Galaxy S9 im ersten Hands-on
Das neue Samsung hat eine Super-Kamera

Bei Design, Display und Technik gibts beim neuen Galaxy S9 nur ein sanftes Update. Viel Arbeit hat Samsung dagegen in die Kamera gesteckt – lässt sich das aber auch einiges kosten.
Publiziert: 25.02.2018 um 18:54 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:30 Uhr
Das sind die drei coolsten Features des neuen Samsung S9!
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Slomotion, Emojis und Docking Station:Das sind die drei coolsten Features des neuen Samsung S9!
Lorenz Keller

Die Kamera ist das grosse Highlight des Samsung Galaxy S9

Den Fokus legt Samsung beim neuen Galaxy S9 auf die Kamera. Die 12-Megapixel-Hauptkamera kann zwischen zwei Blenden wechseln. Bei Tageslicht kommt f2.4 zum Einsatz. In der Dämmerung dann f1.5 – ein bislang einmalig tiefer Wert. 

Vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen sollen die Fotos besser werden. Das S9 kann schneller fokussieren und kombiniert im Extremfall bis zu zwölf Bilder zu einer Aufnahme. Wie stark damit das Bildrauschen wirklich abnimmt, muss sich im ausführlichen Test zeigen.

Gelungen sind die zwei neuen Effekte des S9: Es kann neu Super-Zeitlupen mit 960 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Eine Aufnahme von 0,2 Sekunden wird so auf sechs Sekunden gedehnt.

Der Clou: Da es schwierig ist, im richtigen Moment abzudrücken, gibts erstmals eine Automatik, die auslöst, sobald sich etwas im Fokusbereich bewegt. Beim Test mit idealer Beleuchtung entstanden beeindruckende Videos.

Digital-Redaktor Lorenz Keller als digitales Emoji. Die können sogar als animiertes Bild (Gif) verschickt werden – und das nicht nur an Samsung-Handys.
Foto: Lorenz Keller

Von Apple hat sich Samsung bei den Emojis inspirieren lassen. Allerdings kann man nicht irgendwelche Fantasie-Wesen animieren, sondern ein Comic-Avatar, der aufgrund eines Selfies generiert wird – also aussieht wie man selber. 18 Ausdrücke erkennt die Gesichtserkennung. Bei Samsung ist diese weniger präzis als beim iPhone X, die Resultate sind aber trotzdem sehr witzig.

Das Samsung Galaxy S9 ist teuer

Im Vergleich zum Galaxy S8 hat Samsung die Preise deutlich erhöht. Das normale S9 mit 5,8-Zoll-Screen und 64 GB Speicher (erweiterbar) kostet mindestens 899 Franken, also 100 Franken mehr als das Vorgängermodell. Mit 256 GB Speicher sind es gar 1049 Franken.

Das S9 Plus mit 6,2-Zoll-Bildschirm kostet 999 Franken. Die Variante mit 256 GB 1149 Franken. Das grössere S9 hat nicht nur ein Display mit mehr Fläche, sondern auch einen Akku mit 3500 mAh statt 3000 mAh und 6 statt 4 GB Arbeitsspeicher. Lohnenswert ist der Aufpreis aber vor allem, weil die Kamera eine zweite Linse hat, die genau wie im Note 8 einen Zweifach-Zoom ermöglicht. Beide Linsen haben übrigens eine optische Bildstabilisierung.

Zwar ist das S9 immer noch günstiger als ein iPhone X. Doch an der Preisspirale hat Samsung trotzdem gedreht. Das könnte zu einer Steilvorlage für die Android-Konkurrenz werden. Immerhin: Die Samsung-Fans müssen nicht lange warten. Ab sofort kann man das S9 vorbestellen, ab dem 16. März ist das Handy dann bei den Schweizer Händlern zu sehen.

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Das Samsung Galaxy S9 kostet 899 Franken, das S9 Plus (im Bild) 999 Franken.
Foto: Rafael Zeier

Keine Design-Innovationen, aber konstante Qualität

Optisch unterscheidet sich das S9 kaum vom S8. Einzig mit der neuen Farbe «Lilac Purple» kann Samsung Akzente setzen. Das schillernde Violett ist wirklich schick. Und dürfte dieses Jahr wohl noch bei dem einen oder anderen Hersteller auftauchen. Das Gehäuse ist minimal kompakter, die Displayränder oben und unten etwas kleiner und das Handy zehn Gramm schwerer. Aber das merkt man erst beim Blick aufs Datenblatt.

Auch sonst orientiert sich der koreanische Hersteller stark am Vorgänger. Das ist positiv, weil man weiterhin eine Speicherkarte (bis 400 GB) einschieben kann, weil das Gehäuse weiterhin nach IP68-Standard wasserdicht ist und weil Samsung weiterhin einen Kopfhörer-Anschluss verbaut.

Die Akkus sind mit 3000 mAh fürs S9 und 3500 mAh beim S9 Plus ebenfalls gleich stark wie bei den Vorgängern. Natürlich können die Batterien weiterhin drahtlos aufgeladen werden. Erfreulich ist die Weiterentwicklung der Lautsprecher. In Zusammenarbeit mit AKG gibts Stereo-Sound, der sogar für Dolby Atmos optimiert ist. So tönt das Handy wie eine kleine Box.

Die empfehlenswerte Doppelkamera des Galaxy S9 Plus – darunter der Fingerabdruckscanner, der im Gegensatz zum S8 ideal platziert ist.
Foto: Lorenz Keller

Innovativ sind die Weiterentwicklungen der Sprachsteuerung Bixby: Neu kann man fremdsprachige Schilder oder Plakate mit der Kamera aufnehmen, die direkt übersetzt werden. Sehenswürdigkeiten werden ebenfalls erkannt und es erscheinen passende Infos. Wenn man Lebensmittel und Essen fokussiert, sollen Nährwertinfos und Kalorienzahl erscheinen. Wie das in der Praxis funktioniert, muss sich natürlich erst noch zeigen.

In anderen Bereichen ist Samsung leider weniger innovativ. So ist die Selfie-Cam mit 8 Megapixeln Auflösung praktisch identisch mit dem, was man aus dem S8 schon kennt. Hier hat der Hersteller die Chance verpasst, die durchaus gute Kamera zu verbessern und sich damit von der Konkurrenz abzuheben.

Display und Abmessung sind beim Samsung Galaxy S9 praktisch identisch mit den Vorgängern. Im Bild die Plus-Version.
Foto: Lorenz Keller

So schlägt sich das Samsung Galaxy S9 im ersten Hands-on

Ganz klar, das Samsung Galaxy S9 ist ein erstklassiges Smartphone und gehört zu den besten auf dem Markt. Die Weiterentwicklung bei der Kamera kommt sicher den meisten Usern entgegen, die einen grossen Teil ihrer Fotos mit dem Smartphone machen. Hier lohnt sich vor allem das S9 Plus mit der Dual-Kamera.

Wer sich allerdings letztes Jahr ein S8 gekauft hat, der wird im Vergleich keine gigantischen Unterschiede feststellen. Weder beim Design noch bei der verbauten Technik – nur der Preis ist höher. Auf substanzielle Neuerungen muss der Fan noch etwas warten. Positiv fällt beim S9 auf, dass Samsung neben technischen Qualitäten auch verspielte Features wie die Emojis oder die Super-Slomotion einbaut.

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