Die fast 2000 Aussteller der IFA in Berlin haben ein Problem, wenn die grösste europäische Techmesse heute Freitag offiziell startet. Denn der Gadgetmarkt stagniert. Gabs weltweit 2017 noch ein Wachstum von 7,2 Prozent und 2018 immerhin noch 3,6 Prozent, wird diese Zahl 2019 auf null sinken.
Kein Wachstum, vielleicht sogar ein ganz leichter Rückgang. Nur ein Bereich boomt weiterhin ungebrochen: So wurden 2018 etwa in Deutschland 60 Prozent mehr smarte Haushaltsgeräte verkauft, 2019 dürfte das Wachstum noch höher sein.
Daher ist es kein Wunder, haben an der IFA in Berlin plötzlich traditionelle Hauswarenhersteller wie Miele, Siemens oder Bosch plötzlich Oberwasser. Was jahrelang als «weisse Ware» als langweiligster Bereich der Konsumelektronik abgetan wurde, punktet plötzlich mit spannenden Innovationen.
Dunstabzug mit Duft und Kinderwagen mit E-Motor
Miele rüstet etwa die Dunstabzugshaube Aura 4.0 mit steuerbarem Ambientelicht aus und Duftzerstäuber. Mit einem Knopfdruck riecht es in der Küche etwa nach frisch gebackenen Gipfeli.
In ganz unterschiedlichen Bereichen ist Bosch innovativ. So gibts etwa einen smarten Kochautomaten namens Cookit, der fast selbständig kocht und gar per Sprachsteuerung bedienbar ist. Spannend ist auch der Elektroantrieb für den Kinderwagen, der vollautomatisch stossen, aber auch bremsen hilft.
Statt mit TVs überrascht Samsung mit Ofen und Kühlschrank
Traditionshersteller Siemens dagegen macht den Backofen smart. Hat man ein Blech in der Hand, kann man mit einem einfachen Sprachbefehl die Türe des Ofens öffnen.
Da wollen natürlich Branchengrössen wie Samsung nicht abseits stehen, die zwar eher für Smartphones und Fernseher bekannt sind, aber auch Waschmaschinen oder Kochherde bauen.
So sind die Highlights bei den Koreanern auf dem hallengrossen Stand: ein kabelloser Power-Staubsauger, ein modulares Kühlschranksystem und ein Ofen, bei dem man auf zwei Ebenen ganz unterschiedliche Dinge parallel backen oder garen kann.
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