«Nintendo Labo Variety Kit» im Test
Hier greifen Spieler zum Bastelbogen

«Nintendo Labo» verknüpft analoges Basteln mit den Fähigkeiten der Switch. Während das Zusammensetzen der Kartonteile massig Spass bereitet, ist das Spielen mit den Gadgets leider weniger befriedigend. Wir haben das «Variety Kit» getestet.
Publiziert: 02.05.2018 um 17:31 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:56 Uhr
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Martin Steiner
Wichtigste Informationen zum «Nintendo Labo Variety Kit»
PlattformenSwitch
Release27.04.2018 (Schweiz)
Preis74 Franken (Switch) bei Digitec
Alterab 3 Jahren
Wertung8 von 10 selbstgebauten Häusern und Musikinstrumenten

Übersicht: Darum gehts beim «Nintendo Labo Variety Kit»

«Nintendo Labo» ist nicht einfach ein neues Game. Stattdessen wird das «Variety Kit» mit 28 Kartonbögen ausgeliefert, die vorgestanzte Einzelteile für ein ferngesteuertes Auto, eine Angelrute, einen Motorradlenker, ein Haus und ein Klavier beinhalten. Die Modelle sind dabei äusserst raffiniert konstruiert. Dementsprechend macht es auch Spass zu sehen, wie durch Falten und Zusammenstecken mit der Zeit relativ komplexe Konstrukte entstehen. So kann man in der Kombination mit der Switch mit dem Piano dann auch tatsächlich Melodien spielen und aufnehmen oder mit dem Lenker ein Motorrad auf der Rennstrecke steuern.

Trailer zu «Nintendo Labo»

Trailer zu «Nintendo Labo»
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Basteln und spielen:Trailer zu «Nintendo Labo»

Das hat uns gefallen

Komplexes und trotzdem einfaches Basteln

Wenn man die fertigen Gadgets zunächst auf der Verpackung sieht, erwartet man eine relativ komplizierte Bastelei. In Wahrheit ist das Zusammensetzen der Einzelteile erstaunlich simpel. Eine tolle Schritt-für-Schritt-Anleitung auf dem Switch-Bildschirm führt einen durch den bis zu vierstündigen Prozess. Dank den vorgestanzten Bögen muss man sich nicht mit nervigem Ausschneiden beschäftigen. Stattdessen darf man die Einzelteile einfach herausbrechen und dann nach Anleitung falten und zusammenstecken.

Durch verschieden grosse Laschen ist es praktisch unmöglich, einen Fehler zu machen. Zudem sind die Einzelteile so exakt ausgemessen, dass wir zu keinem Zeitpunkt mit Gewalt ans Werk mussten. So macht basteln Spass, egal ob alleine oder mit der Familie. Und wenn zum Schluss ein funktionierendes Gadget herausschaut, bleibt zunächst ein unglaublich befriedigendes Gefühl zurück.

Software mit umfangreichem Entdeckerteil

Die mitgelieferte Software ist in drei Teile – bauen, spielen, entdecken – eingeteilt. Und besonders der Entdeckerteil hat es in sich. In verschiedenen kurzen Lektionen wird hier gezeigt, wie die einzelnen Spielzeuge genau funktionieren. Etwa, dass die im Switch-Controller eingebaute Kamera auf die Leuchtmarkierungen reagiert und so zum Beispiel erkennt, welche Taste des Pianos gerade gedrückt wird. Aber auch andere Themen wie zum Beispiel Infrarot- und Ultraviolet-Licht werden erklärt. Oder warum die Gadgets zwar mit Reflektorstreifen, aber nicht mit glänzender Alufolie funktionieren – weil bei letzterem das Licht nicht zu seinem Ursprungsort zurückgestrahlt wird. Auch  Erwachsene können hier noch das eine oder andere lernen.

Raffinierte Toy-Con-Werkstatt

In der Toy-Con-Werkstatt kann der Tüftler auch eigenen Anwendungen «programmieren». Hier darf man praktisch jede Funktion des Controllers und der selbstgebastelten Gadgets ansteuern und mit einer Ausgabe verknüpfen. So definiert man zum Beispiel auf dem Screen Bereiche, die einen bestimmten Ton erzeugen und hat so eine simple E-Gitarre, die nur auf Berührungen auf den Bildschirm reagiert.

Das hat uns genervt

Zu simple Spiele

Die Spiele zu den Gadgets sind oft eine etwas zu simple Angelegenheit. Am meisten gibt hier noch das Klavier her, das mit selbsterzeugten Beats und Tonlagen tatsächlich viel Potenzial zum Erstellen von Musik besitzt. Bei der zum Haus passenden Einrichtungsmöglichkeiten oder dem zu Lenker mitgelieferten Töffrennen ist der Umfang allerdings so schmal, dass man das Ganze nach einer halben Stunde gesehen hat. Hier wäre im Software-Bereich noch um einiges mehr dringelegen.

Fazit

Bei «Nintendo Labo» ist definitv der Weg das Ziel. So macht das Basteln – wenn man der Typ dafür ist – ungemein Spass. Das Ausprobieren der verschiedenen Spiele ist dann leider zu oft eine viel zu kurzlebige Angelegenheit. Trotzdem: Mit insgesamt über 10 Stunden Bastelzeit bietet das «Variety Kit» Unterhaltung für einige verregnete Nachmittage. Dank der einfachen Handhabung, der detaillierten Anleitung und der hohen Qualität der Einzelteile ist das Ganze auch für kleinere Kinder geeignet. Und auf jeden Fall kann man Nintendo momentan keinesfalls mangelnden Mut zur Innovation vorwerfen.

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