«Dirt Rally» im Test
Hier ist höchste Konzentration gefragt

Während andere Rennspiel allerlei Komfort wie eine Rückspulfunktion oder eingeblendete Ideallinien bieten, geht «Dirt Rally» zurück zu den Wurzeln. Herausgekommen ist eine knüppelharte Offroad-Simulation.
Publiziert: 28.04.2016 um 17:13 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 10:50 Uhr

Übersicht

In letzter Zeit hatten die Entwickler von Codemasters wenig Liebe für alteingesessene Rallye-Fans übrig. So glich das 2012 erschienene «Dirt Showdown» mehr einer Mischung aus Destruction Derby und Zirkus, als dass es noch etwas mit dem Offroad-Sport zu tun gehabt hätte. Mit «Dirt Rally» geht es nun endlich zurück ins unwegsame Gelände. Egal ob über Asphalt, Schotter, Schnee oder Eis: Hinter dem Steuer ist höchste Konzentration gefragt. Denn das Spiel verzeiht keine Fehler, wenn man um die Ranglisten-Spitze mitkämpfen will.

Trailer zu «Dirt Rally»

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Das hat uns gefallen

Vergleicht man das Spiel mit aktueller Konkurrenz wie das neue «WRC»-Spiel, fallen zwei Dinge sofort auf: Die Autos und noch mehr die Umgebungen sehen fantastisch aus. Die Strecken sind mit viel Liebe zum Detail inszeniert, egal ob es in Schweden über schnee- und matschbedeckte Strassen oder in Griechenland an Felswänden entlang über holprige Schotterstrassen geht. Bei den bewaldeten Strecken in Finnland kommt es zudem durch die Bäume am Strassenrand zu krassen Licht-Schattenwechseln. Technisch gibt sich das Game keine Blösse.

Der zweite Unterschied ist das hervorragende Fahrgefühl. Jedes der rund 46 Autos steuert sich leicht anders, wobei natürlich auch der Untergrund eine entscheidende Rolle spielt. So ist das Fahren auf Schnee besonders anspruchsvoll, damit man nicht in der nächsten Made am Strassenrand landet. Dafür ist es dann besonders befriedigend, wenn man die Karre mit einem eleganten Slide um die nächste Kurve schleudert.

Das Game stellt ziemlich hohe Ansprüche an die Hobby-Fahrer. So gibt es keine Rückspulfunktion oder ähnlichen Komfort. Heisst: Wer einen Crash baut, muss mit dem Zeitverlust leben oder mit der ganzen Etappe, die teilweise bis zu fünf Minuten dauern, wieder von vorne beginnen. Zudem ist die vom Game simulierte Konkurrenz relativ fix unterwegs. Heisst: Wer vorne Mitfahren will, muss sowohl Risikofreude als auch perfekte Beherrschung des Controllers (oder des angeschlossenen Steuerrads) mitbringen. Zum Glück sind die Ansagen des Beifahrers äusserst exakt, so dass man, auch ohne die Strecke zu sehen, in etwa weiss, was auf einen zukommt.

Hauptmodus des Spiels ist die Karriere. Diese besteht primär aus Events mit vier Etappen, wobei man nach der zweiten allfällige Schäden am Auto reparieren kann. Allerdings benötigt jedes Werkeln am Auto eine gewisse Zeit, so dass man oft nicht sämtliche Probleme lösen kann. Ob einem dann der Motor, der Pneu oder das Getriebe wichtiger sind, hängt von der persönlichen Vorliebe ab.

Im Multiplayer-Modus gibt es verschiedene Events, in denen man seine Zeit mit den Leistungen der Freunde vergleichen kann. Direkt gegen andere Spieler tritt man nur in Rallyecross-Veranstaltungen an. Diese bieten satte Action mit vielen Stossstangen-Duellen und oft ruppigen Manövern – die perfekte Abwechslung zum sonst eher von hoher Konzentration geprägten Rallye-Alltag.

Screenshots zu «Dirt Rally»

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Das hat uns genervt

Zwar kann man im freien Modus sofort in alle Autos sitzen. In der Karriere muss man allerdings haufenweise Credits verdienen, um die Fahrzeuge freizuschalten. Dies gilt auch für die Upgrades der Boliden und der Weiterbildung der eigenen Teammitglieder. Will man dort die höchste Stufe erreichen, muss man satte 1600 Kilometer abspulen. Das wirkt kaum motivierend, zumal die Präsentation des Spiels abseits der Strecke sehr spröde ist.

Fazit

Schade, dass die Karriere nicht mehr bietet als ein reines Eventabfahren, um Geld zu verdienen und neue Fahrzeuge freizuschalten. Denn auf der Strecke ist «Dirt Rally» sowohl optisch als als auch spielerisch eines der besten Racing-Games der letzten Jahre. Zwar ist die Einstiegshürde mit dem knackigen Schwierigkeitsgrad ziemlich hoch. Wer aber darüber hinwegspringt, bekommt eine zwar anspruchsvolle, dafür aber auch umso befriedigendere und auf der Strecke abwechslungsreiche Simulation als Lohn.

Wertung: 8 von 10 um den nächsten Baum gewickelte Rallye-Boliden

Dirt Rally, für PC, PS4 und Xbox One

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