Das ist «Far Cry 5»
Rednecks, Hinterwäldler und eine christlich-militante Weltuntergangssekte: «Far Cry 5» greift viele Klischees auf, die man mit gewissen Landstrichen in den USA verbindet. Doch glücklicherweise macht sich das Spiel – im Gegensatz zu den hurrapatriotischen Tom-Clancy-Spielen – die Positionen dieser Leute nicht zu eigen. Stattdessen macht sich das Game eher darüber lustig. Held des Spiels ist ein vom Spieler kreierter Cop, der gegen die Organisation von Joseph Seed antritt. Der hat eine Sekte gegründet, deren Mitglieder vor dem unvermeidlichen Untergang gerettet werden sollen. Und wer sich nicht bekehren lassen will, darf das Ende bereits etwas früher erleben. In Form von fliegendem Blei.
Trailer zu «Far Cry 5»
So spielt sich «Far Cry 5»
Der anspielbare Abschnitt geht im Dorf Fall’s End (38 Einwohner) über die Bühne, wo Sektenjünger neue Mitglieder «rekrutieren» wollen. Vor Beginn des Spiels können wir uns aber für einen von drei Begleitern entscheiden. Nick Rye wirft aus seinem Helikopter Bomben auf die Gegner, Scharfschützin Grace Armstrong nimmt einzelne Feinde ins Visier und der Hund Boomer beisst am liebsten Sektenmitgliedern in den Allerwertesten.
Zusätzlich haben wir bei der Anfangszene die Wahl, ob wir uns mit dem Sturmgewehr gleich direkt in die Action stürzen, oder ob wir auf einem Wasserturm auf einer Anhöhe mit dem Scharfschützengewehr einzelne Gegner herauspicken. Wir entscheiden uns zunächst für die zweite Variante und können so bereits mal einen grossen Teil der Sektierer in ihr herbeigesehntes Jenseits befördern. Die noch übriggebliebenen bösen Buben schalten wir aus der Nähe und mit Hilfe unserer zuvor gewählten Luftunterstützung aus.
Im befreiten Kaff erfahren wir von der Barkeeperin, dass es beim Hangar von Nick ein Problem gebe. Da wir uns jedes herumstehendes Fahrzeug schnappen können, nehmen wir gleich den fetten Truck um zu unserem vorherigen Begleiter zu gelangen. Dass auf dem Weg noch vereinzelte Weltuntergängler unter die Räder kommen, stört nicht gross. Auch bei der Firma Rye & Sons Aviation angekommen, kommt es zu einem kurzen Schusswechsel, bevor sich Nick bei uns bedankt und gleich mit einem weiteren – und spektakulären Auftrag auf uns wartet. So haben die Sektierer den Sprengstoff Ammoniumnitrat in Silos abgefüllt. Zum Glück steht in kurzer Entfernung ein Wasserflugzeug für uns bereit. Er selber könne leider nicht mitkommen, da seine Frau etwas dagegen habe, wenn er zu viele Risiken eingehe.
Nach einer kurzen und erfolglosen Runde Fliegenfischen am See besteigen wir schliesslich den Flieger und heben in die Lüfte ab. Die Sprengstoff-Silos sind schnell per Rakete mit einer spektakulären Explosion erledigt. Gleich ergeht es einem Konvoi, der Nachschub der Sekte über eine Strasse transportiert. Doch leider sind auch unsere Gegner nicht aus Pappe und bald dringt ein feindliches Flugzeug in unseren Luftraum ein. Den heissen Dogfight konnten wir leider nicht mehr ganz ausfechten, da uns die Zeit mit der Demo ausging. Soviel sei verraten: Optisch sieht das Ganze auch aus der Luft hervorragend aus, die Steuerung ist allerdings noch etwas gewöhnungsbedürftig.
Fazit
Keine Panik: Trotz seinen Themen ist «Far Cry 5» kein politisches Spiel, sondern präsentiert uns vor allem eine spassige Ballerei, die mal zu Fuss, mal im Auto, mal vom Boot oder von einem Flugzeug aus stattfindet. Wenn dann ab und zu ein fauler Spruch über das ländliche Amerika liegen bleibt, dient das vor allem der Unterhaltung. Auch sonst bereitet das Spiel mit seinen coolen Figuren, der satten Action und einer abwechslungsreichen Welt viel Freude. Wenn das Game seinen lockeren Ton bis zum Ende durchhält, könnte am 27. Februar 2018 der wohl beste Teil der Shooter-Reihe erscheinen. Geplant ist das Spiel für PC, PS4 und Xbox One.