Test: «Minecraft – Story Mode»
Diese Story befindet sich noch im Aufbau

Nach dem hervorragenden «Tales from the Borderlands» versuchen sich die Story-Spezialisten von Telltale Games nun an einer Geschichte rund um das Klötzchen-Spiel «Minecraft». Beim ersten von fünf Teilen bleibt es noch beim Versuch.
Publiziert: 27.10.2015 um 17:13 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:20 Uhr
Von Martin Steiner

Übersicht
Das Game «Minecraft» ist inzwischen so populär, dass es seinen Erfinder, den 36-jährigen Schweden Markus «Notch» Persson, nach dem Verkauf der Rechte an Microsoft zum anderthalbfachen Milliardär (!) machte. Dabei ist «Minecraft» vor allem dafür bekannt, dass man mit verschiedenartigen Würfeln seine eigene Welt bauen kann. Eine Story besitzt das Game aber nicht – zumindest bisher. Die mit den Spielen zu «The Walking Dead» bekanntgewordenen Entwickler von Telltale Games wollen dies nun mit einem in fünf Episoden unterteilten Adventure ändern. Doch bei «Minecraft – Story Mode» zeigten sich vor allem die Autoren nicht gerade in Höchstform.

Die Geschichte dreht sich um fünf Helden, die als Mitglieder des «Order of the Stone» einen Enderdrachen, die gefährlichste Kreatur der «Minecraft»-Welt, erlegt haben. Dies ist schon länger her, trotzdem wollen Jesse – je nach Spielerwahl männlich oder weiblich – und seine/ihre Kumpels die Mitglieder treffen. Dabei kommt es aber zu Komplikationen, so dass eine neue Gefahr über die Welt hereinzubrechen droht.

Das hat uns gefallen

Das Game besitzt durchaus seinen Charme: Dies liegt zum einen an der streng am Original orientierten Grafik. So ist auch hier alles – von der Welt über die Gebäude bis hin zu den Figuren – strikte in verschiedenfarbigen Würfeln aufgebaut. Auch die absichtlich matschigen Texturen tragen zur richtigen Optik bei.

Zum anderen konnte man für die Helden hervorragende Sprecher verpflichten. Den männlichen Jesse spricht Patton Oswalt aus «The King of Queens». Ebenfalls mit dabei ist Ashley Johnson, die Gamer als Ellie aus «The Last of Us» kennen, während sie Serien-Fans gerade mit der erfolgreichen US-Produktion «Blindspot» kennenlernen. Die Besetzung wirkt sich auf die Qualität des Games aus. So besitzen die wegen der vorgegebenen Grafik simpel animierten Figuren vor allem dank der Stimmen einiges an Charme und Charakter.

Das hat uns genervt
Klar ist, dass «Minecraft – Story Mode» auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet ist als «The Walking Dead» oder «Tales from the Borderlands». Dass dies für Humor und Drama kein Hindernis sein muss, zeigen viele Pixar-Filme. Im vorliegenden Fall ist die Geschichte allerdings furchtbar unlustig. Zwar gibt es im Spiel auch einige Action-Szenen, wie zum Beispiel eine rasante Fahrt durch eine unterirdische Mine. Aber auch diese lassen den Spieler wegen der lauen Inszenierung ziemlich kalt. Kommt dazu, dass einem hier zwar verschiedene Szenen aufgetischt werden, die aber nur mit Ach und Krach von einem übergreifenden Plot zusammengehalten werden. So wirkt es fast so, als hätte man hier das Autoren-B-Team herangelassen.

Auch die restlichen Minecraft-typischen Elemente verkommen in «Story Mode» zur Nebensache. Zwar kann man ab und zu aus gefundenen Klötzen einen Gegenstand wie ein Schwert herstellen. Allerdings sind sowohl die benötigten Materialien als auch die Anordnung innert Sekunden in der jeweiligen Umgebung zu finden. Und sämtliche Gebilde oder Gebäude, die man im Originalspiel aus den Würfeln liebevoll zusammenstellt, bauen sich hier auf Knopfdruck komplett automatisch auf. Hier hat man die Gelegenheit verpasst, das sowieso schon dürre Gameplay auch mal um das eine oder andere Rätsel oder kreative Element zu ergänzen.

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Fazit

Schon im Voraus stellte sich die Frage, wie sich «Minecraft» mit den typischen Telltale-Adventures verträgt. Nach dem ersten Teil ist die Antwort: Nicht sehr gut. Die Mischung hat zwar durchaus Potenzial. Allerdings wirkt das Spiel im Vergleich zur hausinternen Konkurrenz furchtbar uninspiriert. Bleibt zu hoffen, dass die Geschichte in den vier weiteren Teilen noch etwas anzieht. Allerdings wirkt das mit der ersten Episode gelegte Fundament etwas wacklig.

Wertung: 5 von 10 wild zusammengewürfelten Story-Ansätzen

Minecraft – Story Mode: The Order of the Stone, für diverse Plattformen, ab 12 Jahren

Schon im Voraus stellte sich die Frage, wie sich «Minecraft» mit den typischen Telltale-Adventures verträgt. Nach dem ersten Teil ist die Antwort: Nicht sehr gut. Die Mischung hat zwar durchaus Potenzial. Allerdings wirkt das Spiel im Vergleich zur hausinternen Konkurrenz furchtbar uninspiriert. Bleibt zu hoffen, dass die Geschichte in den vier weiteren Teilen noch etwas anzieht. Allerdings wirkt das mit der ersten Episode gelegte Fundament etwas wacklig.

Wertung: 5 von 10 wild zusammengewürfelten Story-Ansätzen

Minecraft – Story Mode: The Order of the Stone, für diverse Plattformen, ab 12 Jahren

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