Übersicht
Detroit in der Zukunft: Ähnlich wie im Film «Blade Runner» haben die Menschen lebensechte Androiden entwickelt, die selbständig denken können, aber keinerlei emotionale Reaktionen zeigen. Bis jetzt zumindest. Denn plötzlich häufen sich Vorfälle, in denen die bisher «perfekten Wesen» verschwinden, sich selber umbringen oder sogar mit Gewalt gegen ihre menschlichen Besitzer aufbegehren. Einer der Protagonisten des Spiels ist der fortgeschrittene Android Connor, dessen Aufgabe es ist, seine durchdrehenden Artgenossen zu jagen.
Screenshots zu «Detroit – Become Human»
Gameplay
«Detroit – Becoming Human» ist eine konsequente Weiterentwicklung von «Heavy Rain» und «Beyond – Two Souls». So spielt sich das storylastige Game wie ein Adventure, bei dem sich die Entscheidungen auf den weiteren Verlauf auswirken. Allerdings scheinen die möglichen Ergebnisse der einzelnen Szenen um einiges verzweigter zu sein als bisher.
An der E3 zeigten die Entwickler eine Szene, in der ein Android ein Mädchen als Geisel nimmt und damit droht, sich mit ihm von einem Dachgarten eines Wolkenkratzers zu stürzen. Alleine diese Situation bietet sechs verschiedene Auflösungen. Mal kann Connor beide retten, mal nur das Mädchen, mal springt der Android tatsächlich mit dem Mädchen in den Tod, mal opfert sich Conor selbst, damit das Mädchen überlebt. Wie in den anderen Spielen gibt es in «Detroit – Become Human» keinen «Game Over»-Screen. Sollte eine Figur sterben, geht das Game einfach ohne sie weiter. Auch sonst hat jeder Ausgang andere Konsequenzen, mal nur kurzfristige, mal solche, die über das ganze Spiel hinweg zu spüren sind.
Bereits zu Beginn der Szene zeigt eine Prozentanzeige an, wie gross die Chance ist, den Konflikt erfolgreich zu lösen. Sprich das Mädchen zu retten. Latscht Connor direkt auf die Konfliktsituation zu, ist Scheitern eigentlich vorporgrammiert. Allerdings kann sich der Protagonist zunächst im Haus umschauen und zum Beispiel herausfinden, dass der Android Daniel heisst, dass er ersetzt werden soll und dass er illegalerweise eine Waffe benutzt hat. In einer Art Gedankenpalast kann Connor mit gefundenen Spuren vergangene Szenen, wie die Ermordung des Hausherrn, zusammensetzen und in der aktuellen Umgebung abspielen lassen. Auf diese Weise kann er innerhalb der «Aufzeichnung» wiederum neue Hinweise finden.
Mit sämtlichen gefundenen Spuren steigt nicht nur die Prozentzahl an. Auch die Dialogoptionen mit dem Geiselnehmer erweitern sich. Spricht man ihn zum Beispiel mit Vornamen an und zeigt Mitgefühl für seine unglückliche Situation, lässt sich sein Wille eher brechen, als wenn man völlig ahnungslos zu ihm hingeht. Zudem muss sich der Held während des Gesprächs aber auch entscheiden, ob er zum Beispiel auf Geheiss des Verbrechers den kreisenden Helikopter wegschickt oder nicht. Im zweiten gezeigten Durchlauf gelingt es Connor schliesslich, Daniel zu erschiessen und so das Mädchen zu retten. Während dieses in Tränen ausbricht, schreitet der Ermittler ohne eine Regung zielgerichtet vom Schauplatz. So wird zum Schluss klar, dass er zwar Emotionen fälschen und als taktisches Mittel einsetzen kann, selber aber absolut keine besitzt.
Fazit
Auch wenn das Szenario stark an «Blade Runner» erinnert, soll sich das Spiel um andere Themen drehen. Laut Storyschreiber David Cage geht es zum Beispiel auch darum, ob die Androiden tatsächlich die Bösen sind oder ob die Menschen in ihrer Selbstzufriedenheit nicht auch ihren Beitrag zur Situation leisten. Während in früheren Spielen wie «Heavy Rain» meist nur zwei Ausgänge aus einer Situation möglich waren, scheint die Story hier um ein Vielfaches offener und verzweigter zu sein. Zusammen mit der stimmungsvollen Grafik hat das Game durchaus das Potenzial, die bisherigen Spiele des Entwicklers zu übertreffen. Erscheinen wird «Detroit – Become Human» für die PS4. Ein Releasetermin ist noch nicht bekannt.