«Final Fantasy XV» im Test
So frei und doch so eingeschränkt

Offene Welt oder lineare Struktur? «Final Fantasy XV» macht den Spagat und versucht, die Anhänger beider Ausrichtungen anzusprechen. Obs gelingt? Wir haben das neue Rollenspiel-Epos getestet.
Publiziert: 28.11.2016 um 16:55 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 11:35 Uhr
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Übersicht

Das technologisch übermächtige Imperium von Niflheim hat in «Final Fantasy XV» praktisch sämtliche Nationen der Welt Eos überrannt. Nur am Königreich Lucis beissen sie sich die Zähne aus. So kommt es zu einem Friedensvertrag, der besagt, dass Kronprinz Noctis und Lady Lunafreia aus der imperialen Provinz Tenebrae verheiratet werden. Lucis macht sich mit drei seiner besten Freunde auf nach Altissia, wo die Heirat über die Bühne gehen soll. Zu spät merkt er, dass Nilfheim nur auf diesen Moment gewartet hat, um einen Überraschungsangriff zu starten.

Gameplay: So spielt sich «Final Fantasy XV»

Das hat uns gefallen

Die offene Welt von «Final Fantasy XV» ist so gross, dass die Helden in ihrem Auto vom einem zum anderen Ende locker acht Minuten benötigen. Zudem ist sie auch gut gefüllt mit Inhalten. An allen Ecken und Enden gibt es eine Mission zu erfüllen, ein Monster zu jagen oder sogar mehrere komplett optionale Dungeons zu entdecken. So parkten wir öfters die Karre am Strassenrand, um die nähere Umgebung zu erkunden oder mit der Kamera von Prompto – einem der vier Helden – ein Foto zu schiessen. Das Auto lässt sich nur auf die Strassen beschränkt steuern. Für die Querfeldein-Erkundung stehen Chocobos – die aus der Reihe bekannten gelben, straussenähnlichen Tiere – zur Verfügung.

Das Erkunden der Welt motiviert, zumal man auch mit den vielen Kämpfen und Nebenmissionen die vier Helden relativ fix auf ein höheres Level bringt. Dabei hilft, dass die Umgebung für ihre Grösse toll aussieht und die verschiedenen Tageszeiten eine tolle Atmosphäre erzeugen.

Apropos Kämpfe: Die actionlastigen Keilereien benötigen etwas Eingewöhnungszeit, gehen dann aber gut von der Hand. Noctis lässt sich mit vier Waffen und Zaubersprüchen ausrüsten, die man innerhalb des Kampfes auf Tastendruck je nach Bedarf sofort auswechseln kann. Neben den Angriffen kann unser Held auch feindliche Attacken blocken und bei Erfolg eine besonders starke Konterattacke ausführen. Mit der Zeit stehen dann auch Teamattacken, Spezialangriffe mit Königswaffen und Beschwörungen zur Verfügung.

Während zunächst das Erkunden der Welt im Vordergrund steht, gibt es zum Schluss hin einen klaren Bruch im Spiel. Hier zieht die Story mit einigen unerwarteten Wendungen an, dafür geht das Geschehen in linearen Bahnen über die Bühne. Gewisse Szenen sind dabei so spektakulär inszeniert, wie man es sich von anderen Ausgaben des Spiels gewohnt ist. Zusätzlich kann man an jedem Rastort wieder zurück in die offene Welt reisen, falls man dort noch einige Aufgaben erledigen möchte. An Abwechslung mangelt es also nicht.

Das hat uns genervt

Wer gedacht hat, dass zum Beispiel «Dragon Age – Inquisition» den Spieler mit vielen nutzlosen Aufgaben beschäftigt, hat «Final Fantasy XV» bisher noch nicht gespielt. Egal ob es darum geht, Edelsteine zu finden, zu Forschungszwecken Frösche zu sammeln oder die Marken von gefallen Soldaten zu suchen: Jede Nebenmission verläuft nach dem immer gleichen Schema. So reist man zum auf der Karte markierten Ort, sucht dort verschiedene Gegenstände oder erledigt einige Monster und reist danach zurück zum Auftraggeber. Zwischenzeitlich wirkt das Game hier wie ein Online-Rollenspiel. Beim Missionsdesign ist man qualitativ weit, weit weg von einem «The Witcher 3 – Wild Hunt».

Zudem macht sich ein weiteres Problem mit den Nebenmissionen bemerkbar: Sie werfen so viele Erfahrungspunkte ab, dass wir ab einem gewissen Punkt eine mit Level 18 empfohlene Hauptmissionen mit einer Level-33-Gruppe absolvierten. Wer also vorhat, jede Mission zu absolvieren, wird ziemlich schnell massiv unterfordert sein – zumal «normal» der höchste Schwierigkeitsgrad ist.

Fazit

Der ganz grosse Wurf ist «Final Fantasy 15» nicht geworden. Dazu fehlt es dem Spiel an sinnvollen Nebenmissionen. Auch die Geschichte zieht erst mit der Zeit richtig an, bevor sie dann nach dem Betreten des linearen Teils innert rund acht Stunden auch schon wieder vorbei ist. Dank der einladenden Welt und dem motivierenden Levelsystem ist das Game dennoch ein sehr solides Japan-Rollenspiel, mit dem man eine tolle Zeit haben kann – besonders reitend auf dem Rücken eines Chocobos.

Wertung zu «Final Fantasy XV» für PS4 und Xbox One

8 von 10 innert wenigen Minuten erledigten Nebenmissionen

«Final Fantasy XV», für PS4 und Xbox One, ab 16 Jahren

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