Ultimate Ears, die Tochtermarke der Schweizer Firma Logitech, gehört seit Jahren zu den wichtigsten Herstellern von Bluetooth-Lautsprechern. Auch die neuste Generation der Boom-Boxen soll sich wieder im hart umkämpften Audio-Markt behaupten.
Zum Test haben wir die grössere Variante der Lautsprecher, die Megaboom 3. Der Speaker kostet 229 Franken, unter anderem direkt beim Hersteller erhältlich. Und es zeigt sich schnell, Ultimate Ears fokussieren sich auf seine Stärken – und ist in diesen Bereichen noch besser geworden.
So sieht der Lautsprecher wieder sehr elegant und zeitlos aus. Ein schlichter Zylinder mit Textur, den es vorerst in vier Farben gibt. Wir haben ihn in Lagoon Blue, ein ganz leicht schimmerndes Blau. Der Megaboom ist mit 925 Gramm nicht ganz leicht, lässt sich aber noch gut transportieren.
Und er tönt so richtig gut. Dank 360-Grad-Sound und massivem Bass kann man locker ein ganzes Zimmer beschallen. Auch draussen trägt der Klang erstaunlich weit, sodass man aufpassen muss, nicht die Nachbarn oder andere Menschen rundherum zu nerven. Über die App kann man immerhin den Sound gut einstellen, etwa den Bass etwas runterschrauben. Neben vier Grundeinstellungen kann man sich auch selbst eine Klangfarbe programmieren.
Der Akku der Megaboom 3 hält bis 20 Stunden
Bis zu 20 Stunden Musik spielt die Megaboom. Das Koppeln und die Bedienung funktioniert wie gewohnt perfekt. Die Lautstärke kann man über die Plus- und Minus-Taste auf der Seite ganz einfach regeln. Diese werden übrigens von Generation zu Generation grösser und sind inzwischen auch ein Designelement.
So weit, so gut. Doch das bietet die Konkurrenz inzwischen auch. Darum hat Ultimate Ears einige Features eingebaut, die andere so nicht im Angebot haben. So sollen die Lautsprecher extrem haltbar sein. Sie überstehen es, wenn man sie fallen lässt oder ein Getränk über ihnen ausleert. Mehr noch, sie sind nicht nur wasserdicht bis ein Meter, sie schwimmen auch auf dem Wasser. Also wirklich ideale Speaker für Strand oder Pool.
Die zweite Neuerung ist der Magic Button oben. Damit kann man nicht nur Songs pausen, sondern auch zwischen Playlists wechseln. Einfach lange drücken, dann wechselt es zur nächsten Musik-Sammlung, die man in der App eingestellt hat.
Eigentlich eine tolle Idee, schade wirkt sie noch ein bisschen unfertig. Einerseits, weil man nur eine begrenzte Zahl von Playlists hinzufügen kann und dann nur jeweils rundherum zwischen den Listen wechseln. Andererseits weil man als Quelle bisher nur Apple Music und Deezer Premium nutzen kann. Der beliebteste Dienst (gerade für Android-Nutzer), nämlich Spotify, der fehlt noch.
In einigen Bereichen hat Ultimate Ears eine Chance verpasst
Auch sonst hat der Speaker Ultimate Ears in ein paar Punkten eine Chance verpasst. So setzt der Schweizer Hersteller immer noch auf den veralteten Micro-USB-Anschluss, statt bereits jetzt auf USB-C zu wechseln. Auch mit dem Vorteil, dass so eine Schnelllade-Funktion möglich wäre.
Immerhin gibts neu eine Ladeplatte, die rund 30 bis 40 Franken extra kostet. Den Megaboom kann man einfach nur drauf stellen, um Power zu tanken. Damit spart man sich das Einstecken. Unverständlich aber, warum die «Power up»-Ladestation den Micro-USB-Anschluss so weit ins Gehäuse hinein verbaut ist, sodass nicht alle Kabel reinpassen.
Die Frage ist auch, ob der Hersteller bei der Software die richtigen Schwerpunkte setzt. Eine Sprachsteuerung oder ein smarter Assistent fehlen – was in dieser Klasse eben noch fast niemand bietet. Dafür gibts einen Partymodus, bei dem man zu dritt als DJ Musik auf den Lautsprecher spielen kann. Und man kann gar bis zu 150 Boom-Lautsprecher verschiedener Generationen und Grössen koppeln.
Das BLICK-Testfazit: Die Ultimate Ears Megaboom 3 gehören im Preisbereich bis 250 Franken zu den besten drahtlosen Lautsprechern mit Akku, die man kaufen kann. Weil sie richtig gut tönen, garantiert wie die Vorgänger langlebig sind und auch vom Design her nicht aus der Mode kommen. Der Hersteller hat aber zu wenig dafür gemacht, die Konkurrenz deutlich zu distanzieren.