«Horizon – Zero Dawn» im Test
Besser als alle Games des letzten Jahres

Am 1. März erscheint das Action-Rollenspiel «Horizon – Zero Dawn». Wir konnten den Titel bereits ausführlich testen und wollten den Controller kaum mehr aus der Hand legen. Dies liegt vor allem an den spektakulären Kämpfen. Auch die vielfältige Welt vermag den Spieler in ihren Bann zu ziehen.
Publiziert: 20.02.2017 um 10:55 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:43 Uhr
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Martin Steiner

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Das ist «Horizon – Zero Dawn»

1000 Jahre nach einer weltweiten Katastrophe lebt die Menschheit wieder in einer Stammeskultur. Die junge Aloy wird allerdings als Aussätzige behandelt und verbringt ihre Kindheit bei ihrem Ziehvater Rost, der ihr das Überleben in der wilden Welt beibringt. Dort lauern Maschinen in Form von riesigen Blechmonstern, die alles attackieren, was ihre Einflusskreise stört. Zum Glück weiss sich Aloy mit Pfeil und Bogen zu wehren. Während ihrer Reise versucht sie herauszufinden, woher die Monster kommen und will auch ihre eigene unbekannte Herkunft ergründen. Doch dunkle Kräfte versuchen, ihr Vorhaben zu sabotieren.

Trailer zu «Horizon – Zero Dawn»

Trailer zu «Horizon – Zero Dawn»
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Actiongeladenes Abenteuer:Trailer zu «Horizon – Zero Dawn»

Gameplay: So spielt sich «Horizon – Zero Dawn»

Das hat uns gefallen

Waren die holländischen Entwickler von Guerilla Games bisher vor allem für die Shooter-Reihe «Killzone» bekannt, zeigt sich «Horizon – Zero Dawn» schon bald als Spiel von einem ganz anderen Kaliber. Nach einem mehrstündigen Prolog liegt Aloy eine riesige offene Welt zu Füssen, die sie nach Lust und Laune erkunden kann. Im Gegensatz zur «Killzone»-Reihe verfügt das Game auch über eine umfangreiche und gelungene Geschichte, die mal in Zwischensequenzen, mal in inszenierten Dialogen vorangetrieben wird. Dazwischen darf man sich aber auch um viele Nebenmissionen kümmern, die nicht nur zur Ablenkung dienen, sondern oft ebenfalls toll erzählt sind und weitere Geheimnisse der mysteriösen Spielwelt aufdecken. Hier erinnert das Spiel öfters etwas in «The Witcher 3 – Wild Hunt», allerdings ohne ganz an dessen erzählerische Wucht heranzukommen.

Die Kämpfe gegen die Robomonster bestreitet Aloy vor allem mit Pfeil und Bogen. Dabei kann unsere Heldin auf verschiedene Munitionsarten zurückgreifen. So darf man mit dem Standardbogen bereits Feuerpfeile zum Einsatz abschiessen, während man mit späteren Versionen dann auch vereiste Projektile und mit einer Schleuder sogar eine Art Granaten verwenden kann. Die Heldin spannt aber auch Seile oder legt Fallen aus.

Mit jedem Levelaufstieg und teilweise auch mit erledigten Missionen gewinnt Aloy einen Fertigkeitspunkt, den sie in ihren Talentbaum investiert. So darf sie mit der Zeit gleich drei Pfeile gleichzeitig auf die Gegner abfeuern oder einen grösseren Vorrat an Heilkräutern sammeln. Und dank ihrer Fokus-Fähigkeit kann die Heldin das Spiel für einige Sekunden in Zeitlupe versetzen. So kann man gezielt die Motorik, die Elektrik oder die Suchlinsen der Roboter ins Visier nehmen.

Bei den Fights hilft dem Spiel die fantastische Grafik. Nimmt man die Roboter mit Feuerpfeilen unter Beschuss, beginnen sie tatsächlich zu glühen oder Flammen lodern aus ihrem Innern. Schiesst man ein Maschinenteil ab, fliegt es in hohem Bogen durch die Luft. Und gelingt es Aloy eine empfindliche Stelle in Brand zu setzen, kann die gewaltige Explosion die ganze Umgebung erschüttern und auch benachbarte Roboter in Mitleidenschaft ziehen. Die Inszenierung ist höchst spektakulär und jede finale Explosion einer Maschine hinterlässt ein äusserst befriedigendes Gefühl beim Spieler.

Zum Erfolg des Spiels trägt aber auch die vielseitige Welt bei. Während Aloy in einer grünen und von üppiger Flora überwachsenen Landschaft aufwächst, zieht es sie in ihren Abenteuer auch in schneebedeckte Gebirge oder wüstenähnliche Umgebungen. Sogar eine grössere Stadt darf sie besuchen, inklusive einem Königspalast und verschiedenen Vierteln, wo sich Händler und Auftragsgeber ein Stelldichein geben. Daneben gibt es aber auch unterirdische Höhlen mit längst verloren geglaubten Geheimnissen zu erkunden. Kurzum: In der Welt von «Horizon – Zero Dawn» wird einem nicht so schnell langweilig.

Das hat uns genervt

Das Nahkampfsystem beschränkt sich auf eine schnelle und eine harte Sperr-Attacke, die aber beide ausser bei am Boden liegenden Gegnern kaum erfolgreich zum Einsatz kommen. Zwar lassen sich sämtliche Gegner mit Fernkampfwaffen erledigen. Wer aber gerne Auge in Auge gegen die Roboter antreten will, kommt hier nicht auf seine Kosten. Auch sonst hätten wir uns bei der Ausrüstung etwas mehr Vielseitigkeit gewünscht. Aloys Rüstung beschränkt sich auf ein einzelnes Ausrüstungsteil. Auch Bögen, Schleudern und Seilwerfer lassen sich nur beim Händler erwerben und es gibt sie meist nur in einer Handvoll Ausführungen pro Waffentyp.

Fazit

Wäre «Horizon – Zero Dawn» 2016 erschienen, wäre es unser Game des Jahres geworden. Die spektakulär inszenierten Kämpfe gegen die Roboter, die riesige und mit vielen Mysterien gespickte Welt und die umfangreiche Handlung lassen kaum Wünsche übrig. Zur Höchstnote fehlt uns allerdings ein vielseitigeres Nahkampfsysten. Und auch lootfreudige Spieler kommen bis auf eine Unzahl von Rohstoffen für Handwerkssystem kaum auf ihre Kosten. Trotzdem: Noch selten liessen sich die Gegner so befriedigend in ihre Einzelteile zerlegen. So schrammt «Horizon – Zero Dawn» dann auch nur ganz, ganz knapp an der Höchstwertung vorbei.

Wertung: 9 von 10 mit Feuerpfeilen in Brand gesetzte Blechmonster

«Horizon – Zero Dawn», ab 1. März 2017, für PS4, ab 16 Jahren

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