«Anno 1800» angespielt
Siedeln während der industriellen Revolution

Mit «Anno 1800» erobert die langlebige Aufbau-Reihe eine neue Geschichtsepoche. Die industrielle Revolution passt dabei toll zum Spielprinzip.
Publiziert: 27.08.2018 um 17:11 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:10 Uhr
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Martin Steiner
Wichtigste Informationen zu «Anno 1800»
PlattformenPC
Release26.02.2019 (Schweiz)
Preis69.99 Franken (PC) bei Steam
Alterab 7 Jahren

Übersicht: Darum gehts in «Anno 1800»

Vom Grundkonzept weicht «Anno 1800» kaum von den bisherigen Spielen ab. In einem unbekannten Gebiet gilt es, aus dem Nichts zunächst eine Siedlung danach eine riesige Stadt aufzubauen. Doch während die beiden letzte Teile «Anno 2070» und «Anno 2205» in der Zukunft spielten, geht «Anno 1800» wieder zurück in der Zeit. Während des Anspielens zeigt sich der neue Titel als eine klassische Aufbausimulation, die aber hervorragend aussieht und dem Spieler einige Gestaltungsmöglichkeiten an die Hand gibt.

Trailer zu «Anno 1800»

Gameplay: So spielt sich «Anno 1800»

Aller Anfang ist leicht. Auf einer grossen Insel legen wir von unserem Kontor am Hafen aus die ersten Feldwege an, bauen die ersten Bauernhäuser sowie ein Lagerhaus und einen Marktplatz und warten, bis die ersten Einwohner bei uns einziehen. Mit einer Fischerhütte stellen wir die Nahrungsversorgung sicher, während mit einer Holzfällerhütte und einem Sägewerk, die ersten Bretter für weitere Gebäude produziert werden. Erreicht man gewisse Bevölkerungszahlen lassen sich neue Gebäude errichten. So darf man zum Beispiel bei 150 Leuten ein Wirtshaus und eine Feuerwehr aus dem Boden stampfen.

Schon bald gestalten sich die Produktionsabläufe komplexer. Hier ist es angenehm, dass sämtliche Möglichkeiten als Symbole in mehreren Reitern am unteren Bildschirmrand angezeigt werden. Zum Bedienkomfort gehört auch, dass als Tooltip sofort sämtliche benötigten Rohstoffe zu sehen sind. Und sollte man davon zu wenig haben, kann man sich mit der Blaupausenfunktion schon mal das neue Gebäude auf der Karte einzeichnen, damit nicht ein anderes Bauwerk den Platz versperrt. Noch nie war die Planung einer Stadt so einfach wie hier.

Gefährliche Expeditionen ins Unbekannte

Eine weitere Neurung sind Schiffsexpeditionen, für die man Materialien und Crew bestimmt. Jeder Ausflug besitzt vier Gefahren, denen man mit der richtigen Besatzung entgegenwirken sollte. Sind Treffen mit fremden Kulturen zu erwarten, lohnt es sich jemanden mit diplomatischem Geschick mitzunehmen; Gegen Krankheiten sollte eine Person mit medizinischen Fähigkeiten dabei sein. Und stehen Seeschlachten in Aussicht, muss auf jeden Fall ein Kapitän mit dem Talent Seemacht dabei sein. Das alles steigert den angezeigten Prozentwert und so die Chance, dass das Unternehmen gelingt.

Die Expedition selbst kann man zwar nicht mitverfolgen, allerdings meldet sich die Crew immer wieder mal mit einem Zwischenbericht. Zusätzlich kann es zu unvorhergesehenen Ereignissen kommen. So landet die Besatzung zum Beispiel auf einer Insel, wobei sich einige Mitglieder in die Einheimischen verlieben. In einer Multiple-Choice-Antwort fragen wir den König, ob die Inselbewohner mit uns reisen können. Oder wir lassen die Einheimischen das Kupfer-Orakel befragen. Oder wir reisen ohne die verliebten Crew-Mitglieder ab. Je nach Wahl hat dies Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Expedition.

In unserem Fall war der Ausflug erfolgreich, so dass die Crew mit Mayaglyphen und den Überresten eines Mayatempels zurückkehrte. Diese Funde ausgestellt steigern die Attraktivität des Museums. Das gleiche gilt für den gefangenen Amazonas-Delfin – allerdings für unseren Zoo. Dieser lässt sich beim Aufbau mit verschiedenen Gehegen versehen und so ziemlich individuell gestalten. So zeigt das Game dann nicht nur die umherwuselnden Bewohner, sondern auch die einzelnen Tiere wie Affen oder Tiger in ihrer neuen Umgebung. Hier und an anderen Orten lässt das Spiel einen gewissen Grad an eigener Kreativität zu, ohne zu sehr ins Mikromanagement abzugleiten.

Fazit

Mit seinem übersichtlichen Aufbau und der hervorragenden Grafik, macht einem «Anno 1800» den Einstieg leicht und lässt schon bald eine gewisse Sucht entfalten. So will man nach kurzer Zeit nur noch eine weitere Strasse bauen, eine weitere Städteentwicklung abwarten oder nur noch eine neue Rohstoffquelle auf der Karte erschliessen. Auch mit der Rückkehr in ein historisches Szenario tut sich die Serie einen gefallen. So waren die letzten Teile oft etwas zu abstrakt. Mit dem neuen Spiel kommen hingegen vor allem Old-School-Fans auf ihre Kosten, die Spass daran haben, eine Stadt aufzubauen und ihr beim Wachsen zuzusehen.

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