Das Spielprinzip des Online-Shooters «Rainbow Six Siege» ist eigentlich denkbar simpel. Zwei Fünferteams treten gegeneinander an, wobei die Angreifer in ein Gebäude eindringen, um dort zum Beispiel eine von zwei Bomben zu entschärfen. Die Verteidiger sollen das verhindern, indem sie alle Angreifer umlegen oder die Zeit ablaufen lassen.
Richtig kompliziert wird das Ganze, weil den Spielern mit dem anfangs September erscheinenden Update 42 Figuren – 21 Angreifer und 21 Verteidiger, jede mit speziellen Fertigkeiten – zur Verfügung stehen. Zudem sind Teile der Gebäude so zerstörbar, dass ein Angriff auch mal durch die Decke oder durch die nächste Mauer stattfinden kann. So kommen auf jeder Karte und mit jeder unterschiedlichen Auswahl der Charaktere – sogenannte Operatoren – andere Strategien zum Einsatz.
Mit Freunden zum Erfolg
Dass dies für neue Spieler eine grosse Einstiegshürde darstellt, ist auch Brand Directer Alexandre Remy bewusst. Sein Tipp im Interview: Mit Freunden gemeinsam das Spiel erlernen oder sich von ihnen anleiten lassen. Und sich die ersten 30 Stunden – solange kann es gehen, bis man die grundlegenden Tricks und Kniffs des Spiels erlernt hat – nicht frustrieren lassen. Wer das Spiel bereits kennt, dürfte sich auf die nächste neue Erweiterung freuen, die nicht nur mit einer neuen Karte sondern auch mit zwei weiteren Operatoren aufwartet.
Die Map ist eine komplette Überarbeitung der bekannten Hereford-Umgebung, der Heimat des SAS, den Spezialeinheiten der englischen Armee. Bisher fand die meiste Action nur im Keller des Gebäudes statt. Neu soll es auf allen Stockwerken akzeptable Plätze für die Bomben geben. Ob dies in der Praxis dann so passiert, muss sich aber erst noch zeigen.
Zudem soll das Wechseln der Stockwerke für die Spieler nun einfacher sein und auch sonst hat man jede Menge Veränderungen, zum Beispiel bei der Schiessanlage, vorgenommen. Bei der Konsulatskarte hat man neue Plätze für die Bomben hinzugefügt und einige Räume im Inneren des Gebäudes überarbeitet.
Riesiger Schild oder kleine Löcher
Als neue Operatorin trägt mit Clash zum ersten Mal eine Verteidigerin einen riesigen Schild. Ist dieser auf ganze Körpergrosse ausgefahren, kann die neue Figur keine Waffe mehr bedienen. Auch sonst ist sie nur mit einer Pistole ausgestattet. So dient sie vor allem als Teamfigur, hinter deren Verteidigung sich auch andere Spieler verstecken können. Oder sie zieht die Aufmerksamkeit der Gegner auf sich.
Auf der offensive Seite kommt Maverick dazu: Dieser ist mit einem Schneidbrenner ausgestattet und kann an zerstörbaren Hindernissen kleine Löcher millimetergenau platziert hineinbrennen. Auf diese Weise lassen sich ganz neue Hinterhalte stellen, zumal die Aktionen auch weniger Lärm verursachen, als wenn man mit der Knarre die Wand durchlöchert. Dafür braucht das Brennen auch mehr Zeit, während Maverick verwundbar ist. Hier macht sich das Spiel zunutze, dass sich seit einiger Zeit nicht mehr nur ganze Objekte zerstören lassen, sondern zum Beispiel eine Holzplanke in einer Absperrung auch nur stellenweise zerstört werden kann.
100 Figuren als Ziel
Auch beim Vorgehen gegen Cheater und Trolle will man in Zukunft einiges verändern. Zum einen wird es eine verplichtende Zwei-Stufen-Authentifizierung des Accounts geben, wenn man Ranglisten-Matches spielen will. Das soll zum Beispiel Account-Verkäufe unmöglich machen. Zum anderen kann man nun einzelne nervende Spieler individuell stummschalten oder im Chat nicht mehr anzeigen lassen.
In seiner achten Saison scheint die Popularität von «Rainbow Six Siege» nicht nachlassen. So fragten wir Alexandre Remy, nach den künftigen Zielen. Diese sehen so aus, dass jedes Jahr eine neue und eine überarbeitete Karte, sowie vier neue Operatoren dazu kommen sollen. Das grosse Ziel sei schliesslich, dass man am Schluss 100 verschiedene Figuren, 50 für die Angreifer, 50 für die Verteidiger zur Auswahl hat. Es ist klar: Ubisoft plant mit «Rainbow Six Siege» noch viele Jahre in die Zukunft.