Es sei eine Krankheit, dieses VVS (Vertical Video Syndrome), behaupten die Verächter von Hochformat-Videos auf der Webseite Saynotoverticalvideos.com. Sie erklären gar, warum vertikale Videos schädlich sein sollen: Weil ja auch die Augen nebeneinander und nicht übereinander angeordnet sind. Oder weil man nicht alle Kinos ins Hochformat umbauen kann. Das ist nicht todernst gemeint. Aber Vertikal-Filmer wurden in sozialen Netzwerken immer wieder ausgelacht.
Das ändert sich nun auch deshalb, weil auf dem Handy das Format keine Rolle spielt. Man dreht es einfach in die passende Lage. Und Mobile-Videos boomen. Schon nächstes Jahr sollen laut «Inaugural Video Benchmark Report» von Adobe gleich viele Videos auf portablen Geräten wie am Computer angeschaut werden.
Neue Trends beflügeln diese Entwicklung. Twitters Videoportal Vine etwa setzt auf Filmen mit vertikalem Handy. Auch die Chat-App «Snapchat» und Live-Streaming-Anwendungen wie «Periscope» und «Meerkat» lassen sich nur hochkant nutzen.
Das aufrechte Format ist mehr als ein Gag: Sind etwa direkt Menschen im Fokus, wirkt es besser. Zudem bleibt unten Platz, etwa für User-Kommentare beim Live-Streaming. Nur auf dem Computer bleibt das Problem, dass sich Youtube und Co. dem Trend noch nicht angepasst haben und zwei hässliche Balken auf der Seite zeigen.