das soeben vorgestellte Samsung Galaxy S8 besteht vorne fast ganz aus Display. Das sieht fantastisch aus – und lässt einem die wenigen Schwächen schnell vergessen. Alle Infos, das erste Testvideo und der Live-Ticker.
Publiziert: 29.03.2017 um 16:51 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 04:00 Uhr
Lorenz Keller und Kevin Kyburz aus London

Von Nervosität ist bei Samsung nicht viel zu spüren, als BLICK am Tag vor der Weltpremiere das Galaxy S8 in London ausprobieren darf. Das erstaunt: Denn das Galaxy S8 ist die erste Neuheit der Koreaner nach dem Akkudebakel beim Galaxy Note 7.

Die Batterie ist denn auch kein Thema mehr. Der Akku ist mit 3000 mAh beim S8 und der 3500 mAh beim S8 Plus ähnlich konzipiert wie beim Vorgänger, dem S7. Dort gabs keine Probleme und mit einem Tag auch die branchenübliche, eher knapp bemessene Laufzeit.

Während man bei der Batterie keine Wunder erwarten darf, ist das beim Bildschirm anders: Er ist das bisher beeindruckendste Display in einem Smartphone. Da sieht das iPhone 7 daneben alt aus.

Galaxy S8 mit 5,8 Zoll, S8 Plus gar mit 6,2 Zoll

Das normale S8 hat schon einen 5,8-Zoll-Bildschirm, das S8 Plus gar einen 6,2-Zoll-Display. Und das S8 Plus ist trotzdem nur so gross wie das iPhone 7 Plus mit 5,5-Zoll-Screen. Samsung bietet also deutlich mehr Komfort, ohne das Gerät zu vergrössern.

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Digital-Redaktor Lorenz Keller mit dem neuen Samsung Galaxy S8.
Foto: Lorenz Keller

Dies vor allem, weil das Glas über beide Seiten gezogen wird, der Bildschirm ist so links und rechts randlos. Nur oben und unten bleibt ein kleiner Streifen frei. Das sieht fantastisch aus, egal, ob man sich Fotos, Videos oder Webseiten ansieht. Das Display ist zudem scharf und hochauflösend.

Zusammen mit der Glasrückseite wirkt das S8 wie aus einem Guss. Der Homebutton mit Fingerabdruckscanner allerdings hat so keinen Platz mehr auf der Front. Die Bedienknöpfe blendet Samsung virtuell auf dem Schirm ein und simuliert mit Vibration sogar einen Druckpunkt. Das lässt sich nach wenigen Minuten schon intuitiv nutzen.

Der Fingerabdruck-Scanner ist am falschen Ort

Schade, gabs für den Fingerabdruck-Sensor keine ähnlich gute Lösung. Der ist neu auf der Rückseite zu finden, oben, gleich neben der Kamera. Der Scanner ist zu klein und lässt sich nur mühsam mit dem Finger erreichen. Die Gefahr, auch die Linse mit Fingerabdrücken zu verdrecken, ist gross. Falls man den Button überhaupt ohne Handakrobatik erreicht. Ob Iris-Scanner und Gesichtserkennung wirklich eine schnelle Alternative sind, muss der Alltagstest zeigen.

Der Fingerabdruckscanner ist am falschen Ort.

Ein Lob bekommt Samsung auch für viele kleine Features, die noch nicht überall selbstverständlich sind. Das S8 ist nach iP68 wasserdicht, kann kontaktlos aufgeladen werden und kommt standardmässig mit grosszügigen 64 GB Speicher. Die sind um bis zu 256 GB mit einer Speicherkarte erweiterbar.

So viel kostet das Samsung Galaxy S8

Der neue Prozessor ist laut Samsung zehn Prozent schneller, die Grafikleistung gar 21 Prozent besser. Games und Videos werden auf dem Riesen-Schirm ruckelfrei angezeigt.

Schade, wurde die 12-Megapixel-Kamera nur wenig verbessert – allerdings ist sie nach wie vor eine der besten Handycams auf dem Markt. Einen grossen Schritt hat Samsung dafür bei der Selfie-Cam gemacht. Die löst mit acht Megapixeln auf und hat die gleich gute Blende wie die Hauptkamera. Sie macht nun richtig gute Fotos, auch bei mässigem Licht.

Galaxy S8 (rechts) und S8 Plus.

Die Preise beginnen für das normale S8 bei 799 Franken. Das ist zwar hundert Franken mehr als beim S7, es gibt aber auch viel mehr Screen und doppelt so viel Speicher. Das S8 Plus kostet 899 Franken. Bestellbar sind die Samsung-Topgeräte ab sofort. Vorbesteller erhalten das S8 am 20. April, ab dem 28. April sind die Handys im Schweizer Handel zu finden.

Das Samsung Galaxy S8 kommt mit eigenem Assistenten

Spannend sind die Zusatzfeatures, welche die Android-Konkurrenz nicht hat. Samsung startet mit einem eigenen Assistenten namens Bixby, der auf der Seite einen eigenen Knopf bekommt. Allerdings spricht er vorerst nur koreanisch und englisch. Bixby versteht Kontext, kann Fotos erkennen und reagiert auch auf Sprachbefehle.

Man soll damit das Smart-Home steuern können oder zu einer fotografierten Sehenswürdigkeit sofort Infos erhalten. Austesten konnten wir das noch nicht so richtig. Und die Frage ist auch, ob Bixby wirklich besser ist als andere Systeme. Der «Google Assistant» beispielsweise ist dank neustem Android ja ebenfalls auf dem Gerät installiert.

DeX macht das S8 zum Computer.

Als Zubehör gibts mit  DeX für 180 Franken eine Dockingstation, mit der das Handy zum Computer wird. Man kann damit Maus, Tastatur und Bildschirm anschliessen. Auch eine VR-Brille ist wieder erhältlich. Die Gear VR hat neu eine Fernbedienung. Wer selber 360-Grad-Videos drehen will, kann diese mit der neuen Gear 360 in 4K aufnehmen. Und bei Bedarf auch gleich live auf Facebook oder Youtube streamen.

Das BLICK-Fazit nach dem ersten Hands-On: Das gigantische Display ist ein Hingucker und das grosse Highlight. Das Galaxy S8 ist so das schönste Smartphone auf dem Markt. Und das erst noch, ohne dass das Gerät grösser wird. Insgesamt erhält man ein in allen Bereichen erstklassiges Gerät zu einem recht hohen, aber fairen Preis. Apple hat beim im Herbst erscheinenden iPhone nur eine Chance, Samsung zu übertrumpfen. Und zwar bei den Kamera-Innovationen.

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