Die fünf Gewinner der Gadget-Messe CES
Amazon Alexa: Eine Art Running-Gag war an der CES, der weltgrössten Elektronik-Messe in Las Vegas, die Aussage «Funktioniert auch mit Alexa». Rund 1000 Neuheiten – vom Kühlschrank bis zum Smartphone – wurden gezeigt, die sich mit dem Dienst von Branchenriese Amazon verbinden. Mit Alexa kann man Gadgets steuern, Suchabfragen starten und einkaufen – alles via Sprachsteuerung. Clever: Auch das smarte Home kann mit der Stimme bedient werden. Amazon hängt mit Alexa momentan die Konkurrenzsysteme von Google, Apple oder Microsoft ab. Auch weil es für alle Hersteller zugänglich ist, für grosse wie Huawei oder LG genauso wie für Start-ups.
Roboter: Bis jetzt waren Roboter exotische Stargäste auf Messen. Das ändert sich mit der neusten Generation. Sie sind bereit für den Einsatz im Alltag. Zu Hause als Schaltzentrale für alle digitalen Belange. Auf Flughäfen oder öffentlichen Plätzen als intelligente Helfer. Diesen Sprung schaffen sie in den nächsten Jahren, weil die Technik in zwei Bereichen grosse Fortschritte gemacht hat: Bei der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine. Und weil komplexe Systeme mit Sensoren, Kameras und viel Rechenleistung zu günstigen Preisen produziert werden können.
Handy-Nischenplayer: Mit Asus und Honor hatten zwei kleine Marken grosse Auftritte auf der CES. Asus zeigt viel Innovationskraft, baut wie Apple eine gute Dual-Cam in ein Modell, ins andere mit der Kombination aus Google Daydream und Google Tango sogar eine Weltpremiere im Bereich Virtual Reality. Honor demonstriert mit dem 6x dagegen, wie günstig richtig gute Smartphones inzwischen hergestellt werden können.
Virtual Reality: Ist VR mehr als Spass und Unterhaltung? Was setzt sich kommerziell durch? Noch sind diese Fragen offen. Doch der Trend ist nicht mehr aufzuhalten und fasziniert das Publikum, wie die grosse Präsenz von Virtual-Reality-Gadgets auf der Tech-Messe zeigt. Vor allem die Bandbreite ist beeindruckend: Viele neue Smartphones lassen sich mit günstigen Brillen aufrüsten – etwa der Google Daydream. Hersteller wie Lenovo setzen auf Profi-Systeme. Der Prototyp der Chinesen funktioniert mit Windows Holographic und hat spezielle Tiefenkameras integriert. So kann ohne zusätzliche Accessoires die Lage des VR-Users im Raum gemessen werden.
Fernseher: Immer wenn man denkt, die TV-Hersteller hätten nichts Neues mehr zu bieten, begeistern sie mit faszinierenden Konzepten. An der CES etwa LG mit einem nur noch 2,57 Millimeter dünnen OLED-Fernseher, der an der Wand mehr wie ein Poster als wie ein Display wirkt. Sony überrascht mit einem ungewöhnlichen Design- und Soundkonzept. Bei den fast randlosen TVs steckt ein Subwoofer im Standfuss. Zudem dient der ganze Screen als Soundprojektionsfläche.
Die drei Verlierer der ersten grossen Tech-Show des Jahres
Trend-Chinesen: Huawei und Xiaomi haben ein enormes Wachstum hinter sich. Und jagen mit qualitativ hochwertigen Produkten die Konkurrenz von Apple bis Samsung. Auf der CES enttäuschten beide. Zwar kündigte Huawei an, Apple vom zweiten Platz auf der Smartphone-Weltrangliste verdrängen zu wollen, eine echte Neuheit hatten die Chinesen aber nicht im Gepäck. Bei Xiaomi dagegen erwartete man den die Expansion vom Heimmarkt nach Europa und in die USA. Stattdessen gabs an der Keynote nur neue TVs, Handys und smarte Gadgets für China – bei uns höchstens als Import erhältlich.
Smartwatches: Mit einer durchaus gelungenen Outdoor-Uhr, die sogar eine Navigation mit Offline-Karten bietet, versuchte Casio die Ehre der Branche zu retten. Zwar gab es auf der CES Hunderte Smartwatches zu sehen. Aber keine hatte einen grossen Auftritt, stattdessen wurden die Uhren zum blossen Smartphone-Zubehör degradiert. Nicht wichtiger als Kopfhörer oder Cases.
Tablets: Smartphones bekommen immer schickere und grössere Bildschirme. Notebooks werden mit Touchscreens und abnehmbaren Tastaturen ausgerüstet. Für Tablets bleibt da nicht mehr viel Platz auf dem Markt. Zudem nutzen die meisten User iPad und Co. primär, um Videos zu schauen, im Internet zu surfen oder Mails abzurufen. Da brauchts nicht alle zwei Jahr ein neues Gerät. Dementsprechend investieren die Hersteller lieber in die Entwicklung von Smartphones oder Laptop-Varianten.
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