Wie in Kettenbriefen üblich ist die Sprache dramatisch:
«WhatsApp hat letzte Nacht seine Einstellungen upgedated ohne die Nutzer zu informieren!» Und weiter: «Ohne dein Wissen und ohne deine Zustimmung kann dich nun jeder zu einer beliebigen Gruppe hinzufügen – und zuspammen.»
Diese Meldung schicken sich Schweizer WhatsApp-User und -Userinnen momentan massenhaft zu. Man müsse unbedingt aktiv werden.
Doch hat der zum Facebook-Konzern gehörende Messenger-Dienst wirklich seine Nutzer aufs Kreuz gelegt?
Fakt ist: Per 15. Mai sind neue AGB von WhatsApp in Kraft getreten. Wer nicht zustimmt, läuft Gefahr, in den nächsten Wochen den Zugriff auf seinen Account zu verlieren oder Funktionen nur noch eingeschränkt nutzen zu können.
Bei diesen neuen AGB gehts vor allem um den Austausch von Daten mit dem Mutterkonzern Facebook – und um Werbung. Ein Grund, der einige WhatsApp-User dazu veranlasst hat, zu Alternativen wie Threema, Signal oder Telegram zu wechseln.
Bei den Gruppen-Einstellungen gab es keine Änderungen. Was den Kettenbrief aber so verwirrlich macht, ist die Tatsache, dass er sagt, die Gruppeneinstellung sei von «Meine Kontakte» auf «Jeder» geändert worden.
Bloss Panikmache
Und diese Einstellungen sehen viele User auch, wenn sie in den Einstellungen nachgucken gehen. Nur sind die nicht neu.
WhatsApp hat bereits im April 2019 mehr Funktionen für Gruppeneinstellungen angekündigt (siehe Firmenblog).
Nochmals deutsch und deutlich: Die neuen AGB vom 15. Mai haben keine Auswirkungen auf die Gruppen-Einstellungen.
Blick hats ausprobiert. Redaktoren, die bereits vor der Zustimmung der neuen AGB bei Gruppen «Meine Kontakte» ausgewählt haben, fanden diese Einstellungen auch weiterhin vor.
Fazit: Der WhatsApp-Kettenbrief ist Panikmache. Dass allerdings jeder User sich überlegt, inwiefern er auf dem Messenger-Dienst erreichbar sein will, ist so falsch nicht.