Übersicht: Darum gehts in «The Elder Scrolls Online – Elsweyr»
Nach einem problembehafteten Start im Jahr 2014 hat sich «The Elder Scrolls Online» inzwischen zum einzigen ernstzunehmenden Konkurrenten für «World of Warcraft» im Bereich der Themenpark-Online-Spiele entwickelt. Dabei ist die Welt des Spiels inzwischen so umfangreich, dass man sich alleine mit den Geschichten mehrere Hundert Stunden beschäftigen könnte. Nach «Morrowind» im Jahr 2017 und «Summerset» 2018 kommt dieses Jahr mit «Elsweyr» eine neue Erweiterung dazu, die wiederum etwa 30 Stunden zusätzlichen Content bietet. Die neue Region ist die Heimat des katzenähnlichen Volks der Khajiit, die von gefährlichen Drachen heimgesucht wird.
Gameplay: So spielt sich «The Elder Scrolls Online – Elsweyr»
Eine der wichtigsten Neuerungen des «One Tamriel»-Updates 2016 war, dass man jede beliebige Region auch als komplett neuen Charakter in Angriff nehmen und so den Kontinent Tamriel in beliebiger Reihenfolge erkunden konnte. Das gilt auch für «Elsweyr», das wir bei einem Event in London mit einer frisch erschaffenen Figur in Angriff nahmen – und zwar mit der neu eingeführten sechsten Charakterklasse, dem Nekromanten.
Dieser besitzt wie jede andere Klasse drei neue Fähigkeitsbäume mit je sechs aktiven und vier passiven Talenten. Eingeteilt sind diese in die Kategorien «Grabesfürst» für grösseren Schaden an Gegnern, «Knochentyrann», um mehr feindliche Attacken auszuhalten, oder «Lebender Tod» für unterstützende Fähigkeiten. So kann man zum Beispiel Skelette erschaffen, die auf den Gegner zurennen und dort explodieren. Oder die letzte Lebensenergie aus einer Leiche saugen und damit sich und seine Mitstreiter heilen.
Als einzige Klasse darf der Nekromant einige gekennzeichnete Fähigkeiten nicht in Städten einsetzen, da diese Panik auslösen würden. Falls er das doch macht, muss er wie Diebe, Mörder und andere Verbrecher mit einem Kopfgeld rechnen, das man, falls man von den Behörden erwischt wird, bezahlen muss. Ansonsten scheinen die Fähigkeiten, wie schon beim vor zwei Jahren eingeführten Wächter, ziemlich stark zu sein, was diese Nachteile mehr als wettmacht.
Neue Region mit alten Bekannten
Nach einem kurzen Tutorial für neue Figuren trifft man während der Story auf einige alte Bekannte. Sowohl der kaiserliche Berater Abnur Tharn als auch der Untote Sir Caldwell – in der englischen Ausgabe hochkarätig gesprochen von Schauspieler Alfred Molina (65) und Komiker John Cleese (79) – feiern nach 2014 ein Comeback und haben in «Elsweyr» eine grössere Rolle. Die Geschichte dreht sich um verschiedene Drachen, die in die Heimat der Khajiit eingefallen sind. Am Spieler liegt es, die Hintergründe aufzuklären und die Gefahr zu bannen.
Die Drachen tauchen aber auch abseits der Story im Spiel auf. So ersetzen sie die Anker oder Geysire aus «Summerset» als Gruppenziele in der offenen Welt – allerdings mit zwei wichtigen Änderungen. Zum einen sind die Drachen stärker als frühere Gegner und im Schwierigkeitsgrad als Gegner für acht Spieler ausgelegt. Zum anderen befinden sie sich nicht an einem fixen Ort, sondern fliegen frei durch die Umgebung, sodass man als Spieler nicht weiss, wo man einem von ihnen begegnen wird. Wie in früheren Regionen sind aber auch weiterhin noch sechs zusätzliche Weltbosse an bestimmten Orten in der Welt zu finden.
Khajiit ist nicht gleich Khajiit
Ansonsten dürfte sich Elsweyr vom Umfang her etwa in den Regionen von «Morrowind» und «Summerset» bewegen. Das gilt sowohl für die Anzahl zu findender Himmelsscherben als auch für die zu absolvierenden Missionen. Die Erweiterung erlaubt aber einen tieferen Einblick in die spannende Welt der Khajiit, von denen es verschiedene Stämme gibt, darunter auch solche, die sich nicht auf zwei, sondern weiterhin auf vier Pfoten fortbewegen. Zudem ist die Region in verschiedene Landschaftszonen unterteilt. So wechseln sich Savanne und Dschungel mit gebirgigen Regionen ab.
Weiter gab es am Event noch einige weitere Ankündigungen. So wird das Maximum an Championspunkten nicht mehr weiter angehoben. Schon jetzt sei es ein Problem, dass die Stärkeunterschiede zwischen den Spielern zu gross sind, meinten die Entwickler des Spiels. Sie denken darüber nach, das System in Zukunft vielleicht durch ein anderes zu ersetzen. Zudem soll es mit einem Echtgeld-Shop erhältlichen Upgrade möglich sein, bereits durch Himmelsscherben freigeschaltete Fertigkeitspunkte auf andere Figuren zu übertragen. Und im Spieler-gegen-Spieler-Schlachtfeld in Cyrodiil soll es künftig an zufälligen Orten ein starkes Artefakt geben, das dem Helden, der es findet, vorübergehend gigantische Kräfte verleiht. Zudem will man besonders in Cyrodiil die teils ungenügende Technik massiv verbessern.
Fazit
Neue Klasse, neue Story, neue Gegner: Mit dem «Elsweyr»-Update dürften sowohl «The Elder Scrolls Online»-Neulinge als auch erfahrene Abenteurer ihren Spass haben. Mit der Region Elsweyr, den Drachen und dem Nekromanten kommen Elemente ins Spiel, die bei den meisten Spielern hoch oben in der Wunschliste standen. Kommt dazu, dass Kenner des Games wieder auf einige der beliebtesten Figuren aus dem Originalspiel treffen. Bleibt noch die Frage, ob die Story innerhalb der Erweiterung einen befriedigenden Abschluss findet. Schliesslich soll eine indirekte Fortsetzung noch in zwei kleineren Updates im Herbst folgen. Erscheinen soll «Elsweyr» am 20. Mai für PC und am 4. Juni für PS4 und Xbox One.