DJI Ronin S im Test
Wackelfrei filmen wie ein Profi

Wer mit einer Digi-Cam filmen will, braucht eine ruhige Hand. Oder einen Gimbal, der die Kamera stabilisiert. Mit der DJI Ronin S für 850 Franken erhält man Profi-Qualität – zum Einsteigerpreis.
Publiziert: 26.10.2018 um 12:56 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2018 um 13:06 Uhr
So leicht dreht man einhändig stabilisierte Videos
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Dji Ronin S im Test:So leicht dreht man einhändig stabilisierte Videos
Lorenz Keller

Schon mittelmässige Digital-Kameras bieten heute Topqualität beim Filmen. Besonders beliebt sind Systemkameras und kompakte DSLRs. Auch viele Profis filmen mit solchen Kameras. Allerdings brauchts hier meist ein Stativ oder eine sehr ruhige Hand.

Als Alternative nutzen viele einen Gimbal, der die Kamera über mehrere Achsen stabilisiert und mit Motoren natürliche Bewegungen ermöglicht. Während die für Handys schön kompakt und einhändig bedienbar sind, sind es für richtige Kameras oft riesige Gestelle, die beide Hände brauchen. 

DJI, einer der grossen Hersteller in diesem Bereich, verspricht nun mit dem Ronin S eine Einhand-Bedienung – und trotzdem Top-Stabilisierung. Allerdings muss man das sogleich relativieren. Rund 1,8 Kilogramm wiegt alleine der Gimbal, dazu kommt die Kamera. Das geht für ein paar Minuten mit einer Hand, wer längere Clips filmt, braucht rein gewichtsmässig irgendwann zwei Hände.

Schöne Aufnahmen muss man sich schwer erarbeiten

Die grosse Stärke des DJI-Gadgets sind die ruhigen Kamerafahrten, die dabei auch für Anfänger problemlos möglich sind, wie man auch im Video oben mit Beispielaufnahmen sieht. Man kann normal gehen, die Kamera in der Hand schwenken oder auch mit den praktischen integrierten Standfüssen irgendwo platzieren. Flüssige und natürliche Drehungen in verschiedenen Geschwindigkeiten lassen sich direkt mit dem Joystick am Griff steuern.

Toll ist auch die Steuerung über die App, die viele Einstellmöglichkeiten bietet. Hier kann man ganze Kamerafahrten vorprogrammieren oder bestimmte Abläufe wie Panoramas auf einen Knopfdruck steuern.

Das alles tönt sehr spielerisch und einfach. Man muss sich die Videos aber schwer erarbeiten. Nicht nur, weil man doch einiges an Gewicht trägt, sondern auch, weil es einige Zeit braucht, bevor man überhaupt loslegen kann.

So muss man das System jedes Mal zusammenbauen und kalibrieren. Es kommt zwar in einem wunderbaren Hartschaumkoffer, aber eben in Einzelteilen. Und der über drei Achsen laufende Kameraarm mit den drei Motoren muss man jedes Mal neu ausbalancieren – auch wenn man immer mit dem gleichen Kameraequipment filmt.

Mit der Anleitung alleine ist das für Anfänger fast unmöglich. Hilfreich sind dabei Tutorials auf Youtube. Auch sonst gibts in der Video-Community zum Glück viele Tipps für Einsteiger, wie man möglichst viel aus dem Ronin S herausholt.

Das BLICK-Testfazit: Der Ronin S Gimbal von DJI bietet so viel Profi-Qualität wie sonst keiner in diesem Preisbereich. Mit 845 Franken (bei Digitec.ch) ist er durchaus auch für Semi-Profis und Video-Einsteiger erschwinglich – und bietet dort fast alles, was man sich wünscht. Auch die Akkulaufzeit von rund 12 Stunden ist im Normalfall gut ausreichend.

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