«Watch Dogs 2» im Test
Hacker in den Strassen von San Francisco

Was passiert, wenn Tech-Firmen, soziale Netzwerke, Politiker, Sekten und ein korruptes FBI zusammen ins Bett steigen? Dieser beängstigenden, weil real wirkenden Utopie geht das Hacker-Game «Watch Dogs 2» nach. Dabei profitiert das Open-World-Spiel davon, dass es sich nicht ganz so ernst nimmt wie sein Vorgänger.
Publiziert: 14.12.2016 um 17:08 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 22:12 Uhr
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Martin Steiner

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Übersicht

In San Francisco und Umgebung übernimmt ein gigantisches Computernetzwerk viele tägliche Verwaltungsaufgaben wie die Steuerung der Verkehrsampeln oder den Betrieb der Überwachungskameras. Das Problem: Das Ganze stammt von der Firma Blume, die mit ihren Möglichkeiten auch gleich noch Profile über jeden Einwohner anlegt und auch bereit ist, die Daten für die eigene Macht einzusetzen. Dies bekommt auch der Hacker Marcus Holloway zu spüren, der auf einmal als Schwerverbrecher von den Gesetzeshütern gejagt wird. So schliesst er sich der Hackergruppe Dedsec an mit dem Ziel, den Schurken von Blume das Handwerk zu legen. Holloways erster Auftrag: Seine eigene Akte reinzuwaschen.

Gameplay: So spielt sich «Watch Dogs 2»

Das hat uns gefallen

Während der erste Teil furchtbar ernst war, geht es in «Watch Dogs 2» um einiges unterhaltsamer zu und her. Alleine die verschiedenen Anspielung auf echte Firmen wie etwa die Navigation via «Nudle Maps» sorgen für einige Lacher. In den Nebenaufgaben darf man als Fahrer für einen Uber-ähnlichen Service Leute abholen, an ihren Bestimmungsort bringen und sich während der Fahrt ihre abgedrehten Lebensgeschichten und Probleme anhören. Auch die Protagonisten der Hackergruppe Dedsec sind ziemlich nerdige Gestalten, was zu unterhaltsamen – und mit vielen Fluchwörtern angereicherten – Dialogen führt. Einzig die Hauptgeschichte wirkt etwas richtungslos und ist dann auch viel zu plötzlich vorbei.

In den Missionen geht es oft darum, in einen verbotenen Ort einzudringen, möglichst unerkannt zu einem Ziel zu gelangen, dort einen Hack durchzuführen und danach wieder zu verschwinden. Zu diesem Zweck besitzt Marcus zwei Helfer. Mit der Drohne kann er die Umgebung auskundschaften und zum Beispiel Handys hacken, um Wachen abzulenken oder einen Generalschlüssel, der verschlossene Türen öffnet, zu erhalten. Mit dem Jumper, einem ferngesteuerten Roboterwägelchen, lassen sich einzelne physische Hacks durchführen. In vielen Situationen muss sich Marcus auch höchstpersönlich zum Ziel schleichen, um komplexere Arbeiten durchzuführen. Zwar benutzt das Spiel diese Mechanismen etwas zu oft in sehr ähnlichen Situationen. Allerdings gibt es in vielen Missionen zum Schluss doch noch einen Twist. So darf man zu Beginn zum Beispiel mit einem ferngesteuerten Auto spektakuläre Stunts in den Strassen von San Francisco vollführen.

Der Star des Spiels ist die Stadt selbst. Zwar ist das virtuelle San Francisco etwas kleiner als das Original. Sehenswürdigkeiten wie der Coit Tower, Fisherman’s Wharf oder die Gefängnisinsêl Alcatraz sind auf den ersten Blick wiederzuerkennen. Daneben sind über die ganze Stadt verschiedene Aktivitäten verstreut. Besonders Spass hatten wir zum Beispiel an Motocross- oder Segelboot-Rennen. Zusammen mit vielen Nebenmissionen wie dem Übersprayen von schwer zugänglichen Plakatwänden bietet das Game viel Abwechslung.

Das hat uns genervt

Wird Marcus bei seinen illegalen Aktivitäten entdeckt, greifen die Wachen sofort zu ihren Waffen, was oft in chaotische und endlose Schiessereien ausartet. Erschwerend kommt dazu, dass die Gegner unbegrenzt Verstärkung rufen können und im Alarmzustand Marcus sofort über weite Distanzen entdecken, sobald eine direkte Sichtlinie besteht. Hier ist es oft nervenschonender, einfach den letzten Spielstand wieder zu laden.

Fazit

Gegenüber dem ersten Teil ist «Watch Dogs 2» in praktisch allen Punkten ein Fortschritt. Dies reicht vom sympathischeren Protagonisten über die abwechslungsreicheren Missionen und die verbesserte Fahrzeugsteuerung bis hin zur vielseitigeren Stadt. Einzig bei den Schiessereien gibt es für allfällige nächste Ausgaben noch massiv Verbesserungspotenzial. Oder man lässt sie gleich ganz weg, was auch dieser Ausgabe definitiv nicht geschadet hätte. Trotzdem ist der Hacker-Thriller ein gelungenes Open-World-Abenteuer, das auch mit Humor nicht geizt und so über weite Strecken bestens zu unterhalten vermag.

Wertung zu «Watch Dogs 2»

8 von 10 Anspielungen auf echte Tech-Firmen

«Watch Dogs 2», für PC, PS4 und Xbox One, ab 18 Jahren

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