Vorschau: «Vampyr» (PC, PS4, Xbox One)
Leben und Tod in der Hand des Spielers

Das Action-Rollenspiel «Vampyr» ist düster und äusserst ambitioniert. So soll der Spieler bei jeder Figur entscheiden können, ob sie lebt oder stirbt. Wir haben das Game bei einem Event vom Publisher Focus Home Interactive angeschaut.
Publiziert: 03.03.2016 um 17:22 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:20 Uhr

Trailer zu «Vampyr»

Trailer zu «Vampyr»
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:Trailer zu «Vampyr»

Übersicht

«Vampyr» stammt von den Entwickler des Adventures «Life ist Strange», ist aber ein storybasiertes Action-Rollenspiel. Die Kulisse ist London im Jahr 1918, wo die Spanische Grippe die Menschen in Massen dahinrafft. Mittendrin steckt der Arzt Jonathan Reid, der sein Möglichstes tut, den Leuten in der schweren Zeit zu helfen. Doch Reid hat ein Problem: Gegen seinen Willen wurde er zu einem Vampir. Heisst: Entgegen seinem Weltbild als Mann der Wissenschaft muss er andere Menschen töten, um selber bei Gesundheit zu bleiben. Am Spieler liegt die Entscheidung, welche Bewohner in London leben dürfen oder sterben sollen. Dabei muss man aber auch mit den entsprechenden Konsequenzen umgehen.

Gameplay

Mit seinen Zielen ist das Game extrem ambitioniert. So soll man zu sämtlichen Figuren im Spiel etwas über ihren Hintergrund und ihre Moral sowie ihre Beziehungen mit den anderen Personen erfahren. Aufgrund dieser Tatsachen kann man entscheiden, ob ihnen Reid hilft oder sie umbringt. Zwar kann man laut den Entwicklern theoretisch alle Figuren leben lassen. Jedoch wird Reid so im Laufe des Games nicht stärker, wodurch spätere Kämpfe nicht zu schaffen sind.

Die Voraussetzungen erinnern an die TV-Serie «Dexter», wo der Protagonist nur andere Verbrecher umbringt. In «Vampyr» lässt sich aber jede Figur töten, egal ob sie gut oder böse agiert. Über die damit verbundenen Konsequenz schweigen sich die Entwickler aus – abgesehen davon, dass am nächsten Tag in der Zeitung ein Artikel über einen spekakulären Mordfall erscheint.

Um mehr über die Figuren im Spiel zu erfahren, gibt es viele Missionen, die sich oft auf investigative Nachforschungen konzentrieren. Im gezeigten Beispiel muss Reid eine Krankenschwester suchen, die einen befreundeten Vampir erpresst. Zu diesem Zweck folgt er ihrer Spur, indem er Gespräche mit Personen führt, die sie kennen. Ähnlich wie Geralt von Riva in «The Witcher» setzt Reid seine Hypnose-Fertigkeiten ein, um seine Gesprächspartner zu beeinflussen und ihnen so Geheimnisse zu entlocken. Zusätzlich kann er sie auch dazu bewegen, an einen bestimmten Ort zu gehen. Dies ist besonders nützlich, wenn man an Blut kommen muss, sein Opfer aber nicht in aller Öffentlichkeit aussaugen will.

Neben dem ungewöhnlichen Szenario bietet «Vampyr» herkömmliche, aber grundsolide Actionrollenspiel-Kost. Aus drei Bäumen lassen sich zusätzliche Fähigkeiten für Jonathan freischalten. Mit einer davon kann sich der Arzt über kurze Wege teleportieren und so zum Beispiel ohne Probleme eine Brücke oder das Dach eines Gebäudes «erklimmen». Zudem gibt es Fern- und Nahkampf-Waffen mit unterschiedlichen Schadenstypen. Ein Novum ist sicher der sogenannte Holzschaden, der besonders gegen anderen Vampire hilft. Denn kein Blutsauger kann einem Holzpflock im Herz überleben.

Fazit

Der Erfolg von «Vampyr» steht und fällt damit, wie effektiv die Entwickler ihre Vision umsetzen können. Eine Welt mit wohl Hunderten von detailliert ausgearbeiteten Figuren mit Beziehungen untereinander zu kreieren, ist kein Pappenstiel. Geschweige dann, je nach Spielerentscheidung dazu passende Konsequenzen einzubauen. Wenn das Ganze tatsächlich klappt, steht uns ein hervorragendes Rollenspiel bevor. Zumal bereits die frühe Version mit ihrer düsteren und nebligen Atmosphäre auch technisch überzeugt. Erscheinen soll «Vampyr» im nächsten Jahr für PC, PS4 und Xbox One.

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