Künstliche Intelligenz
Sind Computer bald klüger als der Mensch?

Die künstliche Intelligenz hat unsere Gehirnleistung in Bezug auf Geschwindigkeit und Präzision bereits überholt. Kreativität wird täuschend echt simuliert. Seit über 50 Jahren wird der Moment erwartet, in dem uns die Maschinen nicht mehr brauchen.
Publiziert: 15.04.2015 um 17:37 Uhr
|
Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:55 Uhr
1/7
Menschliche Arbeitsroboter: Der Petman ist ein Lauf- Roboter, den die Google- Firma Boston Dynamics testet, z. B. für Transporte
Von Attila Albert

Vielleicht werden wir uns an 2015 in naher Zukunft zurückerinnern - als das Jahr, an dem die Computer unser Denken übernahmen. Künstliche Intelligenz hat ein Mass erreicht, das noch vor kurzem als Science-Fiction-Fantasie galt.

• Alle grossen Hersteller forschen an Roboter-Autos. Spektakulärster Entwurf: Der Mercedes F 015 - bis zu 200 km/h schnell, aber kein menschlicher Lenker mehr.

• Auf der Erde gibt es inzwischen mehr Smartphones (7,3 Mrd.) als Menschen. Jedes Gerät sammelt nonstop Daten über uns, schickt sie an Hightech-Konzerne wie Google.

• Eine Armee von Robotern ist am Entstehen: Für Industrie, Militär, Zivilschutz, zur Betreuung von Krankenhaus-Patienten, Waisenkindern und Senioren im Altenheim.

• Komplette Häuser und Haushaltsgeräte aller Art werden über das Internet weltweit miteinander verbunden, damit Teil einer kollektiven Maschinen-Intelligenz.

Unsere Gehirnleistung hat die künstliche Intelligenz in Bezug auf Geschwindigkeit und Präzision längst überholt, Kreativität kann sie täuschend echt simulieren. Was ihr noch fehlt, ist Bewusstsein: So, wie die Super-Computer in Filmen wie «Terminator» (Skynet) oder «2001: Odyssee im Weltraum» (HAL 9000), die sich vor uns Menschen schützen.

Seit mehr als 50 Jahren erwarten die Wissenschaftler den Moment, den sie «technologische Singularität» nennen: Wenn die Maschinen uns nicht mehr brauchen, sondern sich verbessern können. Was danach mit uns geschieht - offen.

Astrophysiker Stephen Hawking (73) sieht unser Ende: «Da der Mensch durch langsame biologische Evolution beschränkt ist, könnte er nicht konkurrieren und würde verdrängt werden.» Andere hoffen auf Durchbrüche in allen Lebensbereichen, z. B. Medizin, Wirtschaft.

Die intelligente «Apple Watch» verkaufte eineMillion Stück am ersten Liefertag, der Siegeszug geht also weiter.

«Wir können nicht mehr entscheiden, ob wir unsere Computer bedienen wollen oder nicht», sagt Roboterforscher Rolf Pfeifer (67), lange an der ETH Zürich tätig. «Wir werden von der Technik gezwungen, sie zu benutzen. Wir sind quasi schon längst versklavt.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?