Übersicht: Darum gehts in «Xenoblade Chronicles 2»
Alrest, die Welt des Japan-Rollenspiels, ist permanent von einem Wolkenmeer umhüllt. Darum leben die Menschen auf gigantischen Kreaturen, die für ganze Dörfer und Städte Platz bieten. Doch unter dem Wolkenmeer liegen auch Schätze verborgen. Und um diese kümmert sich der Held des Spiels, der Bergungstaucher Rex. Eines Tages erhält er einen lukrativen Auftrag. Doch dabei geht einiges schief und der Held gerät in ein irrwitziges Abenteuer.
Das hat uns gefallen
Riesiger Umfang
«Xenoblade Chronicles 2» ist nichts für Zwischendurch. Um die Story zu beenden und dazu noch die eine oder andere Nebenmission zu erledigen, muss man schon mit 80 bis 100 Stunden rechnen. Doch in der Spielwelt lässt sich noch viel mehr anstellen. Eine der Haupteinnahmequellen ist ein Bergungstauchen-Minispiel, das einem die nötigen Credits für wertvolle Gegenstände einbringt. Oder man investiert in die Shops im Spiel und spielt sich so zusätzliche Vorteile frei. Weiter erhält der Held mit der Zeit seine eigene Söldner-Organisation, mit der man die Mitglieder auf unzählige Missionen entsenden kann. Wer sich neben der Story auch noch mit den vielen sandboxartigen Möglichkeiten des Spiels beschäftigt, erhält quasi endlose Unterhaltung.
Zugänglicheres Kampfsystem
Statt die einzelnen Figuren mit unzähligen Fertigkeiten zu überhäufen, geht es in «Xenoblade Chronicles 2» darum, sogenannte Klingen als Begleiter zu erhalten. Diese verfügen über jeweils vier Fähigkeiten. Jeder Held kann bis zu drei Klingen gleichzeitig im Kampf einsetzen und diese ausserhalb des Kampfs frei rotieren. Das vereinfacht die Steuerung massiv, ohne dass die Komplexität der früheren Spiele verloren geht. Kommt dazu, dass man mit elementebasierten Spezialattacken und Teamattacken sowie Kombinationen der beiden Varianten grossen taktischen Spielraum hat.
Packende Geschichte
Die Story dreht sich um das Erreichen eines Ortes namens Elysium, wo die Menschen früher zusammen mit ihrem Schöpfer – dem Architekten – gelebt haben sollen. Dieses Paradies soll sich an der Spitze des Weltenbaums befinden. Dabei nimmt die Geschichte mit der Zeit an Fahrt zu, kann aber auch in den vielen kleinen Nebenmissionen mehr überzeugen als früher. Erzählerisch ist «Xenobalde Chronicles 2» auch mit seinen vielen skurrilen Figuren der beste Teil.
Das hat uns genervt
Unspektakuläre Welt
In «Xenoblade Chronicles X» aus dem Jahr 2015 hatte man noch das Gefühl, eine komplett fremde Welt mit spektakulären Landschaften für sich zu erobern. Im Vergleich dazu wirken die Umgebungen von «Xenoblade Chronicles 2» nicht nur klein, sondern auch ziemlich unspektakulär. Kommt dazu, dass besonders im Handheld-Modus der Switch zwischendurch die Grafik hässlich verpixelt. Hier wäre sowohl bei der Konzeption als auch beim Feinschliff mehr dringelegen.
Unnötig viel Mikromanagement
Die Charakterverwaltung benötigt unglaublich viel Aufmerksamkeit. So besitzen sowohl Helden als auch die Klingen ihre eigenen Eigenschaften, Talentbäume und Ausrüstungen, wovon jene der Klingen noch bei einem Händler zusätzlich mit gesammelten Materialien nutzbar gemacht werden muss. Ab und zu hat man das Gefühl, mehr Zeit in den Menüs des Games zu verbringen als in der Spielwelt selbst. Die Vorgänger waren in dieser Hinsicht eleganter.
Fazit
In Sachen Story und Kampfsystem ist «Xenoblade Chronicles 2» die bisher beste Ausgabe. Auch beim Umfang gibt es nichts zu bemängeln, zumal man sich dank verschiedenen Nebentätigkeiten quasi endlos mit dem Spiel beschäftigen kann. Bei der grössten Stärken der beiden Vorgänger – den grandios gestalteten Welten – patzert das Spiel allerdings. Die Umgebungen sind um einiges weniger abwechslungsreich und auch landschaftlich relativ langweilig gestaltet. Trotzdem: Auch «Xenoblade Chronicles 2» ist für Liebhaber japanischer Rollenspiele nicht zuletzt auch wegen der teils schrägen Figuren ein Pflichttitel.