Wichtigste Informationen zu «Battlefield 5» | |
Plattformen | PC, PS4 und Xbox One |
Release | 20.11.2018 (Schweiz) |
Preis | 59.99 Euro (PC) bei Origin, 72.90 Franken (PS4) bei PSN, 75 Franken (Xbox One) bei Xbox live |
Alter | ab 18 Jahren |
Übersicht: Darum gehts in «Battlefield 5»
Nach dem Zukunftsszenario in «Battlefield 4» und dem Ersten Weltkrieg in «Battlefield 1» kehrt die langlebige Shooter-Reihe zurück zu ihren Ursprüngen. Während des Zweiten Weltkriegs hat das Spiel nicht nur heisse Schlachten in acht riesigen Umgebungen zu bieten. Solisten dürfen zusätzlich drei Mini-Kampagnen in Angriff nehmen. Dabei müssen die Spieler nicht zum 100. Mal die Omaha Beach hochrennen. Stattdessen gilt es, mal eine junge norwegische Widerstandskämpferin, eine britische Spezialeinheit oder einen Trupp aus den damaligen französischen Afrika-Kolonien zum Erfolg zu führen.
Trailer zu «Battlefield 5»
Das hat uns gefallen
Sinnvolle Neuerungen
Wie im Vorgänger verbringt man die meiste Zeit im Eroberungs-Modus des Multiplayer-Parts, bei dem es in riesigen Umgebungen bis zu sieben Punkte zu erobern und halten gilt. Neu dürfen die Verteidiger die Stellungen mit Stacheldrähten absichern oder mit Sandsäcken befestigen. So erschwert man den Gegnern die Einnahme, besonders wenn sie zu Fuss unterwegs sind. Das macht das Verteidigen der eingenommenen Punkte etwas lohnender als in früheren Ausgaben. Zudem können Medics nun ihre angeschossenen Teammitglieder zunächst in Sicherheit ziehen, um sie dort wiederzubeleben. Und durch die anfangs knappere Munition ist man immer froh um den Nachschub eines Support-Spielers. So lohnt es sich mehr als früher, beim eigenen Trupp zu bleiben und diesen mit den eigenen Spezialfertigkeiten zu unterstützen.
Verbessertes Gun- und Gameplay
Während in «Battlefield 1» die abgegeben Schüsse teilweise weit verstreut durch die Umgebung schwirrten, fliegen die Kugeln nun viel exakter zum ins Visier genommenen Ziel. Kommt dazu, dass sich die Soldaten noch nie so problemlos durch die Umgebung bewegt haben. So stellt ein Gartenzaun nicht mehr ein fast unüberwindliches Hindernis dar und sogar im geduckten Gang kann man nun hinter die nächsten Ecke sprinten. Durch diese Veränderungen wirkt das Gameplay insgesamt um einiges schneller und actionreicher als im letzten Teil.
Epische Grand Operations
Die Grand Operations sind eine Abfolge von mehreren Multiplayer-Gefechten in verschiedenen Umgebungen, bei denen das Resultat der einen Schlacht Einfluss auf die Voraussetzungen der nächsten Auseinandersetzung hat. Hier kann es nach über einer Stunde sogar zu einer Art «Battle Royale»-Schlacht kommen, bei der die beiden letzten Überlebenden über Sieg und Niederlage des gesamten vorherigen Spiels entscheiden. Dabei kommt es zu äusserst nervenaufreibenden Schlussminuten.
Grafische Augenweide
Optisch hat es wohl noch keine besseren Multiplayer-Gefechte gegeben. Das gilt sowohl für die detailreichen Umgebungen als auch für die spektakulären Effekte, wenn zum Beispiel Wände oder ganze Häuser von Panzern dem Erdboden gleichgemacht werden. Allgemein ist die Umgebung noch zerstörbarer als früher. Besonders spektakulär sehen auch die schneebedeckten Umgebungen im nördlichen Narvik oder in einem Gebirgsabschnitt mit eingeschneiten Berghütten aus.
Das hat uns genervt
Technisch schwache War Stories
Wir schätzen absolut, dass bei «Battlefield 5» im Gegensatz zur «Call of Duty»-Konkurrenz noch Inhalte für Einzelspieler zu finden sind. Und die Szenarien sind eigentlich toll gewählt, etwa wenn im Kapitel Nordlys der Kampf um das zur Plutonium-Herstellung nötige schwere Wasser entbrannt. Oder das Leben von Afrikanern, die für Frankreich in den Krieg ziehen, ohne dort willkommen zu sein, im Mittelpunkt steht. Jedoch leiden die maximal 90-minütigen Mini-Kampagnen unter technischen Problemen. Teils ploppt der Gegnernachschub scheinbar aus dem Nichts direkt in die Umgebung, mal wird ein vorgeplantes Ereignis nicht ausgelöst. Und der teilweise Fokus auf Stealth-Gameplay wird durch die mangelhafte künstliche Intelligenz zur Absurdität.
Konservativ gestaltete Karten
In «Battlefield 4» liess das Levolution-System Wolkenkratzer einstürzen und so die Umgebungen mitten in der Schlacht verändern. In «Battlefield 1» sorgten die sogenannten Behemoths wie Kriegszüge oder Zeppeline für Spektakel. Diese Art von Highlights fehlen im neuen Spiel und auch die Umgebungen selbst wirken etwas austauschbar. Sowohl grosse Höhenunterschiede als auch verschiedenartige Umgebungen innerhalb der gleichen Map gibt es hier nicht mehr zu finden. So ist etwa Amsterdam eine rein urbane Umgebung, während es auf der Arras-Karte einfach kreuz und quer durch die Rapsfelder geht. Hier hätte etwas mehr Abwechslung innerhalb der Umgebungen gut getan.
Fazit
Das grösste Problem von «Battlefield 5» ist, dass der Shooter noch unfertig wirkt. Der «Battle Royale»-Modus kommt erst im Frühling, eine vierte War Story im Dezember und auch die bestehenden Inhalte besitzen noch einige Bugs, die hoffentlich so schnell wie möglich behoben werden. Schade, denn grundsätzlich kann das die neue Ausgabe mit einigen frischen Ideen wie den Grand Operations, spektakulärer Grafik und dem wohl besten Gunplay seit vielen Ausgaben punkten. So ist «Battlefield 5» momentan noch ein Versprechen in die Zukunft. In seinem momentanen Zustand wirkt das Game mehr wie ein solides Grundegerüst als wie ein fertiges Produkt.