Übersicht zu «The Walking Dead – Season 3»
Nachdem in der letzten Staffel die junge Clementine die Hauptprotagonistin war, muss sie dieses Jahr wieder zur Seite treten. Die spielbare Figur heisst diesmal Javi, der mit seiner Patchworkfamilie, bestehend aus seiner Freundin Kate und seinen beiden leiblichen Kindern Gabe und Mariana, auf der Flucht vor einer riesigen Zombiehorde ist. Auf der Suche nach Benzin und weiteren Vorräten durchwühlen sie einen Schrottplatz. Allerdings sind sie dort nicht alleine, und so nimmt schon bald das Unglück wieder seinen Lauf.
Gameplay: So spielt sich «The Walking Dead – Season 3»
Das hat uns gefallen
Die neue Season besteht aus insgesamt fünf Episoden, von denen zum Auftakt gleich zwei erschienen sind. Die sind zwar etwas kürzer als in den letzten Jahren, dafür auch um einiges temporeicher und wieder besser erzählt. Bereits das Intro, bestehend aus einem Flashback, zeigt die komplizierten Verhältnisse von Javis Familie auf. Auch sonst führt einen das Spiel toll an seine neuen Figuren heran, die zum ersten Mal eine zumindest teilweise intakte Familie darstellen.
Der eigentliche Star der Game-Reihe bleibt aber Clementine, die sich von der normalen Erstklässlerin in der ersten Staffel inzwischen zu einer toughen Teenagerin verwandelt hat. Obwohl sie noch viel zu jung ist, fährt sie nun Auto und kann sich gegen Zombies oder allfällige Gegnern mit der Schrotflinte zur Wehr setzen. Das aktuelle Spiel zeigt sie zunächst moralisch ziemlich ambivalent. Genauso wie Javi muss auch der Spieler Clementine zunächst wieder kennenlernen. Besser als zuletzt machen hier die Figuren aber wieder einige logische Charakterentwicklung durch – eines der vielen Elemente, die das Game der TV-Reihe inzwischen voraus hat. Wer zudem die zweite Staffel gespielt hat, darf sich auf Szenen freuen, die direkten Bezug auf die fünf verschiedenen Enden nimmt.
Die Dialoge und Entscheidungsmöglichkeiten sind wieder raffinierter als früher. So definieren Javis Handlungen, ob eine Figur überlebt oder frühzeitig ins Gras beisst. Auch in den Dialogen darf der Spieler öfters zwischen komplett verschiedenen Optionen auswählen und so Javi mal friedliebend, mal unfreundlich, mal aggressiv oder ängstlich agieren lassen. Klar: Die grundsätzliche Geschichte verändert sich dadurch nicht. Beispiele, bei denen trotz gewählter Antwort dann doch das komplette Gegenteil passiert, sind uns nicht aufgefallen.
Das hat uns genervt
Spielerisch wechselt das Game immer noch ab zwischen Dialogen mit verschiedenen Antwortoptionen und Actionsequenzen, in denen es eingeblendete Controllertasten nachzudrücken gilt. Zusätzlich gibt es die eine oder andere Szene, in der man einige Gegenstände untersuchen und mit ihnen interagieren darf. Dies läuft aber auf nicht viel mehr hinaus, als zum Beispiel Benzin aus einem Autotank abzusaugen. Den Ansatz eines Rätsels sucht man auch hier vergebens. Dies mag zwar das Tempo hochhalten, macht aber das Ganze als Game wahnsinnig anspruchslos.
Fazit
Der Auftakt zur dritten Staffel zu «The Walking Dead» erinnert von der Story her wieder etwas mehr an die erste. Kommt dazu, dass das Game seine Figuren diesmal nochmals ernster nimmt. Ulk-Charaktere, wie früher Kenny zeitweise einer war, sind nicht mehr vorhanden. Dies wirkt sich insofern angenehm aufs Spiel aus, als dass man nicht mehr dauernd mit völlig irrationalen Entscheidungen von anderen Protagonisten zu kämpfen hat. Die starken Dialoge und die natürlich wirkende Charakterentwicklung machen die zwei bisher erschienenen Episoden der dritten Staffel zu den stärksten «The Walking Dead»-Gamegeschichte.
Wertung zu «The Walking Dead – Season 3»
9 von 10 knallharten Teenagern nach der Zombie-Apokalypse
The Walking Dead Season 3 – A New Frontier, Ties that Bind Part 1 + 2, für PC, PS4, Xbox One, Mobile, ab 18 Jahren