Übersicht: Das ist «Agents of Mayhem»
Helden gegen Bösewichte mit zwei verfeindeten Agenten-Organisationen: Das ist die simple Ausgangslage von «Agents of Mayhem». Die Schurken von Legion versuchen mit Gewalt die Staaten zu zerstören und die Weltherrschaft an sich zu reissen. Die Aufgabe der zwölf Agenten von Mayhem ist es, das zu verhindern. In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul kommt es schliesslich zum Showdown der beiden Vereinigungen.
Trailer zu «Agents of Mayhem»
Das hat uns bei «Agents of Mayhem» gefallen
Unterschiedliche Helden ergeben raffinierte Kämpfe
Jeder der zwölf Protagonisten des Spiels hat komplett unterschiedliche Ausrüstung und Spezialattacken. Während die versoffene Daisy zum Beispiel auf ihre Minigun setzt, kann Joule ein Geschütz in der Umgebung aufstellen. Der Russe Yeti besitzt besonders viel Lebensenergie für den Nahkampf, während die Inderin Rama ihre Gegner gerne mit Pfeil und Bogen aus der Ferne beharkt. Jeder der Helden lässt sich aufleveln und so weiter verstärken. Während den Einsätzen darf man drei der Helden auswählen und sie während den Kämpfen beliebig ein- und auswechseln. So muss man immer je nach Situation den vorteilhaftesten Charakter zum Einsatz bringen.
Unterhaltsamer Aufbau mit sattem Umfang
Zu Beginn des Spiel verfügt die Mayhem-Organisation mit Fortune, Hardtack und Hollywood nur über drei Agenten. Jeden weiteren gilt es über eine Mission freizuschalten. Daneben besitzt jeder Held noch eine persönliche Mission. Zusammen mit der Hauptgeschichte inklusive verschiedener Bosskämpfe ergibt dies knapp 60 Hauptaufträge, womit das Spiel locker 20 bis 30 Stunden beschäftigen kann – ohne dass man noch gross den vielen Nebentätigkeiten innerhalb von Seoul wie Parcouring-Events nachgegangen ist.
Das hat uns bei «Agents of Mayhem» genervt
Langweilige Welt
Zwar ist Seoul mit seinen vielen Neonreklamen und holographischen Elementen hübsch gestaltet, wirkt aber wie eine Film-Kulisse ohne Schauspieler, da man vergessen hat, die Umgebung mit Leben zu füllen. Das wäre noch nicht so schlimm, wenn nicht grosse Teile der Missionen in den immer gleichen grauen unterirdischen Korridoren über die Bühne ginge. Die wirken so, als hätte man die rund zehn verschiedenen Gänge und Räume durch einen Zufallsgenerator einfach unterschiedlich angeordnet.
Tonnen von Bugs
Leider wimmelt es im Spiel von Fehlern. Besonders nervend: Ab und zu zeigt einem das Spiel den nächsten Ort auf der Minimap nicht an, was einem dann zum neu Laden der ganzen Mission zwingt. Bei einer Autoverfolgungsjagd mit Hollywood ist uns dies insgesamt drei Mal passiert, bevor wir die Aufgabe im vierten Anlauf abschliessen konnten. Aber auch den einen oder anderen Crash-to-Desktop hatten wir zu verkraften – auf der PS4.
Wo ist der Humor geblieben?
Während man in «Saints Row» über viele Referenzen zu realen Filmen stolperte, ist das Universum von «Agents of Mayhem» mehr oder weniger in sich geschlossen. Der Humor begnügt sich dann auch mit oft verunglückten Wortspielen oder einem Teenie-Schwarm-Bossgegner, die zwar an Justin Bieber aber auch an jeden anderen jugendlichen Popstar erinnert. Und nein: Fluchwörter nur um des Fluchens willen generieren ab einem gewissen Alter keine Lacher mehr.
Fazit
Zwar sind die Bugs der Hauptgrund, warum der Spielspass flöten geht. Aber auch sonst wäre «Agents of Mayhem» ein Durchschnitts-Shooter der zwar mit unterschiedlichen Helden, aber einer furchtbar eintönigen Welt aufwartet. Und das Aufleveln der eigenen Agenten kann nur über einen gewissen Zeitraum motivieren. Schade, denn die witzige Ausgangslage und die raffinierten Gefechte hätten viel Potenzial besessen. So bleibt das Spiel aber auch wegen dem nur selten zündenden Humor weit hinter der «Saints Row»-Reihe der gleichen Entwickler zurück.
Wertung: 5 von 10 verunglückten Agenten-Einsätze
«Agents of Mayhem», für PC, PS4 und Xbox One, ab 18 Jahren