Riva Audio im Test
Diese Lautsprecher haben Musik im Blut

Aussergewöhnlich sind an den Riva-Lautsprechern zwei Dinge: die Geschichte des Firmengründers und die Tonqualität. Das zeigt der BLICK-Test.
Publiziert: 18.04.2018 um 12:16 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:43 Uhr
Die zwei Multiroom-Lautsprecher von Riva. Der kleinere heisst Arena, der grössere Festival.
Foto: Lorenz Keller
Lorenz Keller

Das sollen sie also sein, die Wunderlautsprecher. Der erste Eindruck ist etwas enttäuschend. Optisch sind die zwei Modelle aus der Serie Riva Wand nicht besonders aufregend. Der grosse ein schwerer, schwarzer Klotz mit glänzender Oberseite. Der kleine eine Box im gleichen Design.

Sie sind nicht hässlich, aber auch nicht gerade Hingucker, die sofort Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Aber das ist komischerweise bei vielen Multiroom-Systemen so. Immerhin passen die Speaker, die es auch in Weiss gibt, so eigentlich überall hin. Auf einem Regal etwa sind sie unauffällig – bis man sie einschaltet.

Dann wird der Besucher verwundert den Kopf drehen und die grossen Lautsprecher suchen, welche einen so kraftvollen Sound produzieren. Der grössere Riva Festival hat gleich drei Tieftöner und drei Hochtöner eingebaut, die für Stereoklang sorgen, der problemlos auch ein grosses Wohnzimmer füllt.

Grundsätzlich sind die Speaker basslastig, was vor allem bei aktueller Chartmusik zu wuchtigem Sound führt. Das passt gut. Doch der Riva funktioniert auch mit Rockklassikern aus den 1970er-Jahren. Hier ist das Gesamtbild zum Glück deutlich subtiler. Man hört trotz viel Klangvolumen jedes Detail, auch die Hammond-Orgel im Hintergrund verschwindet nicht einfach im Sound.

Über das Bedienfeld lässt sich der Lautsprecher auch ganz ohne App bedienen.
Foto: Lorenz Keller

Warmer Klang, einfache Bedienung

Besonders gut gefallen die Bassläufe, die hervorgehoben werden, aber nicht gleich den ganzen Song dominieren. Überzeugend sind ebenfalls der Stereo-Effekt und im Vergleich zu vielen Konkurrenten der wärmere Klang – das passt besonders gut zu Musik, die vor dem digitalen Zeitalter aufgenommen wurde.

Erstaunlich dabei, wie gut auch der kleinere Lautsprecher, der Riva Arena, schon tönt. Für kleinere Zimmer reicht der völlig aus. Und mit zwei Stück hätte man auch genug Power fürs Wohnzimmer. Dank Multiroom kann man gut mehrere Boxen im gleichen Raum betreiben, der Klang ist schön synchron.

Ja, Multiroom funktioniert beim Riva-System auch bestens. Die eigene App ist zwar nur so mittelmässig und nicht richtig übersichtlich, dafür bietet der US-Hersteller unzählige Möglichkeiten, die Lautsprecher zu betreiben.

Idealerweise verbindet man die Lautsprecher mit dem WLAN-System und steuert sie dann über die App. Man kann aber auch direkt über Airplay, Spotify Connect oder Google Home streamen. Chromecast ist ebenfalls direkt eingebaut, sodass auch Android-Handys direkt auf die Lautsprecher zugreifen können.

Schon der kleine Riva Arena tönt richtig gut.
Foto: Lorenz Keller

Sogar eine Bluetooth-Verbindung stellt Riva zur Verfügung, das haben ja viele Konkurrenz-Systeme nicht mehr. Besonders praktisch ist das, wenn man schnell und unkompliziert ein Smartphone eines Besuchers verbinden will. Weitere Verbindungsmöglichkeiten gibts über DLNA, über einen USB-Anschluss, und sogar zwei Anschlüsse gibts: einen optischen Eingang und eine 3,5-mm-Analog-Buchse.

Man merkt den Riva-Lautsprechern an, dass sie mit grosser Sorgfalt und wohlüberlegt konzipiert wurden. Der Fokus liegt auf dem Sound und der einfachen Bedienung, nicht auf Schnickschnack oder Design.

Gründer der Marke ist eine Musiklegende

Das hat auch mit der Geschichte der Marke zu tun. Gründer Rikki Farr (75) ist eine Legende im Musikbusiness, Manager und Konzertveranstalter seit den 1960er- und 1970er-Jahren. Unter anderem hat er das berühmte Isle of Wight Festival organisiert, an dem 600'000 Besucher zu The Who, Jimi Hendrix und The Doors feierten. 

Später designte er Shows für Led Zeppelin und gründete eine Firma, welche das Sound-Equipment für die grossen Stadion-Rockkonzerte bereitstellte. Als Sound-Spezialist ärgerte sich Rikki Farr über die oft schlechte Tonqualität von Bluetooth-Lautsprechern. Und gründete darum eine eigene Firma, die zuerst kleine Boxen und nun ein Multiroom-System auf den Markt bringt. Darauf soll die Musik aus seiner Vergangenheit genauso gut tönen wie aktuelle Tracks.

Das BLICK-Testfazit: Tatsächlich schaffen die Riva-Lautsprecher den Spagat zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die Tonqualität ist insgesamt exzellent, die Bedienung vorbildlich – und auch preislich kann der Hersteller problemlos mit der Konkurrenz mithalten. Der kleinere Riva Arena kostet 249 Franken, der grössere Riva Festival 499 Franken. Erhältlich sind sie unter anderem über Ep-online.ch.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?