Übersicht: Das ist Playstation Now
Im Jahr 2008 würde die US-Firma Gaikai gegründet mit dem Ziel, einen Streaming-Service für Videospiele zu entwickeln. Heisst: Die Games werden nicht mehr beim User ausgeführt, sondern nur das Bild von einem Rechenzentrum übertragen. Sony fand Gefallen an der Idee, so dass man Gaikai im Jahr 2012 kaufte. Das Resultat der Kooperation heisst «Playstation Now», eine Art Netflix für Gamer. Nachdem der Service 2015 offiziell in den USA offiziell startete, ist er seit Donnerstag 16.00 Uhr auch in der Schweiz verfügbar. Wir konnten Playstation Now bereits ausprobieren. Dabei zeigt sich: Das Ganze funktioniert solide, benötigt aber eine starke Internetverbindung.
So spielt es sich mit Playstation Now
Streaming-Games haben grundsätzlich zwei Probleme: Zum einen sollte die Bildqualität durch die Datenübertragung nicht zu stark leiden, zum anderen muss das gesendete Bild möglichst ohne Verzögerung auf die Controllereingaben reagieren. Das heisst: Das Videosignal sollte sofort und im Gegensatz zu reinen Videostreams ohne Buffering auf dem TV-Gerät ausgegeben werden. Dass dies nicht ohne Abstriche möglich ist, ist klar.
Unter diesem Gesichtspunkt funktioniert Playstation Now erstaunlich gut: Beim Ausprobieren war das ausgegebene Bildmaterial zwar keine Full-HD-Qualiät und bei schnellen Bewegungen im Spiel waren auch klare Pixelartefakte erkennbar. Auch das Eingabelag – der zeitliche Abstand zwischen Controllereingabe und Bildschirmausgabe – war etwas grösser als gewohnt. Allerdings kann dies zu einem Teil auch an der Konfiguration vor Ort gelegen haben.
Einen Multiplayer-Shooter möchten wir zwar so nicht gerade spielen, aber die Resultate waren viel besser, als wir es uns im Vorneherein vorgestellt haben. Allgemein gilt: Je schneller und stabiler die Internetverbindung ist, desto besser ist auch die Qualität. Grundvoraussetzung ist eine Internet-Geschwindigkeit von 5 Megabit pro Sekunde, was etwa Netflix in Full-HD-Auflösung entspricht.
Über den Service sind über 500 Spiele verfügbar, wobei der Katalog natürlich viele Sony-eigene Titel wie die «God of War»-Reihe, die originale «Uncharted»-Trilogie oder «The Last of Us» beinhaltet. Von Fremdherstellern sind zum Beispiel Bethesdas «Elder Scrolls – Oblivion» oder «Fallout 3» und «Fallout – New Vegas» verfügbar. Aber auch zehn Ausgaben der verschiedene «Lego»-Spiele haben den Sprung in den Streaming-Dienst geschafft.
Überzeugend ist die Software des Dienstes: Diese erinnert stark an die Netflix-Oberfläche, wobei die Spiele schnell unter Kategorien «am beliebtesten», «Kritikerlieblinge», «familienfreundlich» oder «einfach loslegen» für unkomplizierte Games zu finden sind. Auf den Seiten der Spiele sind sowohl ein kurzer Beschrieb als auch ein Trailer zu sehen. Natürlich lassen sich Spiele auch nach verschiedenen Genres oder nach der Pegi-Altersfreigabe suchen. Bei der Benutzeroberfläche bleiben keine Wünsche übrig.
Fazit
Playstation Now bietet zwar kein Spielerlebnis, wie wenn man das Game direkt von der Konsole spielt. Angesichts der komplexen Technik kann sich das Resultat aber sehen lassen. Die Spielebibliothek bietet viele Klassiker der PS3-Zeit aber auch einige PS4-Spiele wie zum Beispiel das zum Launch der Konsole erschienene «Killzone – Shadow Fall». Da bei jedem Gamer die Ansprüche anders sind können wir nur sagen: Selber ausprobieren ist angesagt. Playstation Now kostet 17.90 Franken pro Monat und ist sowohl für die PS4 als auch für den PC erhältlich.