Angespielt: «Until Dawn»
Teenie-Horror mit schwierigen Entscheidungen

Acht Teenager, die sich in einer einsamen Ferienwohnung auf ein Party-Wochenende vorbereiten: Was wie aus der Horror-Klischee-Schublade klingt, ist bei «Until Dawn» volle Absicht. Wir konnten bei Sony in Schlieren ZH die ersten drei Stunden des unterhaltsamen Adventures anspielen.
Publiziert: 31.07.2015 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:16 Uhr
Trailer zu «Until Dawn»
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:Trailer zu «Until Dawn»

Übersicht
Bei einem winterlichen Wochenende in einem Ferienhaus in den Bergen sterben die Zwillings-Mädchen Hanna und Beth unter mysteriösen Umständen. Dennoch lädt ihr Bruder Josh ein Jahr später seine Kumpels wieder an den Ort des Geschehens ein, um dort einen drauf zu machen. Allerdings merken die Teenager bald, dass sie nicht alleine sind. In den tief verschneiten Bergen treibt sich ein Killer herum.

Gameplay
Nachdem wir bereits an der E3 rund 20 Minuten von «Until Dawn» anspielen konnten, waren es dieses Mal über drei Stunden. Die Zeit spielt auch in der Struktur des Horror-Adventures eine wichtige Rolle. Das Abenteuer beginnt abends um 21 Uhr und dauert – wie es der Name vermuten lässt – bis zur Morgendämmerung um 7 Uhr. Die zehn Stunden repräsentieren auch zehn Kapitel, die vielsagende Titel wie «Freundschaft» oder «Eifersucht» tragen und wie bei einer TV-Serie mit einer Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse beginnen.

Im Game wechselt man dann in schnellem Tempo zwischen den acht Figuren hin und her. Das Gameplay ist relativ simpel. Actionsequenzen beschränken sich auf das Nachdrücken von eingeblendeten Tasten. Oder man muss einen Cursor auf einer Markierung platzieren, um zum Beispiel mit einer Flinte eine Büchse zu treffen.

Viel wichtiger ist die Story, bei der man unzählige Entscheidungen treffen darf. Die meisten davon haben einen Einfluss darauf, wie sich die Figuren untereinander verstehen, was anhand von Balken in den Charakterbildschirmen zu erkennen ist. Dabei kann man es zum Beispiel von Anfang an darauf anlegen, dass es zu Knatsch zwischen den Helden kommt. Etwa wenn man Matt auf ein Fernrohr hinweist, durch das man vorher gesehen hat, wie seine aktuelle Freundin Emily mit ihrem Ex Mike rummacht. Weiter lassen sich auf dem Charakterbildschirm bei jeder Figur Eigenschaften wie «ehrlich», «witzig», «romantisch» und «mutig» ablesen. Wenn zum Beispiel Sam im von Chris liegengelassenen Handy rumstöbert, wird der Balken bei «ehrlich» kleiner, dafür jener bei «neugierig» grösser. Und falls Chris Sam erwischt, wird natürlich auch der Beziehungsbalken kleiner.

Eine weitere Rolle spielt der sogenannte «Butterfly»-Effekt. So gibt es im Spiel knapp 20 Entscheidungen, die direkte Auswirkungen auf die weitere Story haben. So kann man zum Beispiel in der ersten Stunde mit einem Luftgewehr auf eine Flasche oder auf ein Eichhörnchen ballern. Auf der entsprechenden Seite im Menü kann man dann nachlesen, was die getroffene Wahl für einen Einfluss hatte.

Eher undurchsichtig sind die Szenen zum Schluss jedes Kapitels. Hier sitzt ein nur von hinten zu sehender Mann (impliziert wird, dass es der Killer ist) bei einem unheimlichen Psychiater – grossartig gespielt vom schwedischen Schauspieler Peter Stormare («Fargo»). Hier muss man dann Angaben dazu machen, was man beim Anblick einer Vogelscheuche fühlt oder ob man sich mehr vor einer Spinne oder einer Kakerlake ekelt.

Externe Inhalte
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Fazit

Auch wenn «Until Dawn» spielerisch simpel gestrickt ist, kann es mit seiner Story überzeugen, das glücklicherweise vor keinem Klischee zurückschreckt – mit dem Ouija-Board Kontakt mit den Toten aufzunehmen ist hier nur der Anfang. So ist das Game eine witzige Hommage an die ganzen «Scream»- und «I Know What You Did Last Summer»-Filme. Wie sehr sich die Entscheidungen und das Beziehungsgeflecht unter den acht spielbaren Charaktern auf die Story auswirkt dürfte sich allerdings erst beim zweiten Durchspielen zeigen. Denn auch im finalen Spiel gilt: Einen alten Spielstand laden geht nicht. Stattdessen muss man mit den getroffenen Entscheidungen leben, bis die Story am frühen Morgen schliesslich sein Ende nimmt. Erscheinen soll «Until Dawn» am 26. August 2015 exklusiv für die PS4.

Auch wenn «Until Dawn» spielerisch simpel gestrickt ist, kann es mit seiner Story überzeugen, das glücklicherweise vor keinem Klischee zurückschreckt – mit dem Ouija-Board Kontakt mit den Toten aufzunehmen ist hier nur der Anfang. So ist das Game eine witzige Hommage an die ganzen «Scream»- und «I Know What You Did Last Summer»-Filme. Wie sehr sich die Entscheidungen und das Beziehungsgeflecht unter den acht spielbaren Charaktern auf die Story auswirkt dürfte sich allerdings erst beim zweiten Durchspielen zeigen. Denn auch im finalen Spiel gilt: Einen alten Spielstand laden geht nicht. Stattdessen muss man mit den getroffenen Entscheidungen leben, bis die Story am frühen Morgen schliesslich sein Ende nimmt. Erscheinen soll «Until Dawn» am 26. August 2015 exklusiv für die PS4.

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