Kopfhörer Bowers & Wilkins PX im Test
So gut blendet kein anderer den Lärm aus

Gute Noise-Cancelling-Kopfhörer sind oft beim Sound ungenügend – und umgekehrt. Bowers & Wilkins versucht mit dem PX den idealen Kompromiss zu finden. Der Test zeigt, ob das klappt.
Publiziert: 30.11.2017 um 13:26 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:03 Uhr
Der Bowers & Wilkins PX hat eine diskrete Optik, ist aber sonst ein sehr auffälliger Kopfhörer.
Foto: Lorenz Keller
Lorenz Keller

Rund 430 Franken kostet der Bowers & Wilkins PX im Handel. Das ist denn wohl auch die grösste Schwäche des luxuriösen Kopfhörers. In den meisten Fällen reicht auch ein Headphone für ein Viertel des Preises, um in guter Qualität Musik zu hören. Aber der PX will eben mehr als gut sein – und auch in lärmiger Umgebung ein erstklassiges Hörerlebnis bieten.

Der erste Eindruck ist schon mal hervorragend. Zwar ist das Design des B&W zurückhaltend, aber man findet schnell raffinierte Details. Etwa die elegant geschwungenen Metallbügel. Sie sind in der Mitte gefaltet, und darin liegt das in Textil eingefasste Kabel, das beide Ohrmuscheln verbindet. Leder, Metall und textile Oberflächen wechseln sich ab, der PX wirkt rundum hochwertig. 

Erstklassig verarbeitet, aber zu wenig durchdachte Knöpfe

Was gefällt, ist der stabile und robuste Eindruck. Der Kopfhörer ist dazu gemacht, immer und überall getragen zu werden. Braucht man ihn mal nicht, kann man ihn im mitgelieferten Stoff-Etui verstauen. Der Over-Ear-Kopfhörer ist trotz über 330 Gramm sehr angenehm zu tragen. Er liegt bequem auf dem Kopf und drückt auch nicht zu stark.

Kleines Manko: Die Tasten an der rechten Ohrmuschel sind nicht so leicht zu bedienen, vor allem, weil der Powerknopf und der Button fürs Noise Cancelling nahe beieinander liegen und sich genau gleich anfühlen. Praktisch dagegen ist, dass die Musik automatisch pausiert, wenn man den PX abnimmt. Es reicht dabei, ihn um den Hals zu hängen. Und der Kopfhörer startet auch wieder automatisch, wenn man ihn wieder aufsetzt. Da braucht man schon mal weniger Knöpfe.

Und ja, der Bowers & Wilkins PX ist auch bei der Tonqualität sein Geld wert. Wer die Geräuschunterdrückung ganz ausschaltet, der erlebt einen klaren, aber sehr diskreten Sound. Das ist vielleicht etwas dezent, aber einen Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung kauft man ja eigentlich auch nur, wenn man sie regelmässig nutzt. Schaltet man sie ein, spielt der PX seine Stärken voll aus.

Geräusche gedämpft, genau so, wie man das möchte

Besonders gut gelöst: Über die App kann man drei unterschiedliche Szenen auswählen. «Büro» dämpft die Umgebungsgeräusche, aber lässt Gespräche in der Nähe durch. So zuckt man nicht allzu sehr zusammen, wenn man von den Kollegen angesprochen wird. «Stadt» reduziert den Strassenlärm, aber man ist nicht total von der Realität abgeschirmt. «Flug» dämpft Lärm am stärksten ab, speziell Motoren- und Kabinengeräusche.

Genial ist, dass man bei allen Varianten den Level an hörbaren Geräuschen einstellen kann. So lässt sich das Noise Cancelling individuell auf jede Situation einstellen. Stimmen lassen sich dank eingebauten Mikrofonen sogar verstärken – ist die Musik aus, hat man plötzlich wie Superman ein Supergehör.

Mit eingeschalteter Technik sind die Bässe satter und die Höhen ausgeglichener. Der PX tönt richtig gut und kann mit den Besten auf dem Markt mithalten. Erstklassig auch die Akkulaufzeit: Im Test konnten wir über 20 Stunden Musik hören.

Das BLICK-Testfazit: Natürlich ist der Bowers & Wilkins PX ganz schön teuer. Aber man bekommt einen der besten Kopfhörer auf dem Markt mit Geräuschunterdrückung. Gerade diejenigen, welche totale Abschirmung brauchen und dafür gleichzeitig erstklassige Tonqualität möchten, werden mit dem luxuriösen Gadget zufrieden sein.

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