Test: «Halo 5 – Guardians»
Der Master Chief in der Nebenrolle

Mit «Halo 5 – Guardians» kehrt auch der Posterboy der Shooter-Reihe – der Master Chief – zurück auf die Xbox One. Doch dieses Mal ist sein Auftritt enttäuschend kurz. So finden wir unser Heil im spektakulären Multiplayer-Modus «Warzone».
Publiziert: 10.11.2015 um 14:44 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:59 Uhr
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Übersicht
Die Story von «Halo 5 – Guardians» ist eine Art doppelte Schnitzeljagd. Der Master Chief begibt sich auf die Suche nach der künstlichen Intelligenz Cortana, die ihn bisher treu begleitet hat. Da der Held damit einen Befehl seiner Vorgesetzten missachtet, bekommt der Spartaner Jameson Locke seinerseits den Auftrag, den Master Chief wieder aufzutreiben. Beide Teams stossen bei ihren Wegen auf massiven Widerstand der ausserirdischen Covenant und der seit «Halo 4» bekannten Forerunners. Neben der rund sechsstündigen Kampagne bietet das Game wieder einen satten Multiplayer-Teil.

Das hat uns gefallen
Der Höhepunkt des Spiels ist der neue «Warzone»-Modus. Hier treten 24 Spieler in zwei Teams auf riesigen Karten gegeneinander an. Dabei gilt es, drei Stützpunkte einzunehmen, die in regelmässigen Abständen Punkte abwerfen. Doch nicht nur die Gefechte gegen andere Spieler sind hier entscheidend. Stattdessen laufen auch vom Spiel gesteuerte Minibosse herum, die gegen Schluss der Partie immer stärker werden, aber auch mehr Punkte abwerfen. Bei einem Zielscore von 1000 kann ein erledigter 200er-Boss eine bereits entschieden geglaubte Partie nochmals auf den Kopf stellen. Allerdings sollte man auch die eroberten Basen nicht vernächlässigen. Besitzt ein Team alle drei, kann es den gegnerischen Reaktor zerstören und somit die Partie vorzeitig gewinnen. Neben einem schnellen Zeigfinger ist hier auch taktisches Verständnis gefrag. Wer es lieber simpler hat, kann auch in Arenen unterschiedlicher Grössen zu verschiedenen Deathmatch-Varianten antreten.

Die Kampagne hat ebenfalls ihre Momente: So lässt sich das ganze Spiel zu viert durchzocken. Alleine ist man mit drei Begleitern unterwegs, denen man auf Knopfdruck ein Ziel fürs Fokusfeuer vorgeben kann – was soweit ganz gut funktioniert. Das Level-Design ist zwar korridorartiger als auch schon, besitzt aber immer wieder mal kleine offene Umgebungen, in denen verschiedene Lösungsansätze zum Ziel führen. Besonders zu viert kann das Ganze auch dank der für die Serie typischen perfekten Steuerung durchaus Spass machen. Witzig: Nathan Fillion («Castle») ist nach «Halo 3 – ODST» wieder als Edward Buck im Game zu hören – und als ziemlich verjüngtes digitales Ebenbild auch zu sehen.

Egal welchen Modus man bevorzugt: Das Game hat optisch gegenüber «Halo 4» nochmals Fortschritte gemacht. Besonders in der Kampagne kommt die grandiose Fernsicht zum Zug. Aber auch die Oberflächentexturen und die stilistische Gestaltung in den zum Teil von Grünzeug überwucherten Planeten überzeugen.

Das hat uns genervt
Die Kampagne wirkt allgemein etwas leidenschaftslos. Besonders die Levels mit Jameson Locke in der Hauptrolle – sie machen rund zwei Drittel der Kampagne aus – bieten kaum erinnerungswürdige Momente. Beim Master Chief sieht es dank einigen aufgeworfenen philosophischen Fragen etwas besser aus. Trotzdem: Die Kampagne ist eine der schwächsten und auch der kürzesten der gesamten Hauptreihe. Dazu kommen einige unnötige Stolpersteine: So nervt es zum Beispiel, dass eine Türe nicht aufgeht, weil einen halben Kilometer zurück ein Gegner, der nicht aktiv am Gefecht teilnahm, zufällig noch überlebt hat.

Auch die vom Game gesteuerten Teamkollegen agieren nicht besonders smart. So können diese einen zwar wiederbeleben, wenn man zu viele Schüsse eigefangen hat. Ob dies aber tatsächlich passiert, basiert auf reinem Zufall. So können die Begleiter schon mal untätig neben einem rumstehen, anstatt die Reanimation einzuleiten.

Externe Inhalte
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Fazit

Der Warzone-Modus reissts bei «Halo 5 – Guardians» mit seinen packenden Gefechten raus. Auch die Deathmatches sind äusserst solide inszeniert. Und die Steuerung fühlt sich perfekt an. Beim Multiplayer-Modus hätte man sich einzig eine etwas grössere Modi-Vielfalt gewüscht. Ansonsten handelt es sich hier aber um das erste Game der Hauptreihe, das etwas im Mittelmass versinkt. Die Kampagne wirkt generisch und bleibt ohne grosse Höhepunkte. Hier stellt sich dann auch die Frage, ob es nötig gewesen ist, den Master Chief in eine Nebenrolle zu versetzen. Jameson Locke kann die grossen Schuhe der Shooter-Ikone zu keiner Zeit ausfüllen.

Wertung: 7 von 10 Helden auf Nebenschauplätzen

Halo 5 – Guardians, für Xbox One, ab 16 Jahren

Der Warzone-Modus reissts bei «Halo 5 – Guardians» mit seinen packenden Gefechten raus. Auch die Deathmatches sind äusserst solide inszeniert. Und die Steuerung fühlt sich perfekt an. Beim Multiplayer-Modus hätte man sich einzig eine etwas grössere Modi-Vielfalt gewüscht. Ansonsten handelt es sich hier aber um das erste Game der Hauptreihe, das etwas im Mittelmass versinkt. Die Kampagne wirkt generisch und bleibt ohne grosse Höhepunkte. Hier stellt sich dann auch die Frage, ob es nötig gewesen ist, den Master Chief in eine Nebenrolle zu versetzen. Jameson Locke kann die grossen Schuhe der Shooter-Ikone zu keiner Zeit ausfüllen.

Wertung: 7 von 10 Helden auf Nebenschauplätzen

Halo 5 – Guardians, für Xbox One, ab 16 Jahren

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