Natürlich sollen Kinder möglichst viel analog spielen. Doch dem Reiz der digitalen Welt können sich auch die Kleinen nicht entziehen. Statt sie wahllos auf Papas Smartphone rumdrücken oder unkontrolliert mit Mamas iPad spielen zu lassen, kauft man aber lieber für Kinder gemachte Gadgets.
Die sind nämlich so gemacht, dass die Kleinen nicht medial überfordert werden. Und im besten Fall noch etwas lernen. Etwa die Grundprinzipien der digitalen Welt oder des Programmierens. Man sollte sich den digitalen Freund fürs Kinderzimmer aber genau anschauen.
Denn nicht alles, was nach Roboter aussieht, ist auch wirklich ein intelligentes Gadget. Im schlechtesten Fall spult das Gerät einfach willkürlich irgendwelche Routinen ab. Das frustriert nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen. Weil das teure Spielzeug so nach kurzer Zeit wieder in der Ecke liegt.
Die momentan in jedem Laden ausgestellten FurReal Friends etwa sind zwar kuschlig und bringen Kinderaugen zum Leuchten. Doch ist der Funktionsumfang gering und die Interaktion beschränkt sich auf festgelegte Muster.
Gerade bei digitalen Spielwaren wird auffallend offensiv mit Lerneffekten geworben – der Plastikroboter soll genauso pädagogisch wertvoll sein wie Holzklötze. Davon sollte man sich nicht blenden lassen. Die Gadgets sind primär zum Spielen da – als nette Beigabe lernt der Nachwuchs dabei noch etwas.
Diese Gadgets faszinieren die Kinder
Schon Dreijährige können mit der Lern-Raupe Flitzi von Fisher-Price (85 Fr. bei Brack.ch) die Grundlagen der Programmierung kennenlernen. Je nachdem, wie die Raupe zusammengesteckt wird, bewegt sie sich anders. Denn die Glieder lösen jeweils andere Aktionen aus: Geradeausfahren, Kurven oder Geräusche. Die Kinder lernen Ursache und Wirkung kennen und können bald mit der richtigen Raupenkombination Ziele im Raum ansteuern.
Familien, die kein Haustier haben wollen oder können, können vielleicht die Kinder ab sechs Jahren mit dem Roboterhund WowWee Chip (240 Fr. bei Microspot.ch) glücklich machen. Er ist mehr als ein Spielzeug, weil der mit seinen Herrchen interagiert. Er entwickelt sich weiter und kann Kunststücke lernen. Er ist mit dem Handy verbunden, hat Sensoren eingebaut und kann auf Sprache oder Geräusche reagieren. Über die App kann er gar gefüttert werden. Eigentlich ist Chip auch ideal, um für ein echtes Haustier zu üben.
Einen Schritt weiter geht der WowWee Coji (85 Fr. bei Toysrus.ch). Der Lernroboter wird mit einem Tablet und Handy verbunden und kann so über Emojis gesteuert werden. Ganze Programmabläufe lassen sich so festlegen. Zusätzlich gibts Spiele, die dem witzigen Roboter weitere Befehle beibringen. Für interessierte Kinder ab vier Jahren ist der Coji vom Hersteller empfohlen. Erst im Schulalter aber dürften die Möglichkeiten des Roboters voll ausgeschöpft werden können.
Die Hatchimals von Spinmaster (70 Fr. bei Manor.ch) erinnern die Eltern garantiert an die Tamagotchi und Furby der 1990er-Jahre. Die süssen Vögel schlüpfen und entwickeln sich vom Baby bis zum ausgewachsenen Plüschtier, das gehen und Sätze wie ein Papagei nachplappern kann. Kinder ab fünf Jahren können die Hatchimals durch drei Lebensphasen begleiten.
Das Roboterfahrzeug mit Namen Mobsya Thymio (150 Fr bei Galaxus.ch) ist vollgepackt mit Sensoren und kann über einen Computer mit Programmen gefüttert werden. Diese können auf visueller Basis oder mit echter Programmiersprache erstellt werden – so können Sechsjährige mit dem Lern-Kit genauso Spass haben wie Jugendliche. Clever ist, dass das Fahrmodul mit Lego kompatibel ist. Mit den Zahnrädern und Bausteinen der Technic-Reihe lassen sich so aufwendige Konstruktionen erstellen.
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