Übersicht: Darum gehts in «A Way Out»
Vincent Moretti ist ein Ex-Banker mit Kontakt zur Mafia, Leo Caruso ist in einem Waisenhaus aufgewachsen und wurde bei einem Diamantenraub erwischt. Beide sitzen im gleichen Knast und planen ihren Weg in die Freiheit. Dabei muss das ungleiche Paar – der eine kühl und analytisch, der andere draufgängerisch und ein Hitzkopf – zusammenarbeiten, um nicht nur dem Knast sondern auch der Verfolgung durch die Polizei zu entkommen.
Gameplay: Darum gehts in «A Way Out»
Wir haben das Spiel mit Game-Director Josef Faras angespielt, der uns auch ein wenig zur Philosophie des Spiels erzählte. So ist «A Way Out» vor allem für Couch-Koop gedacht. Das heisst: Zwei Spieler sollen das Game an der gleichen Konsole erleben. Denn während des Spiels gilt es immer wieder Entscheidungen zu treffen, wobei beide Spieler sich für die gleiche Option entscheiden müssen. Fährt man mit einem Auto über eine Brücke möglichst unerkannt an den Polizisten vorbei, oder schleicht man sich unter dem Flussübergang durch? Dies hat die gewünschte Folge, dass die Helden nicht nur im Game, sondern auch die Spieler auf dem Sofa ausführlich miteinander diskutieren können. Einen grossen Einfluss auf die Story haben die Entscheidungen zwar nicht, dafür können sie sich komplett anders spielen.
Zweiter Ansatz: Kein Gameplay-Element soll sich wiederholen, da das schnell zu Langeweile führen kann. So spielt die erste Szene kurz nach dem gelungenen Ausbruch, wobei immer noch Polizisten die beiden Flüchtigen suchen. Die verstecken sich im Gebüsch am Wegesrand und schleichen sich ihren Häschern heimlich von hinten an, um sie auszuschalten. Ab und zu stehen aber auch zwei Cops zusammen. Hier müssen die Spieler ihre Attacken koordinieren, damit sie nicht entdeckt werden. Und gleich nach der Szene meint Faras, dass es während des ganzen Spiels keinen Abschnitt mit einem ähnlichen Spielansatz mehr geben wird.
Eine Frage der Perspektive
In weiteren Szenarios müssen Vincent und Leo gemeinsam mit einem Stecken einen Fisch fangen. Oder in einem Spital nach einer Patientin suchen. Innerhalb der gleichen Umgebung können die beiden Protagonisten völlig unabhängig voneinander agieren. Die führt ab und zu soweit, dass der eine Spieler auf seiner Seite des Splitscreens ein Gespräch oder eine Zwischensequenz auslöst, während der andere irgendwo anders eine Zeitung oder Notiz liest – vielleicht sogar noch im Hintergrund des anderen Bildausschnitts. Bei so vielen verschiedenen Gameplay-Elementen ist es erstaunlich, dass während der Demo die Steuerung absolut flüssig von der Hand ging. Hier haben die nur 40 Leute des Entwickler-Teams ganze Arbeit geleistet.
In einer Actionszene im Krankenhaus merkt man zudem, dass Faras auch Filmregisseur ist. In einem scheinbar langen Take ohne Schnitt wechselt das Game zwischen den fliehenden Helden hin und her, wobei so auch die Spieler abwechslungsweise zum Einsatz kommen. Das endet schliesslich mit einem Perspektivenwechsel, so dass Leo auf einmal wie in einem Sidescroller einige Gegner mit Fausthieben ausschalten muss. Mit dieser grossartig inszenierten Sequenz endete schliesslich unsere Zeit mit dem Spiel.
Fazit
«A Way Out» merkt man an, dass es nur für zwei Spieler konzipiert wurde. Inszenierung, Gameplay kleine Rätsel und die verschiedenen Entscheidungen sind so angelegt, dass es in den meisten Fällen in einem Singleplayer-Modus gar keine Sinn machen würde. Trotz den verschiedenen Gameplay-Stilen und den vielen kreativen Einfällen wirkte vieles wie aus einem Guss, wobei auch die Steuerung absolut keine Probleme machte. Gespannt sind wir noch auf die ebenfalls im Spiel enthaltenen Ballersequenzen, von denen wir leider keine anspielen konnten. «A Way Out» erscheint am 23. März 2018 für PC, PS4 und Xbox One