Test: Until Dawn
Wer von ihnen erlebt das Morgengrauen?

Acht Teenager alleine in einer Skihütte mit einem Serienkiller auf der Flucht: Was an einen Horrorfilm erinnert, funktioniert auch im Spiel «Until Dawn» ausgezeichnet – vor allem dank der raffiniert konstruierten Story.
Publiziert: 26.08.2015 um 17:06 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 12:01 Uhr
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Auf diesen Schauspielern basieren die Figuren von «Until Dawn»: Hayden Panettiere («Heroes», «Nashville») als Sam.
Foto: Keystone

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Übersicht
Ein , nachdem Josh seine beiden Schwestern verloren hat, lädt er wieder sieben seiner Freunde in die Ferienwohnung seiner Eltern zum alljährlichen Winterausflug ein. Doch was zunächst als Wochenende mit viel Alkohol und Sex geplant war, wird zu einem ausgewachsenen Horrortrip. Denn schon bald treibt sich ein Psycho-Killer auf dem Anwesen herum. Zusätzlich scheint sich auch die Natur gegen die Partysüchtigen zu verschwören. Schon bald muss sich jeder der Protagonisten fragen, ob er die Nacht lebend übersteht.

Das hat uns gefallen
Wie zum Beispiel «Heavy Rain» oder «The Walking Dead» bietet «Until Dawn» vor allem eine interaktive Geschichte. Im Vergleich zu den genannten Beispielen besitzt das Horror-Game aber eine relativ breit verzweigte Story. So können tatsächlich sämtliche acht Protagonisten das Abenteuer heil überstehen oder vorzeitig ins Gras beissen. Zwei Figuren sind zwar dazu bestimmt, bis ins grosse Finale zu kommen. Trotzdem bietet das Game mehr Freiheiten, als wir es von den Konkurrenztiteln gewohnt sind.

Die Entscheidungen trifft man entweder bewusst, indem man fzwischen zwei bis drei Möglichkeiten auswählt. So darf man im ersten Kapitel im Handy eines anderen herumschnüffeln oder es diskret zur Seite legen. Ebenfalls entscheidend sind Szenen, in denen es zum Beispiel beim Klettern eingeblendete Tasten nachzudrücken oder mit Schusswaffen auf die korrekte Stelle zu zielen gilt. Der Witz dabei: Das Game besitzt nur einen Speicherstand, so dass sich bisherige Aktionen nicht mehr rückgängig machen lassen. Hat man das Spiel aber einmal durch, kann man bei einem beliebigen der insgesamt zehn Kapitel wieder einsteigen, um noch andere Finale zu spielen.

Neben der Story gibt es einige längere Erkundungsabschnitte, in denen man Hinweise auf die verschiedenen Geheimnisse findet. Einige davon sind tatsächlich entscheidend für die Story, andere wiederum beleuchten die Ereignisse einfach noch detaillierter. Witzig: Erfährt man im Nachhinein noch etwas Zusätzliches zu einem Hinweis, wird auch die Beschreibung aktualisiert.

Und noch ein Detail, das aber durchaus den Spielspass fördert: In den Optionen lässt sich einstellen, dass das Game neben den Auswahloptionen die Prozentzahlen der Spieler weltweit enblendet. Für unseren zweiten Durchgang sind wir zum Beispiel konsequent gegen den Strom geschwommen, haben eine stupide Entscheidung nach der anderen getroffen – und hatten massig Spass daran zuzuschauen, wie sich die Geschichte entwickelte.

Das hat uns genervt
Einige Abschnitte des Spiels sind ziemlich verwinkelt. Das wäre an sich kein Problem, wenn die fixen Kameraeinstellungen nicht wild hin und her wechseln würden. So passiert es oft, dass man im ersten Moment nicht mehr weiss, woher man gerade gekommen ist. Zudem sind die Perspektiven oft nicht auf den Spielerkomfort ausgerichtet, sondern nur dazu da, einen Hinweis in einem zunächst nicht einsehbaren Bereich eines Raums zu verstecken.

Zudem ist das Ende etwas unbefriedigend. Zwar gibt es im Abspann noch einige Szenen zu sehen. Trotzdem: Für ein Game mit so vielen Filmsequenzen ist das Finale enttäuschend abrupt. Wir haben keinen einen Epilog erwartet, aber noch ein bis zwei weitere Szenen zum Schluss wären wünschenswert gewesen.

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Fazit

Die grösste Überraschung für uns ist, dass sich «Until Dawn» trotz des trashigen Genres nicht vor der anspruchsvolleren Konkurrenz verstecken muss. Zwar mögen «Heavy Rain» oder «Beyond – Two Souls» inhaltlich gehaltvoller sein. «Until Dawn» gelingt aber ein Kunststück: Obwohl die acht Figuren zunächst total oberflächlich wirken, nervt man sich dann doch überraschend fest, wenn einer von ihnen ins Gras beisst, besonders wenn es der eigene Liebling ist. Dies liegt auch an der für Spiele sehr gelungenen Charakterzeichnung. Wenn die nervigen Kameraperspektiven nicht gewesen wären, hätte es durchaus noch eine höhere Wertung geben können.

Wertung: 8 von 10 durchgemachten Horror-Nächten

Until Dawn, für PS4, ab 18 Jahren

Die grösste Überraschung für uns ist, dass sich «Until Dawn» trotz des trashigen Genres nicht vor der anspruchsvolleren Konkurrenz verstecken muss. Zwar mögen «Heavy Rain» oder «Beyond – Two Souls» inhaltlich gehaltvoller sein. «Until Dawn» gelingt aber ein Kunststück: Obwohl die acht Figuren zunächst total oberflächlich wirken, nervt man sich dann doch überraschend fest, wenn einer von ihnen ins Gras beisst, besonders wenn es der eigene Liebling ist. Dies liegt auch an der für Spiele sehr gelungenen Charakterzeichnung. Wenn die nervigen Kameraperspektiven nicht gewesen wären, hätte es durchaus noch eine höhere Wertung geben können.

Wertung: 8 von 10 durchgemachten Horror-Nächten

Until Dawn, für PS4, ab 18 Jahren

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