Auf den grossen Knaller haben die Fans vergeblich gewartet. Zwar hat GoPro die erste Drohne vorgestellt - aber damit ist man in der Branche nur ein Nachzügler. Im Kerngeschäft der Amerikaner, den Actioncams, gab es hingegen nur Weiterentwicklungen.
Das Topmodell heisst nun Hero5 Black - wir haben die Kamera zum Marktstart getestet. Sie muss sich gegen wachsende Konkurrenz behaupten. Aus China gibt es unzählige Klone zum Billigpreis, aber auch etablierte Hersteller wie Sony, Panasonic oder Nikon sind ins Geschäft eingestiegen.
Trotzdem hat sich GoPro bislang behaupten können. Dies ist sicher auch dem umfangreichen Zubehör zu verdanken. Es gibt wohl inzwischen für jede Lebens- und Actionlage eine passende Halterung. Für Körper, Helm, Stative, Fahrzeuge, Surfbretter und was auch immer.
Hero5 Black hat einen integrierten Touchscreen
Natürlich ist die Hero5 Black weiterhin mit den stabilen Schrauben ausgestattet und damit mit allen bisherigen Accessoires kompatibel. Einige davon braucht es gar nicht mehr, etwa den Wasserschutz. Denn die neue GoPro ist ganz ohne Schutzgehäuse bis zehn Meter wasserdicht.
Auch sonst zielen die Neuerungen der Amerikaner vor allem darauf, die Kamera schneller und einfacher in den Einsatz zu bringen. Dazu trägt auch das integrierte Zwei-Zoll-Display auf der Rückseite bei. Dort kann man nicht nur schnell die Videoauflösung verändern oder die Datenübertragung per WLAN einschalten, sondern sieht auch gleich, was man filmt.
Das ist in vielen Fällen extrem praktisch und schnell. Bei den Vorgängern filmte man aus dem Gefühl heraus, musste einen klobigen Zusatzbildschirm aufstecken oder zuerst die Cam mit dem Smartphone verbinden, das fällt nun alles weg. Natürlich kann man die Smartphone-App weiter nutzen, wenn man etwa aus der Distanz kontrollieren will, was aufgenommen wird.
Schnellstartfunktion für den Alltag
Praktisch auch: Selbst wenn die Kamera ausgeschaltet ist, genügt ein Druck auf den Auslöser, um sie aufzuwecken und die Aufnahme direkt zu starten. Ebenfalls gelungen ist die Sprachsteuerung (unter anderem auf Deutsch), die im Test gut funktioniert hat. Allerdings sollte man die Befehlsliste auswendig lernen - und den genauen Wortlaut einhalten.
Die Videoqualität ist nach wie vor sehr gut. 4K-Videos mit 30 Bildern pro Sekunde sind möglich, dazu Fotos mit 12 Megapixeln Auflösung. Allerdings gibts keine wirklich sichtbaren Verbesserungen zum Vorgängermodell. Dafür können dank GPS die Filmchen mit dem genauen Aufnahmeort hinterlegt werden.
Unser Fazit: Die Hero5 Black bietet gewohnte und immer noch überzeugende GoPro-Qualität mit noch einfacherer und schnellerer Bedienung. Günstig ist die Kamera mit 459 Franken nicht - vor allem, weil praktisch kein Zubehör mitgeliefert wird.
Sogar die eigenen Hände sind digital