«Assassin’s Creed – Unity» getestet
Diese Revolution ist nur Beigemüse

Mit «Assassin’s Creed – Unity» kehrt die Reihe nach Ausflügen in die USA und die Karibik zurück nach Europa. Allerdings wäre mit dem Hintergrund der Französischen Revolution in Paris einiges mehr möglich gewesen.
Publiziert: 24.11.2014 um 15:09 Uhr
|
Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:15 Uhr
Trailer zu «Assassin's Creed – Unity»
--:--
:Trailer zu «Assassin's Creed – Unity»

Übersicht
Eigentlich führt der junge Arno Dorian ein unbeschwertes Leben. Doch eines Tages wird sein Vater und einige Jahre später auch sein Stiefvater umgebracht. Zeit für Arno, zum Assassinen zu mutieren und den Tätern das Handwerk zu legen. In Paris kommt ihm bei den Ermittlungen allerdings immer mehr die Französische Revolution in die Quere.

[+] Fantastische Inszenierung
Auch wenn es bei unserer Xbox-One-Ausgabe öfters zu Rucklern kommt: «Unity» sieht fantastisch aus, wobei besonders der wütende Mob auf der Strasse, aber auch die vielen Details im Innern von Notre Dame und anderen Sehenswürdigkeiten überzeugen können.

[+] Verschiedene Optionen während der Missionen
Einige Haupt-Missionen erlauben Arno unterschiedliche Herangehensweisen. So kann der Assassine sich zum Beispiel einen Schlüssel für einen Geheimgang beschaffen, einige Söldner für den Kampf anheuern und weitere Dinge unternehmen, die den weiteren Verlauf der Mission vereinfachen. Zudem lassen sich die Aufgaben nun oft schleichend oder kämpfend absolvieren, was zu weniger Trial-and-error-Passagen führt, als in bisherigen Spielen.

[+] Amüsante Mordfälle und Nebenmissionen
Sämtliche der weit über 100 Nebenaufträge sind in eine kleine Geschichte eingebettet. Mal gilt es, eine Wahrsagerin vor Leuten zu beschützen, die ihr an die Gurgel wollen, mal muss Arno kriminellen Händlern ihre Nahrungsvorräte abnehmen. Am unterhaltsamsten sind aber die Mordfälle, in denen der Held an verschiedenen Schauplätzen Hinweise sammeln muss, um am Schluss die richtige Person zu überführen.

[+] Gelungene Missionen für vier Spieler
Auch die Koop-Missionen für bis zu vier Spieler wissen zu überzeugen. So ist es überaus befriedigend, wenn man in Absprache mit drei Kumpels eine feindliche Basis infiltriert. Manche dieser Missionen spielen sich wie Minikampagnen, die auch mal locker über eine halbe Stunde dauern.

[–] Beliebige Geschichte
Zwar ist die Story rund um Arno und die Ermordung seines Vaters unterhaltsam. Trotzdem hat sie ein Problem: Sie hätte vor jedem anderen geschichtlichen Hintergrund genausogut funktioniert. Gelang es den bisherigen Spielen, ihre Geschichte in den historischen Kontext einzubetten, wirkt sie dieses Mal komplett losgelöst von den Ereignissen der Revolution. So überrascht es denn auch nicht, dass die Auftritte von historischen Figuren wie dem Marquis de Sade oder Napoleon Bonaparte kaum einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

[–] Funktioniert als Hack’n’Slay besser denn als Schleichspiel
Bereits zu Beginn des Spiels hat Arno genug Geld, um sich eine Waffe zu kaufen, die eigentlich bis zum Schluss genug stark ist. Dies hat zur Folge, dass das Schleichen komplett seinen Reiz verliert, weil man kämpfend auch mit vielen Gegnern völlig problemlos zu Rande kommt. Kommt dazu, dass man dank des teils irrationalen Gegnerverhaltens beim Schleichen ab und zu keine Ahnung hat, warum man jetzt entdeckt oder attackiert wurde.

[–] Steuerung weiter verbesserungswürdig
Auch wenn das Spiel nun einen Schleichmodus und verschiedene Tasten fürs Rauf- und Runterklettern hat: Mehr als in früheren Teilen hat man bei «Unity» das Gefühl, dass Arno manchmal ein Eigenleben entwickelt und nicht immer das tut, was der Spieler mit ihm im Sinn hat – besonders nervend, wenn man schleichend vorgehen will. Hier sind für die nächste Ausgabe weitere Verfeinerungen nötig.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fazit

«Assassin’s Creed – Unity» ist immer noch ein äusserst solides Spiel. Allerdings haben die Entwickler dieses Jahr den Feinschliff offenbar ausgelassen. Dass man seinen Arno bereits nach dem Prolog mit einer überstarken Waffe total überpowern kann, ist bestimmt nicht im Sinne des Erfinders. Dass man sich, um sämtliche Kisten zu öffnen, auch noch zwingend eine App fürs Smartphone holen muss, nervt. Auch sonst ist die neue Ausgabe im Vergleich zum überragenden Piratenabenteuer «Black Flag» ein Rückschritt und ist abgesehen von der allerersten Ausgabe der schwächste Teil der hervorragenden Reihe.

Wertung: 7 von 10 Missverständnissen zwischen Arno und dem Spieler

Assassin's Creed – Unity, für PC, PS4 und Xbox One, ab 18 Jahren

«Assassin’s Creed – Unity» ist immer noch ein äusserst solides Spiel. Allerdings haben die Entwickler dieses Jahr den Feinschliff offenbar ausgelassen. Dass man seinen Arno bereits nach dem Prolog mit einer überstarken Waffe total überpowern kann, ist bestimmt nicht im Sinne des Erfinders. Dass man sich, um sämtliche Kisten zu öffnen, auch noch zwingend eine App fürs Smartphone holen muss, nervt. Auch sonst ist die neue Ausgabe im Vergleich zum überragenden Piratenabenteuer «Black Flag» ein Rückschritt und ist abgesehen von der allerersten Ausgabe der schwächste Teil der hervorragenden Reihe.

Wertung: 7 von 10 Missverständnissen zwischen Arno und dem Spieler

Assassin's Creed – Unity, für PC, PS4 und Xbox One, ab 18 Jahren

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?