Das ist «Project Cars 2»
Mit «Project Cars» kam ein äusserst simulationslastiges Racing-Spiel auf den Markt. Nun steht der Nachfolger vor der Tür. Und der hat es in sich: Mit über 60 verschiedenen Veranstaltungsorten schlägt das Game in Sachen Streckenumfang alles, was zurzeit auf Spielkonsolen erhältlich ist. Auch bei den Fahrzeugen hat man aufgestock. Statt nur 74 stehen im neuen Game solide 170 Fahrzeuge zur Verfügung. Darunter sollen sämtliche grossen Marken vertreten sein. Zudem wartet das Game noch mit einigen anderen Überraschungen auf.
Trailer zu «Project Cars 2»
Gameplay: So spielt sich «Project Cars 2»
Den Entwicklern von «Project Cars» stellte sich auf einmal ein ganz eigenartiges Problem: Viele Piloten, die auch in echt Rennen fahren, beklagten sich, dass das Handling der Autos in Spielen um einiges schwieriger sei als auf der echten Strecke. Der Grund dafür: Mit weniger Rechenpower als heute liess sich die Physik früher nicht komplett simulieren und daraus entstand ein Standard, den man als «Realismus» in einem Autorennspiel empfand.
Die etwas absurd anmutende Schlussfolgerung: Durch die verbesserte Simulation in «Project Cars 2» dürften die Autos etwas simpler zu steuern sein. Dabei hat man ein besonderes Augenmerk auf die Reifenphysik gelegt. Geht man dabei übers Limit, ist der Grip der Pneus wie in echt für eine ganz kurze Zeit höher, bevor das Heck schliesslich ausbricht und man die Kontrolle über das Auto verliert.
Eine grosse Rolle spielt auch das Wetter, bei dem sämtliche Umgebungsumstände ebenfalls ins Fahrverhalten der Autos einfliessen. So hat man bei allen realen Strecken das Drainage-System untersucht und simuliert nun im Game, wohin das Wasser bei starken Regenfällen abfliesst und wo Pfützen übrigbleiben, die allenfalls Aquaplaning verursachen.
Zudem verfügt das Spiel auch über einen nahtlosen Wechsel der Tageszeiten, was die Strecke bei Sonnenschein entsprechen aufheizt oder in der Dämmerung wieder abkühlt. Und natürlich kann auch ein Gewitter mit entsprechenden Sturmwinden über die Strecke hereinbrechen. Neu darf man die Kurse auch auf Eis und Schnee bestreiten. Allwetter-Piloten sind hier eindeutig im Vorteil.
Beim Anspielen konnten wir einen Mercedes-AMG GT3 um den japanische Fuji-Track lenken. Hier macht sich direkt bemerkbar, dass das Game viel besser für den Controller abgestimmt ist als der Vorgänger. Zudem scheint man auch an der künstlichen Intelligenz der Konkurrenten gearbeitet zu haben, die nicht mehr so aggressiv auf der Linie kleben, wie in der ersten Ausgabe. Und optisch wirken vor allem die Wetterwechsel äusserst spektakulär, etwa wenn über der Strecke ein Wolkenbruch niedergeht.
Zudem konnten wir noch auf einem schwedischen Eiskurs eine Runde drehen. Allerdings verbrachten wir hier die meiste Zeit neben der Strecke, während unser Tacho kaum mehr als 40 Stundenkilometer anzeigte. Hier braucht es einige Eingewöhnungszeit, bis man seine Karre sicher über den rutschigen Untergrund navigiert.
Im fertigen Spiel kommen auch Fans der amerikanischen Indycar-Veranstaltungen auf ihre Kosten. So darf man im Spiel nicht nur in die heissen Indycar-Boliden steigen, sondern auch einige Kurse absolvieren. Obwohl sich die Entwickler bezüglich der Strecken noch nicht in die Karten schauen lassen wollte, wird es im Gegensatz zum Vorgänger auch Oval-Rennen geben und es wäre mehr als eine Überraschung, wenn jenes von Indianapolis nicht dabei wäre.
Fazit
Mit über 60 Veranstaltungsorten und der doppelten Anzahl an Autos als im Vorgänger ist «Project Cars» schon rein inhaltlich ein riesiger Fortschritt. Und ja, wie damals sind auch im neuen Spiel wieder sämtliche Fahrzeuge und Strecken bereits zu Beginn der Karriere freigeschaltet. Zusammen mit der verbesserten Fahrphysik und bereits jetzt erkennbar besserer Grafik entsteht hier ein Spiel, dass es zum Schluss auch mit einem «Gran Turismo Sport» aufnehmen könnte. Erscheinen soll «Project Cars 2» im Herbst für PC, PS4 und Xbox One.