«Kingdom Hearts 3» angespielt
So toll war das Disney-Spiel in Los Angeles

In Los Angeles gab es die weltweit erste Möglichkeit, das vor fünf Jahren erstmals angekündigte Disney-Game «Kingdom Hearts 3» anzuspielen. Wir waren vor Ort und konnten uns in der Pixar-Welt von «Toy Story» austoben.
Publiziert: 22.05.2018 um 15:42 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:53 Uhr
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Martin Steiner

Übersicht

Nach der Ankündigung an der E3 2013 war lange Zeit nicht klar, ob sich «Kingdom Hearts 3» überhaupt noch in Entwicklung befindet. Umso überraschender gab es nun die Möglichkeit, das Spiel zum ersten Mal weltweit in Santa Monica bei Los Angeles anzuspielen. Wie in den Vorgängern ist der Held des Spiels der junge Sora, der die Fertigkeit besitzt, sich in verschiedene Disneywelten zu begeben. Und da nun auch das Animationsstudio Pixar seit längerer Zeit zum Unterhaltungskonzern gehört, konnten wir während knapp 90 Minuten begleitet von Donald und Goofy die «Toy Story»-Welt erkunden. Dort treffen wir auf Woody, Buzz Lightyear, Rex und das Schweinchen Hamm. Die anderen Spielzeuge, ihr Besitzer Andi und seine Eltern sind allerdings auf mysteriöse Weise verschwunden. So machen sich die Helden beider Welten auf, um die Vermissten zu finden.

Gameplay: So spielt sich «Kingdom Hearts 3»

Soviel vorneweg: Inszeniert ist die «Toy Story»-Szene hervorragend. Grafisch ist das Spiel kaum von den Animationsfilmen zu unterscheiden, die Stimmen der Figuren klingen im englischen Orginal jener der Filme sehr ähnlich. Und wenn Sora, Donald und Goofy in die Welt einsteigen, verändert sich ihr aussehen so, als wären sie selbst zu einem Spielzeug geworden. Während der Anspielsession, die uns auch zu Galaxy Toys führt, nimmt die Geschichte einen wichtigen Platz ein. So wurde die Action immer wieder von längeren Zwischensequenzen unterbrochen, die anzuschauen dank der brillanten Technik ein Vergnügen war.

Dazwischen gilt es die Umgebungen zu erkunden, Schatzkisten zu finden und Kämpfe, zum Beispiel gegen fiese Roboterspielzeuge zu absolvieren. Wie in den Vorgängern nimmt Sora dabei sein Schlüsselschwert zur Hand. Dieses besitzt verschiedene Transformationen, denen verschiedene Spezialattacken zugeordnet sind. Nach ein paar normalen Angriffen darf Sora für einige Sekunden in einem Roboter Platz nehmen und seinen Gegnern wie in einem Shooter einheizen. Oder er setzt sich mit Buzz Lightyear auf eine Rakete, haut die Feinde mit einem riesigen Plastikhammer zu Klump, zieht Gegner mit zwei riesigen Jo-Jos zu sich heran, fährt wie im Vergnügungspark wild auf drei grossen Teacups durch die Gegend, lässt ein Piratenschiff hin und her schaukeln, und, und, und. Da viele der Spezialattacken spezifisch auf «Toy Story» ausgerichtet sind, nehmen wir an, dass es in den anderen Disney-Welten wieder komplett andere Manöver gibt.

Arielle und Ralph mit Gastauftritten

Und als ob dies noch nicht genug der Optionen wären, kann Sora auch noch sogenannte Links einsetzen. Das sind weitere verbündete Figuren, die ihre Stärke auf ganz spezielle Weise zeigen. Während der Demo kann zum Beispiel Meerjungfrau Arielle einen Wasserstrudel auslösen oder Ralph aus dem Pixar-Streifen «Wreck-it Ralph» verteilt explodierende Bauklötze. So wird man von den unzähligen Optionen im Kampf fast erschlagen. Allerdings nehmen wir an, dass man im fertigen Spiel etwas behutsamer an die vielen Möglichkeiten herangeführt wird. Auch war der Schwierigkeitsgrad während des «Toy Story»-Abschnitts nicht gerade hoch. 

Als neue Disney-Szenarien im Spiel bestätigt sind bisher «Rapunzel – Neu verföhnt», «Baymax – Riesiges Robuwabohu» oder «Die Monster AG», während auch einige bisherige Welten wie der Mount Olympus aus «Hercules» aus früheren Spielen zurückkehren. Hier konnten wir in einer weiteren anspielbaren Szene einen riesigen Koloss bekämpfen, den wir mit Soras Fähigkeit, Felswände hinaufzurennen, erreichen konnten. Allerdings ist das gar nicht so einfach. Zum einen wirft der Titan riesige Felsbrocken vom Berg, denen man ausweichen muss. Zum anderen ist hier die Steuerung noch sehr nervös und unpräzise. Trotz einigen unfreiwilligen Abstürzen erreichten wir aber den Berggipfel. Nach ein paar Streichen mit den Schlüsselschwert auf die Füsse sowie auf den über eine magische Treppe erreichbaren Kopf war der Koloss aber erledigt.

Minispiele im «Game & Watch»-Stil

Bekannt ist die «Kingdom Hearts»-Reihe auch für seine Minispiele. Die sind im dritten Teil gestaltet wie alte «Game & Watch»-Ausgaben - jene LCD-Spiele von Nintendo zum Ausklappen, wobei vor allem die orange «Donkey Kong»-Ausgabe in unseren Breitengraden sehr bekannt war. In «Kingdom Hearts 3» sind die Spiele relativ simpel gehalten. So gilt es zum Beispiel den Fäusten und Füssen eines tobenden Riesen auszuweichen oder als Fast-Food-Brutzler den Kunden die richtigen Gerichte zuzubereiten.

Minispiele-Trailer zu «Kingdom Hearts 3»

Trailer zu «Kingdom Hearts 3»
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Minispiele im Disney-Stil:Trailer zu «Kingdom Hearts 3»

Fazit

Ja, es existiert und ja, es sieht hervorragend aus: Die anspielbaren Szenen von «Kingdom Hearts 3» waren mit viel Liebe zum Detail inszeniert, wobei auch die Story mit hervorragenden Sprechern nicht zu kurz kommt. Die Kämpfe wirken zu Beginn noch etwas chaotisch, zumal wir noch keinen Blick auf die zugrundeliegenden Rollenspielsysteme werfen konnten. Trotzdem: Das Spiel ist auf dem besten Weg seinen hochgesteckten Erwartungen gerecht zu werden. Und Disney-Fans – egal ob jung oder alt – kommen mit den unzähligen Gastauftritten bekannter Figuren sowieso auf ihre Kosten. Der Release-Termin des Spiels soll bis spätestens zur E3 im Juni bekanntgegeben werden. So stehen die Chancen nicht schlecht, dass «Kingdom Hearts 3» noch dieses Jahr für PS4 und Xbox One erscheint.

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