«Batman – The Telltale Series»
Dieser Mann steckt hinter der Fledermaus

Nach «The Walking Dead», «Borderlands» und vielen weiteren Game- und Filmfranchises ist nun «Batman» als Episoden-Spiel von Entwickler Telltale an der Reihe. Der erste Teil ist – wie zu erwarten – sehr storylastig und zeigt auch viel vom Mann unter dem Fledermaus-Kostüm.
Publiziert: 04.08.2016 um 16:17 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 17:20 Uhr
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Martin Steiner

Übersicht

Bei all den aktuellen Batman-Veröffentlichungen ist es schwer, die Übersicht zu behalten. Aktuell erhältlich ist die «Game of the Year»-Edition von «Batman – Arkham Knight», dem Abschluss der «Arkham»-Trilogie, die einfach das Spiel mit sämtlichen erschienenen Zusatzinhalten enthält. Das Remake der beiden ersten Teile unter dem Titel «Batman – Return to Arkham» ist hingegen auf unbestimmte Zeit verschoben. Seit dieser Woche ist nun «Batman – The Telltale Game Series» erhältlich. Dieses hat nichts mit den übrigen «Arkham»-Spielen zu tun, sondern stammt von Telltale Games. Also von der Firma, die mit den storylastigen «The Walking Dead»-Spielen ihren Durchbruch feierte.

Die Geschichte dreht sich zunächst weniger um Batman. Stattdessen steht der Milliardär Bruce Wayne im Mittelpunkt, der Mann unter dem Fledermaus-Kostüm. Dieser wirbelt für seinen Freund und Bürgermeister-Kandidaten Harvey Dent – noch bevor dieser zu Two-Face wird – die Werbetrommel und organisiert für ihn eine Spendenaktion. Dort taucht allerdings auch die Mafia-Familie Falcone auf, die für ihre Unterstützung einen gewissen Gegenwert erwartet. Egal wie Bruce in dieser Situation reagiert, beginnt bald eine fiese Verleumdungskampagne gegen ihn.

Das hat uns gefallen

Die Fundraiser-Aktion ist nicht die einzige Situation, die Batman und Bruce Wayne mal in ungewöhnlichen Szenarien zeigt. So muss unser Held auch eine Pressekonferenz abhalten oder er trifft einen alten Jugendfreund. Während dies zunächst langweilig klingt, sind die Dialoge auf gewohnt hohem Telltale-Niveau. So beleuchtet das Spiel tatsächlich einige neuen Facetten eines bekannten Charakters. Hier ist von Vorteil, dass Telltale eine eigene Geschichte erzählen darf, ohne Rücksicht auf bisherige Ereignisse in Film oder Comics. Einzig das Pacing der Geschichte ist an gewissen Stellen etwas gar langsam.

Cool umgesetzt ist die Bathöhle. Dort kann man nicht nur Informationen zu sämtlichen Charakteren im Spiel einholen, sondern auch aktuelle Zeitungsartikel aufrufen oder TV-Übertragungen anschauen. Wer sich für die Story-Hintergründe interessiert, kann längere Zeit im geheimen Unterschlupf verbringen.

Zudem hat es tatsächlich auch ein neues Gameplay-Element ins Spiel geschafft. So kann Batman als Detektiv Gegenstände in der Umgebung untersuchen, die dann ab und zu als Beweismittel markiert werden. Um hinter das ganze Geheimnis eines Tatorts zu kommen, muss er zwei Beweise miteinander verbinden, um die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Leider ist die Lösung oft auf den ersten Blick völlig klar.

Das hat uns genervt

Die Kämpfe sind wie bisher ein simples Nachdrücken von eingeblendeten Tasten. Verfehlt man dabei eine Aktion, leert sich ein Teil eines eingeblendeten Batsymbols. Aufs direkte Geschehen auf dem Bildschirm hat eine misslungene Aktion aber keinen Einfluss – ausser man verfehlt so viele Aktionen, dass «Batman» stirbt. Ausserdem registriert das Spiel nicht alle Tasteneingaben korrekt.

Fazit

Auf den Konsolen ist die erste Episode von «Batman – A Telltale Series» ein gelungener Auftakt zu einer Reihe, die mal Bruce Wayne in den Mittelpunkt stellt. Ob dies über die weiteren Teile so bleibt, muss sich aber noch zeigen. Dank vieler bekannten Figuren – sowohl Butler Alfred als auch Catwoman alias Selina Kyle erhalten ihren Auftritt – fühlt man sich auch sofort wieder im DC-Universe zu Hause. Während die Dialoge toll geschrieben sind, vermag die Geschichte aber nicht sofort zu packen. Hier finden im Vergleich «The Wolf Among Us» oder auch die erste Staffel von «The Walking Dead» einen besseren Einstieg. PC-Gamer sollten zudem momentan noch die Finger vom Spiel lassen. Dort gibt es nämlich technische Probleme, die das Game teilweise unspielbar machen.

Wertung (ohne PC): 7 von 10 als Tiergestalten verkleidete Milliardäre

Batman – The Telltale Story, für sämtliche aktuellen Plattformen, ab 18 Jahren

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