Eigentlich macht Microsoft ja alles richtig. Für den ersten Drahtlos-Kopfhörer in der Geschichte des Unternehmens hat der US-Riese viele gute Ideen umgesetzt. So kann man etwa die Lautstärke und das Noice-Cancelling über einen Drehregler an der Ohrmuschel steuern.
Die Geräuschunterdrückung lässt sich sogar in 13 Stufen justieren: von totaler Abschottung gegen Aussenlärm bis zu einem Mix aus Musik und verstärktem Aussensound. Auch das schlichte und klassische Design ist gelungen.
Doch bei einem Kopfhörer, der mit 399 Franken zu den teureren Exemplaren auf dem Markt gehört, erwartet man Perfektion in allen Bereichen, vor allem bei den entscheidenden Features. Und Microsoft kann hier nicht überall überzeugen.
Microsoft Surface Headphones bieten nur 14 Stunden Akkulaufzeit
Rund 14 Stunden Akkulaufzeit hat BLICK im Test gemessen. Dieser Wert geht grundsätzlich in Ordnung und reicht auch Vielhörern für ein bis zwei Tage. Aber: Die ähnlich teure Konkurrenz von Sony oder Bose bietet fünf bis fünfzehn Stunden mehr.
Immerhin kann der Surface beim Sound und beim Noise-Cancelling mithalten. Der Kopfhörer überzeugt mit satten Bässen und vollem Raumklang. Einzig bei den Höhen würde man sich manchmal etwas mehr Klarheit wünschen.
Die Geräuschunterdrückung ist hervorragend. Etwa im Flugzeug hört man kaum mehr was von den Düsen. Aber: das können auch andere Hersteller ähnlich gut. Insgesamt kann sich Microsoft von der Konkurrenz nicht abheben. Je nach persönlicher Vorliebe gefällt einem ein anderer der Spitzen-Hörer.
Das gilt auch beim Design. Die gute Ausgangslage mit der klaren und schlichten Optik verspielen die Amerikaner mit der mausgrauen Farbe, die an Windows-Computer aus grauer Vorzeit erinnert.
Drehrad für die Lautstärke ist praktisch
Es bleiben die Anfangs erwähnten Innovationen – bei denen man aber leider auch die Perfektion vermisst. So ist der Drehregler für die Lautstärke zwar sehr praktisch, fürs Noise-Cancelling aber ein Ärger. Ein präzises Wählen der 13 Stufen ist unmöglich, zu dicht liegen die Verstellpunkte beieinander. Es rastet auch nichts ein, so dass man regelmässig mehrmals hin und her dreht, bis man die passende Stärke gefunden hat.
Oft dreht man auch zu weit und hat die Geräuschunterdrückung voll eingeschaltet – oder eben auch den Aussensound maximal verstärkt. Wehe, das passiert einem genau dann, wenn etwa ein Zug einfährt oder ein Auto Gas gibt. Dann dröhnt es nur so in den Ohren.
DasBLICK-Testfazit: Microsoft zeigt bei den neuen Surface Headphones gute Ansätze – hat diese aber zu wenig konsequent umgesetzt. Und beim Akku darf man in diesem Preissegment einfach nicht schwächeln. Die Kopfhörer bieten zwar insgesamt viel, aber eben auch nicht mehr als die etablierte Konkurrenz.