Warum baut Samsung 8K-Fernseher?
Einerseits geht es sicher darum, dass jeder Hersteller immer wieder Neuheiten auf den Markt bringen will. 3D, 4K, gebogene TVs und OLED waren solche Innovationen der letzten Jahre – nicht alle haben sich durchgesetzt.
Samsung argumentiert aber auch, dass mit dem Trend zu immer grösseren TVs auch eine höhere Bildauflösung Sinn macht. So wird die neue 8K-Technik denn auch nur in den Grössen 65, 75 und 85 Zoll eingebaut.
Wo gibt es Filme oder Videos in 8K?
Das ist momentan noch ein grosses Problem: Es gibt noch fast keine Inhalte, die in der maximalen Auflösung angeboten werden. Auf Youtube sind einige Clips zu finden, und Samsung hat natürlich ein Demo-Programm auf den Fernsehern installiert. Bei den TV-Sendern, Streamingdiensten wie Netflix oder auch Blu-ray-ähnlichen Discs wird man noch Jahre darauf warten müssen. Für die riesigen Datenmengen von 8K-Inhalten müssen erst Lösungen gefunden werden.
Was bringt dann überhaupt ein 8K-TV-Gerät im Alltag?
Der Vorteil der neuen 8K-Fernseher. Sie sind darauf ausgerechnet, grosse Mengen an Bildinformationen zu verarbeiten. So können sie eben auch spielend Filme oder TV-Sendungen in geringerer Auflösung hochrechnen. 4K-Videos sehen auf dem 75-Zöller fantastisch aus. Gestochen scharf, mit unglaublich vielen Details.
Auch Inhalte in Full-HD-Auflösung sehen gut aus. Die Hochrechnung vollbringt hier Wunder. Auch geben auf dem 8K-TV mehr her als auf einem Gerät mit 4K. Einzig bei Fernsehsendern ohne HD-Signal ist das Sehvergnügen nicht mehr so gross. Hier wirkt das Bild aus normaler Sofadistanz verpixelt. Das ist aber auch auf einem 4K-Gerät in gleicher Grösse nicht viel anders.
Das Potenzial von 8K offenbart sich dann, wenn man passende Inhalte in voller 8K-Auflösung abspielt. Etwa aus dem Samsung-Demoprogramm oder von Youtube. Da ist der Detailgrad unglaublich, so scharf und leuchtend hat man Bilder vorher noch nie gesehen.
Ist ein 75-Zöller nicht sowieso viel zu gross?
Der Samsung QE75Q900R ist fast 1,70 Meter breit, die Bilddiagonale beträgt 1,90 Meter. Wer wie der Tester von einem 46-Zoll-Fernseher auf 75 Zoll wechselt, erlebt zuerst einmal einen Schock.
Doch man gewöhnt sich schnell daran und kann nach ein paar Wochen kaum mehr zum alten Gerät zurückkehren. Auf dem Sofa bei einer Distanz von zwei bis drei Metern zum TV erlebt man Kino-Feeling. Ein toller Bildgenuss mit sensationeller Auflösung.
Aber ganz klar, in den meisten Wohnzimmern wäre ein 65-Zoll-Gerät mehr als ausreichend. Es würde auch im ausgeschalteten Zustand nicht so viel Platz wegnehmen.
Was kostet der 8K-Spass?
Der Samsung QE75Q900R steht für 6999 Franken im Schweizer Handel. Es gibt Cashback-Aktionen, so dass man nochmals 15 Prozent sparen kann. Ein vergleichbarer Fernseher von Samsung mit nur 4K-Auflösung kostet übrigens 2300 bis 3400 Franken.
Der gleiche Fernseher mit nur 65 Zoll Bilddiagonale kostet 4799 Franken, bei 85 Zoll sind es 14'999 Franken. Die gute Nachricht für die Konsumenten: Die Preise dürften in den nächsten Monaten bereits fallen. 2020 könnten sie sich schon halbiert haben.
Was bedeutet überhaupt 8K genau?
8K bedeutet in der Theorie, dass ein Bild in der Horizontalen 8000 Pixel hat. Doppelt so viel wie die heute übliche 4K-Auflösung bei Fernsehern. Über Markenbezeichnung und korrekte Bildauflösungen kann man sich streiten. Unser getesteter Fernseher hat eine Auflösung von 7680 mal 4320 Pixeln, also über 33 Millionen Bildpunkte. Ein vergleichbares 4K-Modell 3840 mal 2160 Pixel, also über 8 Millionen Bildpunkte.
Das Fazit aus dem ersten 8K-Test
Ein Muss ist 8K zum jetzigen Zeitpunkt nicht, aber es gibt auch keinen Grund ausser dem Preis, von solchen Fernsehern abzuraten. Wer sich ein Top-Gerät mit mindestens 65 Zoll Diagonale anschaffen will und vor hat, dieses auch fünf Jahre oder mehr zu nutzen, der sollte die 8K-Geräte mit den 4K-Modellen vergleichen.
Alle wissen nun zumindest, was in den nächsten Jahren auf sie zu kommt. Denn 8K dürfte in zwei oder drei Jahren zur Standard-Technik gehören, so wie 4K dies heute im TV-Bereich ist.