Hero 6 Black im Test
Ist die GoPro noch die beste Action-Cam?

Sie sieht aus wie der Vorgänger, hat aber ein paar wichtige neue Features. Der BLICK-Test zeigt, ob GoPro mit der Hero 6 Black weiterhin die beste Action-Cam auf dem Markt hat.
Publiziert: 10.11.2017 um 19:02 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:14 Uhr
Die neue GoPro fliegt wild durch die Luft
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Hero 6 Black im Härtetest:Die neue GoPro fliegt wild durch die Luft
Lorenz Keller

Die neue Actioncam von GoPro hat vier Probleme. Da ist sicher der Preis. Die Hero 6 Black kostet rund 570 Franken. Ganz schön viel Geld für eine Actioncam, die erst noch praktisch ohne Zubehör geliefert wird.

Dann sieht man auf den ersten Blick keinen Unterschied zum Vorgänger. Optisch sieht sie aus wie der Zwillingsbruder der Hero 5. Das ist auf den ersten Blick etwas enttäuschend, auf den zweiten durchaus sinnvoll, da so alles Zubehör weiter passt. Und die grosse Stärke der GoPro Actioncams ist ja, dass es unzählige Möglichkeiten gibt, sie zu befestigen und zu nutzen.

Mühsamer ist da, dass die Hero 6 weiterhin keinen guten Ton hat. Dabei ist das für viele Filmer essenziell. Wenn man wenigstens einfach ein externes Mikrofon anhängen könnte, aber das geht nur mit Adapter und mühsamer Konstruktion. Da hat GoPro eine grosse Chance verpasst, sich von der Konkurrenz abzusetzen.

Denn das ist das vierte Problem der US-Marke. Billige Kopien aus China wie von Yi oder AEE mit erstaunlich guter Qualität, aber auch etablierte Marken wie Sony oder Garmin machen dem Actioncam-Pionier das Leben schwer.

Die Bildqualität der GoPro Hero 6 ist herausragend

Doch mit der Hero 6 hat GoPro auch wieder gute Argumente für die vielen Fans, doch nicht die Marke zu wechseln. Zuvorderst ist die Bildqualität zu nennen – wie man auch in unserem Testvideo sieht. Übrigens von A bis Z mit der GoPro Hero 6 Black gefilmt.

Normale Full-HD-Aufnahmen werden ausgezeichnet. Satte Farben, schöne Details. Erstaunlich, wie eine so kleine, 116 Gramm leichte Kamera solche Aufnahmen hinkriegt. Wer will, kann 4K mit 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen und hat so viel Spielraum für die Nachbearbeitung. Das sieht dann richtig, richtig gut aus.

Faszinierend auch die Zeitlupenaufnahmen, die möglich sind, da man in Full HD sogar mit 240 Bildern pro Sekunde aufzeichnen kann. Auch das sieht man im Beispielvideo sehr gut.

Für gute Aufnahmen sorgt auch der elektronische Bildstabilisator. Der gleicht Wackler sehr gut aus, sodass man oft auf einen Gimbal verzichten kann. Allerdings wird immer ein klein wenig vom Bild beschnitten, anders geht das gar nicht. Dafür ist nun auch 4K stabilisiert, allerdings nicht der Topmodus mit 60p.

Zubehör und Zweitakku sind Pflicht

Die Bedienung über den 2-Zoll-Touchscreen ist nun voll ausgereift. Die wichtigsten Einstellungen erledigt man ganz schnell und einfach. Praktisch fanden wir im Test auch die Sprachsteuerung, die recht gut funktioniert. So spart man wertvolle Aufnahmezeit, wenn man die Kamera nicht die ganze Zeit laufen lassen muss, sondern mit einem gerufenen Befehl erst dann einschaltet, wenn sie auch wirklich gebraucht wird.

Wichtig zu wissen: Der Akku ist nicht riesig und hält nur rund 70 bis 90 Minuten durch. Zum Zubehör gehört also unbedingt auch eine zweite Batterie. Dafür kann man sich den Wetterschutz sparen. Die Hero 6 ist bis zehn Meter wasserdicht, das sollte doch für die meisten Anwendungen locker reichen. Und wenn sie mal dreckig ist vom Einsatz im Gelände, lässt sie sich einfach zu Hause abwaschen.

Das BLICK-Testfazit: An der Hero 6 Black müssen sich andere Actioncams messen. Sie ist wohl momentan die beste ihrer Klasse auf dem Markt – allerdings haben wir die teurere Sony DSC-RX0 noch nicht getestet. Allerdings darf sich GoPro nicht zu lange auf den Lorbeeren ausruhen – wie das die Firma auch schon gemacht hat. Stattdessen müssen für die nächste Generation die Schwächen behoben werden. Denn das erwartet man zu diesen Preisen.

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