«Lego City Undercover» im Test
Ermitteln als verdeckter Bauklötze-Cop

Vier Jahre nach der «Wii U»-Version erscheint das spassige «Lego City Undercover» nun auch auf anderen Plattformen. Dort kann das Spiel nach wie vor perfekt unterhalten. Allerdings merkt man der putzigen Verbrecherjagd ihr Alter an.
Publiziert: 05.05.2017 um 17:05 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:05 Uhr
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Martin Steine

Das ist «Lego City Undercover»

Nach zweijähriger Abwesenheit kehrt Polizist Chase McCain nach Lego City zurück. Dort soll sein alter Erzfeind Rex Fury für eine Grosszahl von aktuellen Verbrechen verantwortlich sein. Zusammen mit dem einsatzfreudigen aber naiven Frank Honey, beginnt McCain mit seinen Ermittlungen. Dabei kommt ihm vor allem zugute, dass er sich dank verschiedener Verkleidungen als Undercover-Cop in das organisierte Verbrechen von Lego City einschleusen kann.

Gameplay: So spielt sich «Lego City Undercover»

Das hat uns gefallen

«Lego City Undercover» spielt sich wie eine Art gewaltloses Bauklötze-«GTA». So darf Frank mit verschiedenen Fahrzeugen durch die mit Legosteinen gestaltete Stadt brettern und an den Einsatzorten verschiedene Rätsel lösen, sich mit Gegnern kloppen oder Hüpfabschnitte zurücklegen. Neben den unzähligen Aufgaben in den offenen Welt besitzt das Game auch 15 eher lineare Abschnitte, die alle Hauptbestandteil der Geschichte sind und vom Aufbau her an andere Lego-Spiele erinnern.

Um die Aufgaben zu absolvieren, erhält McCain verschiedene Verkleidungen, die ihm gleichzeitig neue Fähigkeiten verleihen. Nur als Farmer kann er Pflanzen wachsen lassen, an denen er hochklettert, um zum Beispiel auf ein Dach zu gelangen. Um mit Brecheisen verschlossene Türen zu öffnen, ist hingegen die Schurkenverkleidung vorausgesetzt. Und wer sich in einen anderen Raum teleportieren will, benötigt die Astronauten-Ausrüstung. Als Cop kann McCain hingegen Spuren auf dem Boden verfolgen und so geheime Schätze entdecken. Angenehm: An vielen Orten ist klar angezeigt, welche Verkleidung für die entsprechende Miniaufgabe gerade nötig ist. Sämtliche Kostüme erhält man erst im Laufe der Kampagne. So lohnt es sich zum Schluss, auch bereits gespielte Abschnitte nochmals zu spielen, um dort zuvor abgesperrte Räume zu erkunden.

Auch wenn die deutsche Synchro ihre Mängel hat – darunter krasse Schwankungen bei der Lautstärke – darf man auch hier jede Menge humorige Szenen geniessen. Egal ob «Starsky & Hutch», «Colombo» oder «Dirty Harry»: Im Verlauf des Spiel gibt es unzählige Referenzen auf Polizeifilme. Und der Name des Protagonisten erinnert nicht zufällig an die «Stirb langsam»-Filme. Das Game wimmelt nur so vor witzigen Anspielungen. Auch sonst ist die Story für ein Legospiel durchwegs gelungen und besitzt sogar einige Spannungselemente.

Das hat uns genervt

Technisch wirkt das Spiel veraltet. Strassenoberflächen sind besonders in der Nahansicht ein einziger Pixelbrei. Auch sonst wirkt die Grafik oft unscharf, als hätte man sie aus einer niedrigen Auflösung hochgeblasen. Klar sieht das Spiel besser aus als auf der Wii U. Allerdings wäre hier vier Jahren nach dem ursprünglichen Start auf einer schon damals leistungsschwachen Konsole wesentlich mehr dringelegen.

Die Steuerung leidet auf der PS4 unter einem kleinen aber spürbaren Input-Lag. Das macht besonders die Fahrzeugsteuerung zu einer kniffligen Sache, so dass man zunächst öfters links und rechts über eine gerade Strasse schlingert. Aber auch bei einigen Hüpfpassagen, bei denen das Timing des Absprungs eine wichtige Rolle spielt, muss man sich daran gewöhnen, die entsprechende Taste etwas früher zu drücken. Kommt erschwerend dazu, dass die oft nicht frei kontrollierbare Kamera zum Teil das Geschehen aus einem ziemlich miesen Blickwinkel einfängt.

Fazit

«Lego City Undercover» gelingt es im Rahmen seiner Hauptgeschichte geschickt, die offene Welt der Stadt mit eher linearen Abschnitten zu verknüpfen. Dies macht das Game ziemlich abwechslungsreich, wozu auch die vielen Fertigkeiten der verschiedenen Kostüme beitragen. Dank der liebevollen Verballhornungen verschiedener Filme und Spiele kommen auch die Lachmuskeln nicht zu kurz. Allerdings patzt man bei der Umsetzung für die neuen Plattformen bei der Optik und auch bei der Steuerung. Trotzdem: Bei «Lego City Undercover» kann man während und dank unzähliger Miniaufgaben auch lange nach der Kampagne massig Spass haben.

Wertung: 8 von 10 Undercover-Verkleidungen

«Lego City Undercover», für PC, PS4, Xbox One, Switch, ab 7 Jahren

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