«Tales from the Borderlands – Episode 1» getestet
Dieser Deal geht gründlich schief

Nach «The Walking Dead» und kurz vor «Game of Thrones» erscheint von Telltale Games mit «Tales from the Borderlands» ein weiteres in Episoden erzähltes Spiel. Dabei überzeugt die Erste mit viel Witz und einer raffinierten Story.
Publiziert: 28.11.2014 um 17:24 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2018 um 03:49 Uhr
Trailer zu «Tales from the Borderlands»
2:27
:Trailer zu «Tales from the Borderlands»

Übersicht
Während in den bisherigen «Borderlands»-Spielen vor allem scharf geschossen wurde, steht in «Tales of the Borderlands» die Story im Vordergrund. Kein Wunder, schliesslich stammt das Game von jenen Entwicklern, die bereits mit «The Walking Dead» bewiesen haben, wie man gute interaktive Geschichten erzählt. Das neue Spiel dreht sich um Rhys, einen Angestellten der unsympathischen Firma Hyperion, und um Fiona, die sich ihr Leben mit Betrügereien finanziert. Durch einen Deal um einen Vault-Schlüssel, der Zugang zu einer unterirdischen Kammer mit ungeahntem Reichtum verspricht, geraten die beiden ungleichen Helden aneinander.

[+] Richtiger Schritt hin zum interaktiven Film
Während es bei «The Walking Dead» oft noch ein paar Pro-Forma-Rätsel zu lösen galt, stehen bei «Tales from the Borderlands» ganz klar die Dialoge mit den Multiple-Choice-Antworten und das Vorantreiben der Geschichte im Vordergrund. Zwar kann Fiona zwischendurch mal am Boden liegendes Geld einsammeln. Oder Rhys scant mit seinem künstlichen Auge die Umgebung und lässt sich witzige Datenbank-Einträge anzeigen. Ansonsten geht es aber zügig und mit hohem Tempo zur Sache. Rätsel um des Rätsels Willen sind hier nicht zu finden.

[+] Witzige Geschichte und Protagonisten
Obwohl die beiden Hauptfiguren eigentlich zwielichtige Gestalten sind, gelingt es dem Spiel die Geschichte mit viel Witz und Ironie zu erzählen. So fällt Rhys mit seiner leichten Überheblichkeit wiederholt auf die Nase und die notorische Lügnerin Fiona bekommt im Spiel ihr Fett weg. Auch sonst gibt sich «Tales from the Borderlands» sehr unbeschwert, so dass man eigentlich keine ernsthafte Angst um die Helden haben muss.

[+] Viele Anspielungen auf das «Borderlands»-Universum
Egal, ob die verschiedenen Figuren jeweils mit einem übertriebenen Einblender vorgestellt werden oder ob sogar ein Garderoben-Sichtschutz mit einem rollenspieltypischen Rüstungswert in der Datenbank angezeigt wird: Im Game sind viele Anspielungen auf die vorherigen «Borderlands»-Spiele zu finden – inklusive einiger Figuren, die hier ein Comeback feiern.

[+] Gekonnte Action-Szenen
Zwar gibt es spielerisch in den Action-Szenen nicht viel mehr zu tun, als eingeblendete Tasten zu drücken. Umso überzeugender ist dafür die temporeiche Inszenierung. Ohne zuviel zu verraten: Noch selten machte es soviel Spass, sich eine längere Fahrzeugverfolgungsjagd in einem Game anzuschauen, das eigentlich gar kein Autorennspiel ist.

[–] Ruckler und Standbilder
Technisch leidet das Game auf der Xbox One unter den gleichen Problemen wie schon die Konsolenausgaben von früheren Telltale-Spielen. So bleibt das Bild ab und zu für einige Sekunden stehen oder der Anfang eines Satzes wird mehrmals gesprochen, weil der Ton wieder mal schneller als das Bild lädt. Hier wäre – gerade mit der neuen Hardware – noch massives Verbesserungspotenzial vorhanden.

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Fazit

Während in «The Walking Dead» immer eine bedrückende und todernste Stimmung herrscht, ist «Tales from the Borderlands» das pure Gegenteil. Zumindest die erste Episode ist eine zweistündige Aneinanderreihung von witzigen Einzeilern, gepaart mit herrlich übertriebenen Actionsequenzen. Zudem hat man einen weiteren Schritt hin zu interaktivem Film gewagt. Zwar sind wir immer für mehr Gameplay zu haben. Nur war dieses meist der Schwachpunkt in den bisherigen Telltale-Spielen. Dass man nun Rätsel und Erkundungsszenen grösstenteils weggelassen hat, ist konsequent und tut dem Spiel sogar gut. Übrigens: Bereits am Dienstag (für PC und OS X) und Mittwoch (für Konsolen, PS3 folgt später) erscheint mit der heisserwarteten Umsetzung von «Game of Thrones» bereits das nächste Telltale-Spiel.

Wertung: 9 von 10 betrogenen Betrügern

Tales from the Borderlands – Episode 1, für PC, OS X, PS3, PS4, X360 und Xbox One, ab 18 Jahren

Während in «The Walking Dead» immer eine bedrückende und todernste Stimmung herrscht, ist «Tales from the Borderlands» das pure Gegenteil. Zumindest die erste Episode ist eine zweistündige Aneinanderreihung von witzigen Einzeilern, gepaart mit herrlich übertriebenen Actionsequenzen. Zudem hat man einen weiteren Schritt hin zu interaktivem Film gewagt. Zwar sind wir immer für mehr Gameplay zu haben. Nur war dieses meist der Schwachpunkt in den bisherigen Telltale-Spielen. Dass man nun Rätsel und Erkundungsszenen grösstenteils weggelassen hat, ist konsequent und tut dem Spiel sogar gut. Übrigens: Bereits am Dienstag (für PC und OS X) und Mittwoch (für Konsolen, PS3 folgt später) erscheint mit der heisserwarteten Umsetzung von «Game of Thrones» bereits das nächste Telltale-Spiel.

Wertung: 9 von 10 betrogenen Betrügern

Tales from the Borderlands – Episode 1, für PC, OS X, PS3, PS4, X360 und Xbox One, ab 18 Jahren

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