Frekvens ist nicht der erste Ausflug der Schweden in die Welt der Gadgets. Ikea hat bereits smarte Lampen und die zusammen mit Sonos entwickelten Multiroom-Lautsprecher. Auch eigene Bluetooth-Boxen gibts bereits im Möbelhaus. Bislang überzeugte die Ikea-Technik immer mit viel Qualität für wenig Geld.
Dieses Level konnte Ikea leider beim neuen Frekvens-System nicht ganz halten. Auch wenn die Idee dahinter bestechend ist. Man kann Lautsprecher und Lampen flexibel kombinieren und zusammenstecken. Ein modulares Baukastensystem mit Sound und Discolicht sozusagen. Entwickelt wurde Frekvens zusammen mit Teenage Engineering. Das ebenfalls schwedische Kleinunternehmen hat sich einen Namen mit Keyboards und Synthesizern gemacht, die ebenfalls modular zusammensteckbar sind.
Das ist denn zugleich auch die grosse Stärke und Schwäche des Systems. Man kann zwar alle Komponenten einzeln kaufen und nutzen, richtig Spass macht es aber nur, wenn man mehrere kauft und diese mit Kabel aneinanderhängt. So brauchts nur eine Stromversorgung, und man kann sich einen kleinen Turm aus Licht und Sound bauen. Als Extra gibts noch Dekoelemente, Ständer und Lichtfilter. Auf der Webseite von Teenage Engineering findet man zudem Vorlagen für Zubehör, das man sich selber mit dem 3D-Drucker printen kann.
Kein farbiges Licht, keine Multiroom-Features
Aber irgendwie fehlen auch Features, die man sich als Standard wünschen würde. So gibts nur gerade zwei Lichtwürfel, beide nur in weiss. Für die Heimdisco ein bisschen wenig, vor allem ein farbiger Spot fehlt. Und den Sound bringt man nur über Kabel oder Bluetooth auf die Lautsprecher. Ins Multiroom-System von Ikea kann man sie nicht einbinden, smarte Funktionen fehlen.
Der Sound ist in Ordnung. Aber man sollte sich unbedingt den Subwoofer zulegen, wenn man wirklich damit Party machen will. Das bedeutet aber auch, dass man mindestens 149 Franken für den Frekvens Hoch- und Mitteltöner zusammen mit dem Subwoofer ausgibt.
Für gleich viel oder gar weniger Geld gibts auch von Ikea selber besseren Klang. So kostet der grosse Eneby-Bluetooth-Lautsprecher nur 100 Franken und tönt eher etwas besser. Und für 129 Franken gibts die Symfonisk-Speaker, die Ikea zusammen mit Sonos entwickelt hat. Die sind 20 Franken besser, bieten deutlich mehr Soundvolumen und können erst noch in ein Multiroom-System eingebunden werden.
Wer nicht unbedingt ein einheitliches System möchte, kann sich auch die Lichtwürfel für 30 bis 40 Franken zusammen mit einem anderen Lautsprecher kaufen. Denn sie reagieren auf die Musik, egal woher sie kommt.
Fazit: Optisch witzig, clevere Grundidee, kreative Erweiterungsmöglichkeiten mit 3D-Druck. Trotzdem überzeugt das Frekvens-System als Gesamtes im Test nicht ganz. Man muss schon sehr grosse Freude am modularen System haben, um sich von Ikea überzeugen zu lassen. Die anderen Speaker im Angebot sind auf jeden Fall der bessere Deal, mit dem gesparten Geld gibts ein bis zwei blinkende Lichter dazu.