Gewinner und Verlierer
Die Mega-Aufreger der Mobil-Messe

Nokia lockt die Massen an, LGs Top-Phone geht dabei fast vergessen. Das sind die auffälligsten Gadgets des Mobile World Congress in Barcelona.
Publiziert: 01.03.2017 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:25 Uhr
Beim LG G6 können zwei Quadrate nebeneinander dargestellt werden. Etwa beim Fotografieren eine Vorschau und der Sucher für quadratische Social-Media-Bilder.
Foto: Lorenz Keller
Lorenz Keller aus Barcelona

Das missverstandene Genie

Das LG G6 ist eigentlich die coolste Neuheit der weltgrössten Handymesse. Das fast randlose Display in 5,7-Zoll-Grösse findet in einem erstaunlich kompakten Gehäuse Platz, das kleiner ist als beispielsweise jenes des iPhone 7 Plus – ein 5,5-Zoll-Gerät notabene.

Doch irgendwie geht das G6 mit cleveren App-Lösungen und ausgezeichneter Dual-Cam an der Messe etwas unter. Weil andere bunter, schriller und lauter sind. Und weil im Moment grosse Handys im Trend sind und das G6 zwar viel Bildschirm bietet, aber nicht so aussieht.

Auf dem Nokia 3310 kann man wieder Snake spielen.
Foto: Reuters

Das prominente Stehaufmännchen

Jeder kennt die Marke Nokia, auch wenn die Microsoft-Handys unter dieser Bezeichnung am Schluss kaum mehr jemand kaufen mochte. Nun haben die Finnen die Rechte an Namen zurück und feiern in Barcelona ein fulminantes Comeback.

Das kultige Retro-Handy 3310 für 50 Franken lockt die Massen an den Stand. Und die können dort das restliche Portfolio anschauen. Drei günstige Smartphones für 150 bis 250 Franken, die alle mit einem Alugehäuse und purem Android kommen.

Vielversprechende Ansätze für ein echtes Comeback, denn mit dem spassigen 3310 alleine wird sich die Marke nicht langfristig halten können.

Samsungs Produkt-Management-Chef Mark Notton zeigt das Galaxy Tab S3.
Foto: Imago

Der arbeitssame Lückenbüsser

Eigentlich warten alle auf das Samsung Galaxy S8 Smartphone. Doch das kommt erst am 29. März, was die Koreaner auf dem MWC offiziell angekündigt haben.

Beim riesigen Stand müssen zwei neue Tablets die Fans bei Laune halten. Das gelingt dem Galaxy Book mit Windows und dem Tab S3 mit Android gar nicht schlecht. Beide sind mit ihren klappbaren Tastaturen fürs mobile Arbeiten unterwegs prädestiniert.

Ein Highlight ist der mitgelieferte Stift, der ohne Batterie auskommt, aber trotzdem präzis und angenehm auf das Display schreibt oder zeichnet.

Das Cover des Alcatel A5 hat 35 bunte LED integriert.
Foto: zVg

Der überraschende Aussenseiter

Eine grosse Messe ist auch immer eine Chance für Newcomer. Alcatel ist ja bei uns noch eher unbekannt. Die Submarke des chinesischen Herstellers TCL fällt in Barcelona mit dem A5 LED auf.

Das Android-Telefon hat ein aufsteckbares Backcover mit 35 LED-Lichtern. Sie blinken im Takt der Musik oder weisen mit wählbaren Mustern auf Messages hin. Ziemlich bunt und auffällig. Die Smartphone-Disco kommt im Mai für rund 250 Franken auf den Markt.

Huawei-Chef Richard Yu zeigt die unzähligen Farbvarianten des P10.
Foto: Reuters

Der bunte Langweiler

Das Huawei P10 fällt auf – weil es gleich in neun verschiedenen Farben und Materialien auf den Markt kommt. Das ist dann aber auch schon das Aufregendste am neuen Top-Smartphone der Chinesen.

Sonst hat Huawei das erfolgreiche P9 solide weiterentwickelt. Bessere Dual-Cam, stärkerer Prozessor, mehr Kamera-Software – ein sehr gutes Smartphone ist noch etwas besser geworden. Trotzdem fehlt einem ein Feature, das sofort begeistert.

Mit 649 Franken fürs P10 und 799 Franken ist das P10 Plus zudem teurer geworden.

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